Diesen Rostpilz habe ich heute auf den Blättern des Krausen Ampfers (Rumex crispus) gefunden.
Um welchen könnte es sich hierbei handeln?
mfg Jule
Rostpilz am Krausen Ampfer
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Dedimyk
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Re: Rostpilz am Krausen Ampfer
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
[quote=Julia,16.07.2007, 22:25]
Hi!
Diesen Rostpilz habe ich heute auf den Blättern des Krausen Ampfers (Rumex crispus) gefunden.
Um welchen könnte es sich hierbei handeln?
mfg Jule
[/quote]
Prima, daß Du so aussagefähige Mikrobilder gemacht hast, wie wir es gestern Abend im Chat vereinbart haben.
Ich hatte schon im Vorfeld Bedenken, ob eine Bestimmung ohne Maßangaben möglich wäre, da es immerhin je nach Autorauffasung bis 8 verschiedene Rostpilzarten auf Rumex gibt.
Doch anhand der Mikrobilder die schöne einzellige, braune Teliosporen zeigen sowie der genauen Wirtskenntnis Rumex crispus , Krauser Ampfer konnte ich nach Klenke wunderbar durchschlüsseln und brauchte das Ergebnis nur noch mit dem Gäumann überprüfen.
Hier die Analyse:
Wir sehen auf beiden Blattseiten zerstreute II- Uredosporenlager bis ca 1/2 mm groß, rundlich, frühzeitig nackt und staubig. Zuerst größere, ausschließlich Uredosporen bildende, hellbraune Lager, dann neben diesen oder sie kreisförmig umgebend dunkelbraune Teleutosporenlager.
Da Du einwandfrei eine III -Teleutospore mikroskopiert hast, spare ich mir die Daten der II - Uredosporen und beschreibe nur die III - Teleutosporen.
Die Teleutosporen sind verkehrt eiförmig, gegen die Ansatzstelle deutlich verschmälert oder fast kugelig, mitunter unregelmäßig 22 -30 µm lang, 18 - 24 µm breit.
Die Wand ist relativ dick, 2,5 - 3 µm, braun und glatt.
Der Keimporus ist scheitelständig ( kann ausnahmsweise auch 2 sein ) , von einer halbkugeligen, farblosen etwa 7 µm breiten Papille bedeckt, auf Deiner Skizze hervorragend zu sehen; der Stiel ist farblos und die Sporen abfallend, d.h. nur Stielansatz zu sehen.
Diese Merkmale gehören zu dem Rostpilz
Uromyces rumicis ( Schumacher ) Winter )
der sehr häufig auf Allen Rumex - Arten des Subgenus Rumex ( Ampfer ), also auch auf Rumex crispus gefunden werden kann.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
[quote=Julia,16.07.2007, 22:25]
Hi!
Diesen Rostpilz habe ich heute auf den Blättern des Krausen Ampfers (Rumex crispus) gefunden.
Um welchen könnte es sich hierbei handeln?
mfg Jule
[/quote]
Prima, daß Du so aussagefähige Mikrobilder gemacht hast, wie wir es gestern Abend im Chat vereinbart haben.
Ich hatte schon im Vorfeld Bedenken, ob eine Bestimmung ohne Maßangaben möglich wäre, da es immerhin je nach Autorauffasung bis 8 verschiedene Rostpilzarten auf Rumex gibt.
Doch anhand der Mikrobilder die schöne einzellige, braune Teliosporen zeigen sowie der genauen Wirtskenntnis Rumex crispus , Krauser Ampfer konnte ich nach Klenke wunderbar durchschlüsseln und brauchte das Ergebnis nur noch mit dem Gäumann überprüfen.
Hier die Analyse:
Wir sehen auf beiden Blattseiten zerstreute II- Uredosporenlager bis ca 1/2 mm groß, rundlich, frühzeitig nackt und staubig. Zuerst größere, ausschließlich Uredosporen bildende, hellbraune Lager, dann neben diesen oder sie kreisförmig umgebend dunkelbraune Teleutosporenlager.
Da Du einwandfrei eine III -Teleutospore mikroskopiert hast, spare ich mir die Daten der II - Uredosporen und beschreibe nur die III - Teleutosporen.
Die Teleutosporen sind verkehrt eiförmig, gegen die Ansatzstelle deutlich verschmälert oder fast kugelig, mitunter unregelmäßig 22 -30 µm lang, 18 - 24 µm breit.
Die Wand ist relativ dick, 2,5 - 3 µm, braun und glatt.
Der Keimporus ist scheitelständig ( kann ausnahmsweise auch 2 sein ) , von einer halbkugeligen, farblosen etwa 7 µm breiten Papille bedeckt, auf Deiner Skizze hervorragend zu sehen; der Stiel ist farblos und die Sporen abfallend, d.h. nur Stielansatz zu sehen.
Diese Merkmale gehören zu dem Rostpilz
Uromyces rumicis ( Schumacher ) Winter )
der sehr häufig auf Allen Rumex - Arten des Subgenus Rumex ( Ampfer ), also auch auf Rumex crispus gefunden werden kann.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959