vor etwas längerer Zeit sind mir "Raupenähnliche" Rostpilze an der Waldrebe (Clematis) aufgefallen. Wos kanntn des sei ?
Wenns sein muss stell ich notfalls sogar ein Buidl ein.
LG Hans
Rostpilz auf wilder Waldrebe
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Re: Rostpilz auf wilder Waldrebe
Hallo Hans und alle Phytoparasitenfreunde,
Hier mal die Erklärung aus Klenke:
Becherförmige Aezien auf angeschwollenen Blattflecken, -stielen oder am Stängel.Artzugehörigkeit ist morphologisch nicht feststellbar 0, I mit Wirtswechsel auf Poaceae
Dann differenziert er unter Zuhilfenahme der Dikaryophyten:
1 Wirtswechsel mit Phragmites: Puccinia magnusiana Körn.
1* Wirtswechsel andere Poaceae: Puccinia recondita Rob. ex Desm. em. Cummins
1* weiter aufgeschlüsselt:
WW: Bromus sterilis ist Puccinia madritensis Maire
WW: Elymus ist Puccinia clematis-agropyri Guyot & Maaasalongo
WW: Hordelymus, Hordeum ist Puccinia clematis -agropyri Guyot & Massalongo oderPuccinia hordei-maritimi Guyot
WW: Secale ist Puccinia clematis-secalis Dupias
Also im Grundsatz können wir ein Bestimmung morphologisch nicht durchführen ( siehe oben ), da Du wahrscheinlich keine Aussage über den Dikaryophyten machen kannst.
Aber falls Du einigermaßen aussagefähige Bilder haben solltest, wovon ich bei Deiner Fotografiertechnik ausgehe, und vor allem einen mikroskopierbaren Herbarbeleg angelegt hast, würde ich versuchen über die Aeziosporen nach Gäumann die einzelnen Arten zu untersuchen, denn den Rostpilz auf Clematis kenne ich bisher noch nicht, würde mich schon sehr interessieren.
Also bitte auf jeden Fall die Bilder einstellen zum Kennenlernen dieses seltenen Rostpilzes auf dem Wirt Clematis, damit sich alle das ansehen können zur Nachsuche.
Solltest Du einen Herbarbeleg angelegt haben, dann bitte mir geben, wenn wir uns am 10.8.07 bei der Bayerischen Mykologentagung treffen und endlich persönlich kennenlernen, dann werde ich Mikroskopieren und versuchen anhand der Ausführung, Größe etc. der Aeziosporen eine Bestimmung durchzuführen.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
ein Bild wäre schon eine große Hilfe, um sich das Ganze mal ansehen zu können, da bei Clematis ohne Kenntnis des Dikaryophyten ( Telienwirtes) eine Bestimmung schwierig bis nicht möglich ist.Gast Hans hat geschrieben: vor etwas längerer Zeit sind mir "Raupenähnliche" Rostpilze an der Waldrebe (Clematis) aufgefallen. Wos kanntn des sei ?
Wenns sein muss stell ich notfalls sogar ein Buidl ein.
LG Hans
Hier mal die Erklärung aus Klenke:
Becherförmige Aezien auf angeschwollenen Blattflecken, -stielen oder am Stängel.Artzugehörigkeit ist morphologisch nicht feststellbar 0, I mit Wirtswechsel auf Poaceae
Dann differenziert er unter Zuhilfenahme der Dikaryophyten:
1 Wirtswechsel mit Phragmites: Puccinia magnusiana Körn.
1* Wirtswechsel andere Poaceae: Puccinia recondita Rob. ex Desm. em. Cummins
1* weiter aufgeschlüsselt:
WW: Bromus sterilis ist Puccinia madritensis Maire
WW: Elymus ist Puccinia clematis-agropyri Guyot & Maaasalongo
WW: Hordelymus, Hordeum ist Puccinia clematis -agropyri Guyot & Massalongo oderPuccinia hordei-maritimi Guyot
WW: Secale ist Puccinia clematis-secalis Dupias
Also im Grundsatz können wir ein Bestimmung morphologisch nicht durchführen ( siehe oben ), da Du wahrscheinlich keine Aussage über den Dikaryophyten machen kannst.
Aber falls Du einigermaßen aussagefähige Bilder haben solltest, wovon ich bei Deiner Fotografiertechnik ausgehe, und vor allem einen mikroskopierbaren Herbarbeleg angelegt hast, würde ich versuchen über die Aeziosporen nach Gäumann die einzelnen Arten zu untersuchen, denn den Rostpilz auf Clematis kenne ich bisher noch nicht, würde mich schon sehr interessieren.
