Die Gallen von Asphondylia sarothamni der Gallmücke an Besenginster (Cytisus scoparius) wurden ja kürzlich hier schon vorgestellt. Weniger bekannt ist, das diese Gallen sehr häufig von Erzwespen verschiedener Arten parasitiert werden, wobei Sigmophora brevicornis mit am häufigsten vorkommt. Nach meinen bisherigen Beobachtungen ist ein hoher Prozentsatz der Gallen betroffen und nur wenige Exemplare der ursprünglichen Bewohner, nämlich Asphondylia sarothamni, überleben. Es existieren ja zwei verschiedene Gallen von Asphondylia sarothamni, die Hülsengallen und die Blattachselgallen.Die Erzwespe Sigmophora brevicornis kommt in beiden Gallen häufig vor. Im Juni durchsticht ein Weibchen die Hülsengalle, lähmt die Gastlarve und legt über 10 Eier in die Gallenkammer. Die Jungwespen stehen in Nahrungskonkurrenz und es überleben meist weniger als zehn zum verpuppen. Die Größe der späteren Erwachsenen, und damit ihre Fruchtbarkeit variiert dabei beträchtlich. Ihre Entwicklung erfolgt sehr schnell und bereits im Spätjuni und Juli schlüpfen die Tiere. Da die Muttertiere weiterhin Eier legen, kann es passieren das die schlüpfenden Nachkommen ihre älteren Geschwister töten und fressen, vor allem wenn die Gallen knapp sind. Im Juli paaren sich die Imagines und es kann eine schnelle 2. Generation geben. Die Männchen sterben später und die Weibchen überwintern geschützt in den Büschen. Ab März und April legen die Weibchen dann ihre Eier diesmal in die Blattachselgallen. Die Entwicklung erfolgt rasch wie bei den Hülsengallen. Ende Mai bis Mitte Juni verlassen dann schon die Imagines die Blattachselgallen um wiederum die Hülsengallen zu attackieren.
Viel Spaß bei der Nachsuche!
Gruß Volker
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