Knollenblätterpilzvergiftungen im Saarland

hier kann alles gepostet werden was mit Pilzen zu tun hat. Forumsstart - 22.12.2004

Moderator: Harry

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Harry
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Knollenblätterpilzvergiftungen im Saarland

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Pilzfreunde,

bei dem massenhaften Vorkommen des Grünen Knollenblätterpilzes hatte ich schon so eine böse Vorahnung. Sie hat sich leider bestätigt. Im Saarland gibt es aktuell 9 Vergiftungsfälle die durch Amanita phalloides verursacht wurde. Eine schwangere Frau hat bereist ihr Kind verloren und auch sie ringt noch mit ihrem Leben. Weitere 2 Personen haben den Kampf gegen das Gift noch nicht überstanden. Ihr Zustand ist äusserst kritisch. Mindestens 5 Pesonen kommen um eine Lebertransplantation nicht herum.

Ich finde es schlimm wie fahrlässig manche Leute bei der Pilzsuche umgehen. Aktuell bei unsere Pilzausstellung habe ich von Besuchern wieder Sachen gehört die mir die Haare zu Berge stehen lassen. Unausrotbar sind solche Dinge, wie Silberlöffel mitkochen oder die Geschichte mit der sich schwarz verfärbenden Zwiebel. Neu war mir, das wenn Schnecken sich am Stiel hochfressen ist der Pilz essbar, wenn sie den Stiel runterfressen ist er giftig. :kick :kick :kick

Unglaublich das solche Leute bis heute überlebt haben.

Muss los, der zweite Ausstellungstag steht an.

Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
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Harry
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Re: Knollenblätterpilzvergiftungen im Saarland

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Pilzfreunde,

wir hatten gestern bei unserer Pilzausstellung Besuch von dem Arzt der 4 Vergiftungsfälle im Winterbergklinikum in Saarbrücken betreut. Nach seinen Aussagen sind alle ausser Lebensgefahr und kommen wahrscheinlich auch um eine Lebertransplantation herum. Er wird mich auf dem laufenden halten. Wie es den Vergiftungsfällen in der Universitätsklink Homburg geht entzieht sich leider meiner Kenntnis. Ich werde aber versuchen auch hier etwas in Erfahrung zu bringen.

Gruß
Harry
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zuehli
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Re: Knollenblätterpilzvergiftungen im Saarland

Ungelesener Beitrag von zuehli »

Die heurige Saison ist in dieser Beziehung wirklich schrecklich. Es ist kaum zu glauben, wieviel kopflose Pilzsammler unterwegs sind. Die Regel scheint diesmal wirklich zu sein: Erstmal essen und sich danach Gedanken machen, was könnte es gewesen sein. Knollenblätterpilz-Vergiftungen hatte ich Gottseidank noch keine, nur eine vermeintliche, wo sich der Bösewicht als Breitblatt entpuppt hatte. Aber es wird alles mögliche sinnlos in sich hereingestopft, über Karbol-Champignons bis hin zu Spindeligen Rüblingen.
Ich für meinen Teil bin froh, wenn die Sammel-Saison vorüber ist!

Beste Grüße
Harald
Pilzberatung gibt es nur vor Ort beim Pilzberater. Keine Beratung per Internet oder Telefon! Bilderbestimmung ist keine Essfreigabe!
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rickenella
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Re: Knollenblätterpilzvergiftungen im Saarland

Ungelesener Beitrag von rickenella »

Hallo Harry, hallo Zuehli,

Unvernunft, Dummheit und Gier kennen keine Grenzen. :kick

Ich denke, die Wenigsten erfreuen sich wie viele von uns vor allem an der Schönheit des Objektes.
In der Regel höre ich bei einem Fund meist als Erstes: "Kann man den essen ?...". Einfach nur traurig...

VG Peter
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Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916)
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