Also bitte auf jeden Fall die Bilder einstellen zum Kennenlernen dieses seltenen Rostpilzes auf dem Wirt Clematis, damit sich alle das ansehen können zur Nachsuche.
Solltest Du einen Herbarbeleg angelegt haben, dann bitte mir geben, wenn wir uns am 10.8.07 bei der Bayerischen Mykologentagung treffen und endlich persönlich kennenlernen, dann werde ich Mikroskopieren und versuchen anhand der Ausführung, Größe etc. der Aeziosporen eine Bestimmung durchzuführen.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
Re: Rostpilz auf wilder Waldrebe
Na guat,
dann schau ich nach ob der Beleg noch da ist..
Dann schau mer im BW weiter .
vieleicht komm ich ja bald wieder an den Standort und kann evt. auch eine "frische" Raupe mitnehmen
Grüße Hans
dann schau ich nach ob der Beleg noch da ist..
Dann schau mer im BW weiter .
vieleicht komm ich ja bald wieder an den Standort und kann evt. auch eine "frische" Raupe mitnehmen
Grüße Hans
- Dedimyk
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Re: Rostpilz auf wilder Waldrebe
Hallo Hans und alle Phytoparasitenfreunde,
was lange währt wird endlich gut.
Hans hat mir ja den Herbarbeleg des Rostpilzes auf dem Clematis-Trieb zu der Mykologentagung mit in den Bayerischen Wald gebracht und ich habe jetzt endlich die mikroskopischen Untersuchungen und Recherchen abgeschlossen.
Die Schwierigkeit lag darin, daß lt. Klenke anhand der becherförmigen Aezien auf den angeschwollenen Blattflecken, -stielen und Stängeln( wie im vorliegenden Fall), die Artzugehörigkeit morphologisch nicht feststellbar ist und lediglich bei genauer Kenntnis des Dikaryophyten Poaceae ( Telienwirtes ) weiter aufgeteilt werden kann.
Sonst wird bei Wirtswechsel auf Phragmites Puccinia magnusiana Körn. und auf andere Poaceae Puccinia recondita Rob. ex Desmazieres em. Cummins angesetzt.
Ich habe zur Absicherung auch noch den Gäumann zu Rate gezogen und für den Haplonten ( Aezienwirt ) Clematis div. spec. den Rostpilz
Puccininia agropyri Ellis et Everhart
gefunden, dessen Beschreibung und Sporenmaße mit meinem Mikroergebnis übereinstimmten.
Hier meine Mikrobilder 1000 fach vergrößert:
[br][br]
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Hier das Befallsbild Puccininia agropyri Ellis et Everhartaus Gäumann:
Aezien dichtstehend in kreisrunden Gruppen auf der Blattunterseite oder auf schwielenartigen Anschwellungen von Blattstielen und Stengeln, wie im vorliegenden Fall.
Pseudoperidie becherartig, mit ausgebogenem, zerschlitztem Rande, gelblichweiß. Pseudoperidienzellen fest verbunden, (siehe Bild1 Schnitt durch Pseudoperidie).
Aezidiosporen stumpf polyedrisch bis kugelig, Durchmesser 18 -25 µm, Wand wenig verdickt, äußerst dicht und feinwarzig; Inhalt gelorangefarben
Damit war die Bestimmung auf Puccinia agropyri abgesichert, doch wer beschreibt meine Entäuschung, als ich im Index Fungorum ersehen konnte, daß nach neuestem Kenntnisstand die Puccinia agrropyri mit der Puccinia recondita synonymisiert wird :heul: und also diese, die nach dem Klenke-Schlüssel ohne Artzugehörigkeit genommen wird auch hier gilt. :heul:
Der Rostpilz auf der Clematis ist damit also jetzt
Puccinia recondita Rob. ex Desmazieres em. Cummins
ein sehr seltener Rostpilz auf diesem Wirt.
Herzlichen Dank für die Vorstellung und Grüße
Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
was lange währt wird endlich gut.
Hans hat mir ja den Herbarbeleg des Rostpilzes auf dem Clematis-Trieb zu der Mykologentagung mit in den Bayerischen Wald gebracht und ich habe jetzt endlich die mikroskopischen Untersuchungen und Recherchen abgeschlossen.
Die Schwierigkeit lag darin, daß lt. Klenke anhand der becherförmigen Aezien auf den angeschwollenen Blattflecken, -stielen und Stängeln( wie im vorliegenden Fall), die Artzugehörigkeit morphologisch nicht feststellbar ist und lediglich bei genauer Kenntnis des Dikaryophyten Poaceae ( Telienwirtes ) weiter aufgeteilt werden kann.
