Brauner Dachpilz

hier kann alles gepostet werden was mit Pilzen zu tun hat. Forumsstart - 22.12.2004

Moderator: Harry

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rickenella
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Brauner Dachpilz

Ungelesener Beitrag von rickenella »

Hallo,

gefunden am 17.05.2014; MTB-5240,43 ; Höhe 340 m NN ; Städtisches Klinikum, extensiv bewirtschaftete, ungedüngte Grünflächen.

Die Frkp., die ich als Dachpilz Pluteus atricapillus erkannte, wuchsen ca. 10m vom Rand eines Fahrweges im Gras (?).
Ich konnte mich erinnern, bis mindestens bis 1990 war der Rand mit Laubbäumen bestanden die irgendwann gefällt wurden. Ich habe auf der gesamten Länge nur noch einen, stark zersetzten Stubbenrest gefunden, der allerdings zu weit vom FO entfernt lag. Also schaute ich mir den FO etwas genauer an und siehe da, alle Frkp. saßen Wurzel- oder zumindest Holzresten - fest - auf. Deshalb ist es mir nicht gelungen, auch die verdickte Stielbasis mit zu entnehmen.
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HDS (Hutdeckschicht) , Hyphen ohne Schnallen
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Pleurozystiden, an den Lamellenflächen reichlich vorhanden

VG
Peter
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Harry
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Re: Brauner Dachpilz

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Peter,

hab nicht viel Zeit, muss gleich weg. Wenn du keine Schnallen gefunden hast sollte es sich um Pluteus cervinus, den rehbraunen Dachpilz handeln. Pluteus pouzarianus ist makroskopisch quasi nicht vom rehbraunen zu unterscheiden. Mikroskopisch finden sich bei ihm an den Septen Schnallen.

Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
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Beorn
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Re: Brauner Dachpilz

Ungelesener Beitrag von Beorn »

Hallo, Peter!

Das sehe ich absolut wie Harry. Da wird sicher irgendwo unterm Rasen Holz sein.
Nach den Schnallen bei P. pouzarianus muss man allerdings auch im Zweifel ein wenig suchen, die sind da auch nicht an allen Hyphensepten zu finden.


LG, Pablo.
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rickenella
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Re: Brauner Dachpilz

Ungelesener Beitrag von rickenella »

Beorn hat geschrieben:Hallo, Peter!

Das sehe ich absolut wie Harry. Da wird sicher irgendwo unterm Rasen Holz sein.
Nach den Schnallen bei P. pouzarianus muss man allerdings auch im Zweifel ein wenig suchen, die sind da auch nicht an allen Hyphensepten zu finden.


LG, Pablo.

Hallo Pablo,

wie ich schon eingangs erwähnte, saßen die Pilze allesamt vergrabenem Holz, evtl. alten Wurzelresten auf.
Ich habe 3 Präparate angefertigt, nach möglicherweise vorhandenen Schnallen untersucht und keine beobachtet. Pl. pouzarianus kenne ich aus eigener Anschauung nicht.

VG
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Beorn
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Re: Brauner Dachpilz

Ungelesener Beitrag von Beorn »

Hallo, Peter!

Naja, bei 3 Präparaten hättest du sie sicher gefunden, wenn da welche gewesen wären.
Ich habe P. pouzarianus bisher einmal bestimmt (bin mikroskopisch auch noch Anfänger). Bilder und eine Beschreibung mit Vergleichsmöglichkeiten habe ich >hier< eingestellt.

Bei deinem Fund kann man sicher ohne Bauchschmerzen Pluteus cervinus dranschreiben.


LG, Pablo.
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rickenella
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Re: Brauner Dachpilz

Ungelesener Beitrag von rickenella »

Beorn hat geschrieben:Hallo, Peter!

Naja, bei 3 Präparaten hättest du sie sicher gefunden, wenn da welche gewesen wären.
Ich habe P. pouzarianus bisher einmal bestimmt (bin mikroskopisch auch noch Anfänger). Bilder und eine Beschreibung mit Vergleichsmöglichkeiten habe ich >hier< eingestellt.

Bei deinem Fund kann man sicher ohne Bauchschmerzen Pluteus cervinus dranschreiben.


LG, Pablo.

Hallo Pablo,

nachdem ich den Link geöffnet und die Beschreibung gelesen habe, muss ich einen Dachpilz - Fund aus 2013 in Frage stellen :o . Die schülferige Hutmitte sieht doch sehr nach P. pouzarianus aus. Leider habe ich den nicht mikroskopiert - von dessen Existenz wusste ich ja bis dato nichts.
Pluteus cervinus_1.5.jpg
Pluteus cervinus_1.5.jpg (137.69 KiB) 5063 mal betrachtet
Originalwert Bild aufgenommen am/um:
2013:10:20 10:17:48
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Beorn
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Re: Brauner Dachpilz

Ungelesener Beitrag von Beorn »

Hallo, Peter!

Keine Sorge, so eine schülferige Hutmitte kann P. cervinus auch. :)
Als erstes wäre mal das Substrat wichtig: P. pouzarianus und P. primus gehen anscheinend beide nicht an Laubholz.
P. brunneoradiatus schon, aber über die Art weiß ich eigentlich noch zu wenig, finde dazu auch kaum Angaben. Und wie schon erwähnt: Ob sich der ganze Komplex denn wirklich so trennen lässt, dazu gibt es anscheinend auch unterschiedliche Ansichten.


LG, Pablo.
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Gerd †
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Re: Brauner Dachpilz

Ungelesener Beitrag von Gerd † »

Hallo Peter,
rickenella hat geschrieben: Die Frkp., die ich als Dachpilz Pluteus atricapillus erkannte, wuchsen ca. 10m vom Rand eines Fahrweges im Gras (?).
Ich konnte mich erinnern, bis mindestens bis 1990 war der Rand mit Laubbäumen bestanden die irgendwann gefällt wurden.
(1) Die "Laubbäume" sprechen für "Pluteus cervinus = P. atricapillus"

(2) Bei "Nadelbäumen" ist das schon schwieriger und ohne Mikroskop nicht zu klären.
---> Das Problem dabei ist leider, dass man beim Doppelgänger von "P. cervinus" die Schnallen leider suchen muss und ein Mikrobild, wie von dir gezeigt, wenig Aussagekraft besitzt.

(3) Aber eins ist völlig sicher:
---> Die Haken-Zystiden zeigen, dass du in der "P. cervinus"-Ecke (Sektion "Pluteus") gelandet bist, für die "Funga Nordica 2008" (*) nur folgende Arten erwähnt: P. atromarginatus, P. cervinus, P. pouzarianus, P. salicinus, P. petasatus, P. pellitus.

(*) Arten, die auch im "Pilzkompendium" mit Haken-Zystiden bestätigt werden. Aber dort werden noch weitere Arten mit Haken-Zystiden" erwähnt: P. brunneoradiatus, P. alniphilus, P. primus. Ich habe nicht überprüft, ob die Arten noch auf Artrang akzeptiert werden oder in Skandinavien nicht vorkommen.

(4) Mir wird "kotzübel", wenn ich die in der Literatur angegebenen "Schnallenverhältnisse" (schaffe ich nicht einmal nach10 Versuchen ) feststellen soll.

Fazit:
- Mir reicht es, wenn ich von wenigen Ausnahmen abgesehen, "Dachpilze" nur auf "Gattungs-Ebene" ansprechen kann.l

Grüße
Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
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