es war 2008 schon eine tolle Sache als Taphrina farlowii nach über 100 Jahren des " verschollen seins " wiederentdeckt wurde. Das dieses Forum hierbei eine besondere Rolle spielte freut mich umso mehr. Wer den spannenden Hergang noch nicht kennt sollte sich mal diesen Beitrag anschauen.
Seit seiner Wiederentdeckung begegnet mir dieser parasitäre Ascomycet jedes Jahr. Im Mai beginnt der erste Befall, so auch in diesem Jahr.
Die Färbung der Blattdeformierungen können dabei unterschiedliche Nuancen zeigen. Von grün über ein zartes rosa bis zu einem kräftigen rot
ist alles möglich.
Auch die Blütenknospen werden befallen und sind dadurch rot gefärbt.
Verwunderlich das nicht alle Traubenkirschen im Areal gleichzeitig befallen werden. Die hier stand gerade mal 2 m von einem stark
befallenen Nachbarn entfernt und war völlig gesund. Was nicht bedeutet das sie das auch bleibt. Die letzten Jahre haben gezeigt das
sie warscheinlich beim zweiten oder dritten Schub an der Reihe ist.
Auffällig ist auch das nur an den grünen oder schwach rosa gefärbten Verformungen auch reife Ascussporen gebildet werden, was sich
durch einen grauen Belag auf den Blasen bemerkbar macht. An den stark rot gefärbten Befallstellen könnte ich bisher nie diesen Belag
( Hymenium ) feststellen.
Prunus serotina ist mittlerweile weit verbreitet und mit großer Wahrscheinlichkeit seine Taphrina farlowii auch. Es ist sicher im Moment lohnenswert
sich mal die Spätblühenden Traubenkirchen anzusehen. Ich bin mir sicher das ihr Taphrina farlowii auch in euerem Gebiet nachweisen könnt.
viel Erfolg bei der Nachsuche
Harry
