Diesen Rostpilz habe ich letzte Woche an den Blättern vom Grauen Alpendost (Adenostyles alliariae) gefunden.
Um welchen könnte es sich hierbei handeln?
mfg Jule
Rostpilz am Grauen-Alpendost
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Dedimyk
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Re: Rostpilz am Grauen-Alpendost
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
[quote=Julia,01.08.2007, 00:24]
Hi!
Diesen Rostpilz habe ich letzte Woche an den Blättern vom Grauen Alpendost (Adenostyles alliariae) gefunden.
Um welchen könnte es sich hierbei handeln?
mfg Jule
[/quote]
wie schon im Chat angekündigt, ist Adenostyles alliariae nicht im Klenke zum Schlüsseln vorhanden und für die Untersuchung im Gäumann brauche ich unbedingt Mikrobilder zur Abklärung.
Bitte Mikroskopieren und dann die Bilder einstellen und ich werde versuchen eine Bestimmung durchzuführen.
Herzliche Grüße Detlef
[quote=Julia,01.08.2007, 00:24]
Hi!
Diesen Rostpilz habe ich letzte Woche an den Blättern vom Grauen Alpendost (Adenostyles alliariae) gefunden.
Um welchen könnte es sich hierbei handeln?
mfg Jule
[/quote]
wie schon im Chat angekündigt, ist Adenostyles alliariae nicht im Klenke zum Schlüsseln vorhanden und für die Untersuchung im Gäumann brauche ich unbedingt Mikrobilder zur Abklärung.
Bitte Mikroskopieren und dann die Bilder einstellen und ich werde versuchen eine Bestimmung durchzuführen.
Herzliche Grüße Detlef
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Dedimyk
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Keine Sporen gefunden, damit keine Bestimmung
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
zu diesem Phytoparasiten auf Adenostyles alliariae, dem Grauen-Alpendost hat mir Julia einen Herbarbeleg geschickt, den ich gestern und heute mikroskopiert habe.
Es waren nur sehr wenige rotorangefarbene Lager auf dem Herbarbeleg zu finden und alle Versuche, habe sogar ganze Lager auf dem Objektträger unter dem Auflichtmikroskop zerlegt, erbrachten unter dem Binokular keine verwertbaren Sporen. :heul: :heul: :heul:
Ich muß also hier die Segel streichen und kann die Bestimmung leider nicht durchführen.
Die einzige Möglichkeit ist noch, daß Du selbst Deine restlichen Herbarbelege mikroskopierst und die Bilder dann hier einstellst.
Vielleicht hast Du mehr Glück und findest verwertbare Sporen, viel Glück bei der Suche.
Herzliche Grüße Detlef
zu diesem Phytoparasiten auf Adenostyles alliariae, dem Grauen-Alpendost hat mir Julia einen Herbarbeleg geschickt, den ich gestern und heute mikroskopiert habe.
Es waren nur sehr wenige rotorangefarbene Lager auf dem Herbarbeleg zu finden und alle Versuche, habe sogar ganze Lager auf dem Objektträger unter dem Auflichtmikroskop zerlegt, erbrachten unter dem Binokular keine verwertbaren Sporen. :heul: :heul: :heul:
Ich muß also hier die Segel streichen und kann die Bestimmung leider nicht durchführen.
Die einzige Möglichkeit ist noch, daß Du selbst Deine restlichen Herbarbelege mikroskopierst und die Bilder dann hier einstellst.
Vielleicht hast Du mehr Glück und findest verwertbare Sporen, viel Glück bei der Suche.
Herzliche Grüße Detlef
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Re: Rostpilz am Grauen-Alpendost
Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,
wenn auch Deine ermittelten Sporenmaße geringfügig von denen auf Adenostyles glabra abweichen ( kein Wunder bei der Größendifferenz siehe weiter unten ), so ist es auch der Rostpilz
Coleosporium cacaliae G.H. Otth 1865
der auch Adenostyles alliariae als Dikaryophyten ( Telienwirt ) benutzt und hier II-Uredien und III-Telien ausbildet und von dort auf den Haplonten ( Aezienwirt ) Pinus wechselt und dort die Infektion der Nadeln mit 0-Pyknien und I-Aezien wieder beginnt.
Hier nochmals die relevanten Daten aus Gäumann und Brandenburger zum Vergleichen:
II-Uredosporenlager blattunterseitig, rundlich, anfänglich von der Epidermis bedeckt, orangefarbig, staubig.
II-Uredosporen ellipsoidisch, 24 - 35 µm lang, 21 - 24 µm breit.
Wand farblos dünn, mit kleinen, aber sehr kräftigen, stäbchenförmigen Warzen besetzt (gut auf Julias Mikrobildern zu sehen).
Nach Poelt und Zwetko ( siehe Literaturhinweis) wird Coleosporium cacaliae auf beiden Adenostyles-Arten in Hochstaudenfluren, lichteren Wäldern im ganzen Alpengebiet weit verbreitet gefunden, vor allem in den feuchteren Voralpen, von der montanen bis in die subalpine Stufe, das ja Deinem Fund entspricht.
Auch von diesem Befall werde ich Deine Bilder entsprechend aufbereitet in die Datenbank pilzbestimmung.de mit Dir als Bildautorin einstellen.
Nun ist es uns gemeinsam gelungen, auch diesen Rostpilz auf der 2. Alpendost-Art zu bestimmen ( wenn es auch der gleiche ist ).
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6
-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6
wenn auch Deine ermittelten Sporenmaße geringfügig von denen auf Adenostyles glabra abweichen ( kein Wunder bei der Größendifferenz siehe weiter unten ), so ist es auch der Rostpilz
Coleosporium cacaliae G.H. Otth 1865
der auch Adenostyles alliariae als Dikaryophyten ( Telienwirt ) benutzt und hier II-Uredien und III-Telien ausbildet und von dort auf den Haplonten ( Aezienwirt ) Pinus wechselt und dort die Infektion der Nadeln mit 0-Pyknien und I-Aezien wieder beginnt.
Hier nochmals die relevanten Daten aus Gäumann und Brandenburger zum Vergleichen:
II-Uredosporenlager blattunterseitig, rundlich, anfänglich von der Epidermis bedeckt, orangefarbig, staubig.
II-Uredosporen ellipsoidisch, 24 - 35 µm lang, 21 - 24 µm breit.
Wand farblos dünn, mit kleinen, aber sehr kräftigen, stäbchenförmigen Warzen besetzt (gut auf Julias Mikrobildern zu sehen).
Nach Poelt und Zwetko ( siehe Literaturhinweis) wird Coleosporium cacaliae auf beiden Adenostyles-Arten in Hochstaudenfluren, lichteren Wäldern im ganzen Alpengebiet weit verbreitet gefunden, vor allem in den feuchteren Voralpen, von der montanen bis in die subalpine Stufe, das ja Deinem Fund entspricht.
Auch von diesem Befall werde ich Deine Bilder entsprechend aufbereitet in die Datenbank pilzbestimmung.de mit Dir als Bildautorin einstellen.
Nun ist es uns gemeinsam gelungen, auch diesen Rostpilz auf der 2. Alpendost-Art zu bestimmen ( wenn es auch der gleiche ist ).
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6
-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6