Sonst wird bei Wirtswechsel auf Phragmites Puccinia magnusiana Körn. und auf andere Poaceae Puccinia recondita Rob. ex Desmazieres em. Cummins angesetzt.
Ich habe zur Absicherung auch noch den Gäumann zu Rate gezogen und für den Haplonten ( Aezienwirt ) Clematis div. spec. den Rostpilz
Puccininia agropyri Ellis et Everhart
gefunden, dessen Beschreibung und Sporenmaße mit meinem Mikroergebnis übereinstimmten.
Hier meine Mikrobilder 1000 fach vergrößert:
Hier das Befallsbild Puccininia agropyri Ellis et Everhartaus Gäumann:
Aezien dichtstehend in kreisrunden Gruppen auf der Blattunterseite oder auf schwielenartigen Anschwellungen von Blattstielen und Stengeln, wie im vorliegenden Fall.
Pseudoperidie becherartig, mit ausgebogenem, zerschlitztem Rande, gelblichweiß. Pseudoperidienzellen fest verbunden, (siehe Bild1 Schnitt durch Pseudoperidie).
Aezidiosporen stumpf polyedrisch bis kugelig, Durchmesser 18 -25 µm, Wand wenig verdickt, äußerst dicht und feinwarzig; Inhalt gelorangefarben
Damit war die Bestimmung auf Puccinia agropyri abgesichert, doch wer beschreibt meine Entäuschung, als ich im Index Fungorum ersehen konnte, daß nach neuestem Kenntnisstand die Puccinia agrropyri mit der Puccinia recondita synonymisiert wird :heul: und also diese, die nach dem Klenke-Schlüssel ohne Artzugehörigkeit genommen wird auch hier gilt. :heul:
Der Rostpilz auf der Clematis ist damit also jetzt
Puccinia recondita Rob. ex Desmazieres em. Cummins
ein sehr seltener Rostpilz auf diesem Wirt.
Herzlichen Dank für die Vorstellung und Grüße
Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
- Dedimyk
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- Wohnort: Gifhorn - Südostniedersachsen
Re: Re: Rostpilz auf wilder Waldrebe
Hallo Phytoparasitenfreunde,
Bei der Bearbeitung der Rostpilze für die Datenbank fungiworld.de überprüfe ich auch die Bestimmungen aus den Beiträgen der Vergangenheit, da ich die Bilder gleichzeitig entsprechend aufbereite.
Dabei stütze ich mich vorrangig auf Gäumann mit aktueller Nomenklatur nach Zwetko und Brandenburger, denn der Index Fungorum hängt oft hinterher, vor allem bei Phytoparasiten, wie ich im Forum fungiworld.com
vor kurzem geschrieben habe:
Hallo Christoph,
zu dem aktuellen Lactarius-Problem kann ich nichts sagen, aber zu Index Fungorum umso mehr.
Gerade bei der Bearbeitung der Phytoparasiten für die Datenbank sind mir Unmengen von Ungereimtheiten im Index Fungorum aufgefallen, explizit bei den Echten Mehltaupilzen , Brandpilzen und jetzt den Rostpilzen.
Auf meine diesbezügliche Nachfrage bei Professor Uwe Braun, dem "Mehltaupilzspezialisten" schlechthin wurde mir geantwortet, daß gerade bei diesen Pilzklassen aufgrund molekularbiologischer Untersuchungen alles im Fluß sei und der Index Fungorum da gewaltig hinterher hinkt.
Ich habe deshalb auch bei der Bearbeitung der Echten Mehltaupilze freundlicherweise von Prof. Braun alles auf PdF-Dateien zur Verfügung gestellt bekommen, was in den letzten Jahren aktuell geändert wurde und dementsprechend eingearbeitet.
Ähnlich wurde mit Professor Hildemar Scholz bei der Bearbeitung der Brandpilze verfahren der mir ebenfalls sämtliche Nachträge zu seiner Englera 8 ( Die Brandpilze Deutschlands )zur Verfügung stellte.
Dabei diente mir dann Index Fungorum mit z.T. überholten Synonyma lediglich als Informationsquelle für die Wirtsnachweise und weltweite Verbreitung.
Noch schwieriger gestaltet sich die Bearbeitung der Rostpilze, da hier noch keine klare Linie erkennbar ist, infolge einer ausstehenden generellen Neubearbeitung.
Auch hier dient der Index Fungorum nur als Informationsquelle und Basis sind aktuelle Bearbeitungen auf der Basis des Gäumann, Zwetko, Brandenburger um nur die wichtigsten zu nennen.
Also ist der Index Fungorum für mich zwar nicht das Evangelium, aber eine ausgezeichnete Informationsquelle über alles was mal veröffentlicht wurde.
