Spezialforum zum Thema phytoparasitische Kleinpilze ( Rost, Brand, Mehltaupilze etc. ) und tierische Gallen an Wild.- und Nutzpflanzen. Forumsstart - 15.07.2006
Hallo miteinander!
Bisher habe ich mich mit dieser Art von Pilzen noch nicht beschäftigt. Da dieses Exemplar aber dermaßen toll aussieht, würde ich doch gerne mehr darüber erfahren.
Gefunden auf 680m üNN in einem Buchen-Mischwald, Südlage. Befallen war ein junger Ahorntrieb, der erst 3 Blätter hatte (alle befallen) und gut einen 1/2m hoch war. Bemerkenswert fand ich, neben dem heftigen Farbkontrast, die mit der Lupe (oder guten Augen) erkennbare Oberflächenstruktur: sie erinnert an kleine Kristalle, die im Licht reflektieren.
Kann mir jemand dazu Näheres mitteilen?
Schon mal danke!
Viele Grüße - Rika
Ahornpilz_F867_bw2.jpg (210.5 KiB) 3628 mal betrachtet
Es gibt verschiedene Milbenarten auf Ahorn, deren Identität bisher noch nicht geklärt ist, jedoch sollte der Filzrasen auf deinem Bild durch die Gallmilbe Aceria pseudoplatani verusacht worden sein. Ich meine einen Bergahorn erkennen zu können.
Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker am Do 23. Mai 2013, 07:43, insgesamt 1-mal geändert.
herzlichen Dank für Deine schnelle Antwort! Dann ist das also kein Pilz, sondern eine Milbe. Das muss ich mir mal bei meinem Kumpel unter der Stereolupe anschauen. Ich hatte das Blatt mitgenommen und getrocknet - es ist erheblich zusammen geschnurrt, aber die leuchtende Farbe ist erhalten geblieben. Können diese Milben nicht (weg-)laufen? Auch erstaunlich: Wo oben Farbe ist, ist unten auch und noch mehr Farbe. Ich hätte erwartet, Milbenbefall wäre eher eine "einseitige" Angelegenheit.
Nachdem über diese Viecher wenig bekannt ist: Kennst Du vielleicht jemand, der sich für das Exsikkat interessieren würde?
Milben wandern schon umher, das habe ich selbst festgestellt als ich unter der Stereolupe die Viecher beobachtete. Allerdings wird sich das wahrscheinlich im Zentimeterbereich abspielen und wenn das Blatt vertrocknet ist werden die Tiere mit Sicherheit verenden.
Das Blatt kannst du getrost entsorgen, ich denke nicht das es Interessenten für deinen Beleg geben wird.
als ich dieses befallene Blatt gefunden hatte, schaute ich diesen "Belag" unter gutem Licht mit einer normalen Lupe an: da hat sich nix bewegt (meine Augen sind okay). Wie groß sind die Viecher denn?
Was meinst Du, kann ich die Tierchen mit dem Blatt einweichen und dann unter der Stereolupe als solche erkennen? Sind die so klein wie Hausstaubmilben?
Jedenfalls finde ich die Farbe - noch dazu im Kontrast zum Blattgrün - schon recht faszinierend.
ich bin zwar nicht Volker, kann dir aber vielleicht auch ein wenig weiterhelfen. Die Filzrasen die von den Milben ausgelöst werden sind zunächst grün, später weiß und mit zunehmender Reife rötlich gefärbt. Befallen wird ausschließlich Bergahorn und hier hauptsächlich Jungbäume. Aceria pseudoplatani wird etwa 0,15 mm lang. Man braucht schon eine gute Lupe oder besser eine Stereolupe um die Viecher zu sehen. Du musst dazu diese Körnchengallen öffnen und Glück haben das sie auch bewohnt ist. Sie verlassen die Gallen recht rasch und lassen diese leer zurück.
Obwohl sie ziemlich zahlreich vorhanden sein können, stellen sie für die Bäume keine Gefahr dar.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
klar freue ich mich, dass du mir weiterhilfst, auch wenn Du nicht Volker heißt! posting.php?mode=reply&f=14&t=6064#
Und das hast Du bestens getan - jetzt kann ich mir die "Sache" auch vorstellen: das, was ich gesehen habe, sind also nur die Gehäuse der Milben, und die sind in einem reifen Zustand. Also werden die Milben wahrscheinlich schon auf Wanderschaft sein. Dann kann ich mir immerhin diese schillernden Körnchengallen mal unter der Stereolupe ansehen, leider hat mein Mikro-Kumpel erst nächste Woche Zeit...
Danke!!!
