Hallo Rika,
UmUlmHerum hat geschrieben:
Hier endlich mal wieder eine Missbildung, die <hoffentlich> einfach zu erklären ist.
Offensichtlich entspringen beide Stiele einer gemeinsamen Basis, die aus
einem Hexenei kommt. Die Hüte haben sich wieder vereinigt, aber jeder Frk. hat auf seine eigene Öffnung bestanden. Wie nennt man diese eigentlich? Und für was ist sie gut, wo die Sporen doch in der grünen Masse sind, sprich: bei diesem Phallus gar nicht da oben raus kommen!
- Herzlichen Dank für's Zeigen dieser Missbildung, die [1] im Kapitel "Zwillungsbildungen, Proliferation, Polystomasie" behandelt.
- [1] bezeichnet deinen Fund als "echte Zwillinge" (im Sinne von "eineiigen"), da sie aus einer gemeinsamen Peridie (Fruchtkörperhülle bei Bauchpilzen) und nur eine "Fruchtkörperanlage" (Primordium) entstehen. Und weist auch darauf hin, dass die oberen Teile evtl. noch miteinander verwachsen sind.
---> Und ich bezeichne sie als "siamesische Zwillinge", da dieser Missbildungstyp häufig "verwachsene" Fruchtkörper bildet.
- In der Literatur findet man Beispiele von bis zu 5 Fruchtkörpern, die sich aus einer gemeinsamen "Peridie" entwickelten.
- Der Begriff "echte Zwillinge" ist wohl etwas unglücklich gewählt, wie folgende
Diskussion zeigt.
[1] schreibt:
"Ursache derartiger Missbildungen sind offenbar Entwicklungsstörungen unbekannter Natur, die zu einer mehr oder weniger vollständigen Teilung eines zunächst einheitlichen Primordiums führen. Bei Pilzen ohne Peridie bzw. Volva dürften sie kaum nachweisbar sein, aber es fällt auf, dass von volvatragenden Hymenomyzeten (Amanita, Volvariella) bisher keine Zwillingsbildungen bekannt geworden sind.
Literatur:
[1] (ID-05008): Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S26:62; 108-124
Grüße
Gerd