Amanita sp.

[Veith]

hi,

ich habe gestern abend einen pilz mit in den chat gebracht, an dem wir gemeinsam rum gerätselt haben.
da ich die bilder ja eh schon hochgeladen habe kann ich sie ja auch gleich ins forum stellen.

zum fundort, sie wachsen direkt auf sand und die bäume in der näheren umgebung sind in erster linie kiefern.
ich habe bisher 2 exemplare geerntet, die beide bombenfest in der erde saßen.
der jüngere pilz saß fest an einer dicken kieferwurzel, der ältere hatte eine art wurzel die noch ein stück in den boden ging, und die ich nicht mit ausgraben konnte.

exemplar nr. 1(nass, da ich es vom sand befreien musste um überhaupt etwas zu erkennen)

unbekannt.jpg (271.83 KiB) 5904 mal betrachtet

und exemplar nr. 2
was man da sieht ist denke ich selbst erklärend.

nazissgelber1.jpg (280.8 KiB) 5904 mal betrachtet

narzissgelber2.jpg (250.12 KiB) 5904 mal betrachtet

narzissgelber.jpg (317.04 KiB) 5904 mal betrachtet

narzisgelbergelberwulstling.jpg (275.75 KiB) 5904 mal betrachtet

narzissgelber3.jpg (366.21 KiB) 5904 mal betrachtet

viele grüße
karsten

[Beorn]

Hallo, Karsten!

Die Hutfarben sind etwas untypisch, aber wenn man sich die Stielbasis betrachtet, kann man wohl schon recht sicher von Amanita gemmata (Narzißgelber Wulstling) ausgehen. Auch in meiner Gegend ist das einer der frühen Wulstlinge in den Sandkiefernwäldern, auch wenn ers ich in diesem Jahr noch nicht gezeigt hat.


LG, Pablo.

[Harry]

Hallo Pablo,

Amanita gemmata wurde auch im Chat ins Spiel gebracht. Da ich die Art so nicht kenne, bereitet mir das schon Bauchschmerzen. Aber was sollte es sonst sein? Mangels Alternativen werde ich wohl mit den Bauchschmerzen leben müssen.



Gruß
Harry

[Holger]

Hallo Krsten,

ich teile die Bauchschmerzen von Harry und bringe eine Alternative, A. eliae. Ich habe ihn in den letzten Jahren mehrfach gefunden. Ich schaue mal in meinem Fundus und liefere Bilde nach. In den "gängigen" Pilzbüchern fehlt er ganz, weil er als selten gilt. Das glaube ich nach den letzten Jahren nicht mehr, er wandert sicher oft als blasser A. rubescens in dem Korb.
Sicher bin ich nach den Bildern natürlich nicht, man müsste ihn eben in der Hand gehalten haben. Auch zum Standort kann ich im Moment nicht viel sagen, ich habe ihn schon im Laubwald, sowie bei Fichte und Kiefer gefunden.

[Beorn]

Hallo, Holger!

Das Aussehen wäre für A. eliae noch wesentlich untypischer als für A. gemmata.
Der Kammrandige / Isabellfarbene Wulstling ist ja mehr so etwas wie ein "Scheidenstreifling mit Ring". Zumal befindet sich die Stielbasis in den allermeisten Fällen sehr tief in der Erde, um die zu bergen muss man gerne mal ein Hoch- Tiefbauunternehmen anfordern.
Hier stört auch die sehr glatte Stieloberfläche unter der Ringzone, über der Ringzone fehlt auch die für A. eliae typische Natterung.
Im Gegenzug ist doch auf den Bildern von Karsten wunderbar die wulstig eingepfropfte Knolle zu sehen , die ich so nur von A. pantherina und A. gemmata kenne. Der Hutrand ist nur im Alter kurz gerieft, passt auch zu A. gemmata, ebenso der ober - und unterhalb des Ringes ziemlich glatte Stiel.
Diese blassen Hutfarben sind aus meiner sicht nicht ungewöhnlich, gerade bei den frühen Exemplaren, die hier in der Gegend in den Kiefernwäldern stehen, ist das Gelb oft nur so ein verwaschenes Hellocker.


LG, Pablo.

[Veith]

hi,

ich habe hier ein luftgetrocknetes exemplar für harry rumliegen.

das ding sieht optisch für mich aber so aus, als ob man es nicht mehr gebrauchen kann. o.O
was macht man überhaupt mit den getrockneten pilzen zur bestimmung?

mich hatte es nämlich schon ein wenig gewundert, daß das anscheinend noch gebrauchen kann.
ich kenne sowas nur von vogelspinnen, bei denen man z.b. die tiere in isopropanol o.ä. einlegt, weil beim trocknen zu viele merkmale unkenntlich werden.

grüße karsten

[rickenella]

Hallo Karsten,

nun hast Du also von dem interessanten Pilzfund erfolgreich ein Exsikkat angefertigt. Ein Exsikkat ist bei Pilzen nichts anderes als ein getrockneter Beleg bei dem man die mikroskopischen Merkmale dauerhaft "konserviert" hat, bei manchen Exsikkaten kann man sogar noch den arteigenen Geruch wahrnehmen.

Ich mache das :
a) mit seltenen Funden als Fundnachweis
b) mit Funden aus besonderen Habitaten ( z.Bsp. Moore etc. ) die mir unbekannt sind, um das Ergebnis meiner Bestimmung von anerkannten Spezialisten revidieren zu lassen.

viewtopic.php?f=25&t=6264

Das Frischmaterial versuche ich so genau wie möglich makroskopisch und mikroskopisch zu beschreiben. Weiterhin fertige ich vom frischen Fund zahlreiche Foto´s an.

Ich überlasse alle meine Exsikkate den Revisoren, die meist eigene Herbarien besitzen bzw. seit vielen Jahren einmal im Jahr kostenneutral eine größere Sendung dem Senckenberg Museum in Görlitz.

P5200004g.jpg (173.08 KiB) 5928 mal betrachtet

EXIF-Daten anzeigen / verbergen

Originalwert Bild aufgenommen am/um:

2014:05:20 20:53:39

Bild aufgenommen am/um:

Di 20. Mai 2014, 18:53

Brennweite:

4.2 mm

Belichtungszeit:

1/50 Sek

Blendenwert:

f/7.9

ISO:

640

Weißabgleich:

Manuell

Blitz:

Blitz ausgelöst, Erzwungener Blitzmodus

Kamera-Hersteller:

OLYMPUS IMAGING CORP.

Kamera-Modell:

SZ-20

Belichtungsmodus:

Automatikprogramm

Belichtungskorrektur:

-3/10 EV

Belichtungsmessung:

Muster

VG
Peter