Herzliche Grüße Detlef
Nach der neuesten Bearbeitung heißt der mühselig über Mikroskopieren der Aeziosporenlager ermittelte Puccinia agropyri jetzt
Puccinia persistens subsp. agropyrina (Eriksson 1899) Z. Urb. & J. Marková in Marková 1977
und ist eine eigenständige Art und wird gottseidank nicht mit dem Sammelbegriff Puccinia recondita s.l. zusammengefaßt, hat sich die Arbeit letztendlich doch gelohnt für diesen wirklich sehr seltenen Rostpilz auf der Clematis vitalba L .
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6
-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6
Gottseidank ist der Index Fungorum nicht der Weisheit letzter Schluß, was wieder mal zu beweisen war.Dedimyk hat geschrieben: Damit war die Bestimmung auf Puccinia agropyri abgesichert, doch wer beschreibt meine Entäuschung, als ich im Index Fungorum ersehen konnte, daß nach neuestem Kenntnisstand die Puccinia agrropyri mit der Puccinia recondita synonymisiert wird :heul: und also diese, die nach dem Klenke-Schlüssel ohne Artzugehörigkeit genommen wird auch hier gilt. :heul:
Der Rostpilz auf der Clematis vitalba ist damit also jetzt
Puccinia recondita Rob. ex Desmazieres em. Cummins
ein sehr seltener Rostpilz auf diesem Wirt.
Herzlichen Dank für die Vorstellung und Grüße
Detlef
Bei der Bearbeitung der Rostpilze für die Datenbank fungiworld.de überprüfe ich auch die Bestimmungen aus den Beiträgen der Vergangenheit, da ich die Bilder gleichzeitig entsprechend aufbereite.
Dabei stütze ich mich vorrangig auf Gäumann mit aktueller Nomenklatur nach Zwetko und Brandenburger, denn der Index Fungorum hängt oft hinterher, vor allem bei Phytoparasiten, wie ich im Forum fungiworld.com
vor kurzem geschrieben habe:
Hallo Christoph,
zu dem aktuellen Lactarius-Problem kann ich nichts sagen, aber zu Index Fungorum umso mehr.
Gerade bei der Bearbeitung der Phytoparasiten für die Datenbank sind mir Unmengen von Ungereimtheiten im Index Fungorum aufgefallen, explizit bei den Echten Mehltaupilzen , Brandpilzen und jetzt den Rostpilzen.
Auf meine diesbezügliche Nachfrage bei Professor Uwe Braun, dem "Mehltaupilzspezialisten" schlechthin wurde mir geantwortet, daß gerade bei diesen Pilzklassen aufgrund molekularbiologischer Untersuchungen alles im Fluß sei und der Index Fungorum da gewaltig hinterher hinkt.
Ich habe deshalb auch bei der Bearbeitung der Echten Mehltaupilze freundlicherweise von Prof. Braun alles auf PdF-Dateien zur Verfügung gestellt bekommen, was in den letzten Jahren aktuell geändert wurde und dementsprechend eingearbeitet.
Ähnlich wurde mit Professor Hildemar Scholz bei der Bearbeitung der Brandpilze verfahren der mir ebenfalls sämtliche Nachträge zu seiner Englera 8 ( Die Brandpilze Deutschlands )zur Verfügung stellte.
Dabei diente mir dann Index Fungorum mit z.T. überholten Synonyma lediglich als Informationsquelle für die Wirtsnachweise und weltweite Verbreitung.
Noch schwieriger gestaltet sich die Bearbeitung der Rostpilze, da hier noch keine klare Linie erkennbar ist, infolge einer ausstehenden generellen Neubearbeitung.
Auch hier dient der Index Fungorum nur als Informationsquelle und Basis sind aktuelle Bearbeitungen auf der Basis des Gäumann, Zwetko, Brandenburger um nur die wichtigsten zu nennen.
Also ist der Index Fungorum für mich zwar nicht das Evangelium, aber eine ausgezeichnete Informationsquelle über alles was mal veröffentlicht wurde.
Herzliche Grüße Detlef
Nach der neuesten Bearbeitung heißt der mühselig über Mikroskopieren der Aeziosporenlager ermittelte Puccinia agropyri jetzt
Puccinia persistens subsp. agropyrina (Eriksson 1899) Z. Urb. & J. Marková in Marková 1977
und ist eine eigenständige Art und wird gottseidank nicht mit dem Sammelbegriff Puccinia recondita s.l. zusammengefaßt, hat sich die Arbeit letztendlich doch gelohnt für diesen wirklich sehr seltenen Rostpilz auf der Clematis vitalba L .
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6
-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6