Hallo Pilzfreunde,
die Existenz des Garten - Giftschirmlings ist bis heute umstritten. Das meiste was im Internet als M. venenata herumspukt dürfte in Wirklichkeit Macrolepiota rhachodes var. bohemica, der Garten Riesenschirmling sein. Eine mikroskopische Abgrenzung durch Fehlen oder Vorhandensein von Schnallen an der Basis der Basidien ist nicht zuverlässig. Eine Artabgrenzung wird meist durch makroskopische Merkmale versucht.
Die Art wurde 1979 erstmals von Marcel Bon beschrieben. Es dürfte sich um eine wärmeliebende Art handeln die im Mittelmeerraum häufiger, in Mitteleuropa eher selten bis sehr selten zu finden ist. Möglich ist das Chlorophyllum venenatum bei uns weitgehenst auf das Vorkommen in Gewächshäusern bzw. Warmhäusern beschränkt ist. Einen Fund aus solche einem Gewächshaus möchte ich euch mal vorstellen.
Vorgeschichte
im September 2013 bekam ich einen Anruf mit der Bitte mir doch mal die Pilze in einem Tomaten - Geschwächshaus an zu sehen. Der Anrufer war der Meinung das er Parasole in größerer Menge gefunden hat. Da ich an dem Tag keine Zeit mehr hatte mir die Pilze anzuschauen bin ich erst Tags darauf bei dem Anrufer aufgeschlagen. Aus Angst um seine Tomaten hatte er schon ganze Arbeit geleistet und alle Fruchtkörper herausgerissen und größtenteils entsorgt. Anhand der Reste und des Standortes könnte ich ihm aber mitteilen das es sich nicht um den Parasol sondern um eine verwandte Art handelte. Die stark gerandeten wie mit Sand " panierten " Knollen, der teils büschelige Wuchs und die sehr kompakte Form ließen mich an den Garten - Giftschirmpilz glauben. Genau so wurde er in der Literatur beschrieben. Ich bat den Mann, bei neuerlichem Erscheinen der Fruchtkörper, sich bei mir zu melden. Bis am 19.08.2014 hörte ich dann nichts mehr von ihm.
19.08.2014
Gegen Abend klingelte das Telefon. Mit Freunde vernahm ich das " die Schirmpilze wieder wachsen ". Am Morgen des 20.08. 2014 war ich dann vor Ort und konnte einige Basidiocarpien in jungem, noch nicht aufgeschirmten Zustand vorfinden.
Die große, gerandete und mit Sand panierte Knolle war an einigen Exemplaren schon gut erkennbar. Ich vereinbarte mit dem Mann in ein paar Tagen erneut nach den Pilzen zu sehen.
23.08.2014
Gegen 10:00 Uhr heute Morgen stand ich dann mit der Kamera bewaffnet vor den nun größtenteils aufgeschirmten Fruchtkörpern. Auffällig war der sehr kompakte Wuchs und der relativ kurze Stiel, der in der Länge der Hutdurchmesser nicht erreichte. Auffällig war auch der sehr tief, fast auf Knolle aufsitzende einfache Ring. Hier mal einige Fotos: gerandete, wie paniert aussehende Knolle, kurzer kompakter Wuchs, einfacher teils auf der Knolle aufsitzender Ring sind auf den Fotos gut zu erkennen.
Schnittbild
Ich habe einige Exemplare mitgenommen und werde morgen auf Schnallensuche gehen. Wie oben schon erwähnt könnte sich das als schwierig erweisen. Warum? Der Garten - Giftschirmpilz besitz keine Schnallen wärend der Garten Riesenschirmpilz nur sehr wenige Schnallen an der Basidienbasis besitzen soll. Ein Nichtauffinden von Schnallen muss also nicht zwangsläufig bedeuten dass wir hier tatsächlich Chlorophyllum venenatum vor uns haben. Aber schaun wir mal.
Funddaten:
Fundort: Bexbach/Oberbexbach - voll geschlossenes Tomatengewächshaus. Die Erde wurde mit reichlich Kompost angereichert.
MTB: 6609/3
Funddatum: 20.08.2014 junge , geschlossene Exemplare.
23.08.2014 größtenteils aufgeschirmte Exemplare
Wie ist eure Meinung zu den gezeigten, vermeintlichen Garten - Giftschirmlingen?
Gruß
Harry
Chlorophyllum venenatum - syn. Macrolepiota venenata ??
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Chlorophyllum venenatum - syn. Macrolepiota venenata ??
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
Re: Chlorophyllum venenatum - syn. Macrolepiota venenata ??
Hallo, Harry!
Ich halte die Existenz dieser Art für absolut unstrittig.
Und es ist genau das, was du zeigst.
Die Merkmale sind wunderbar dokumentiert und beschrieben.
Genau so kenne ich diese Art auch, nur nicht so hübsch, leider.
Ich erlaube mir mal >etwas zu verlinken<.
Durch die Merkmale (Wuchsform, Knolle berandet, bepudert, Hutschuppen, einfacher Ring) ist der eigentlich schon ausrecihend gut von anderen arten der Gattung abgegrenzt.
Über die Taxonomie kann man sich streiten, muss man aber nicht.
Ich habe mich an Chlorophyllum brunnem gewöhnt.
Das geht von dem Tintings - Artikel aus, den Gernot Friebes dazu letztes Jahr verfasst hat. Der lehnt sich in wesentlichen Punkten (auch taxonimisch) an die Forschungen und Arbeiten von Else Vellinga an.
Dem zu folge wäre übrigens "Chlorophyllum venenata" theoretisch etwas anderes, nämlich Chlorophyllum brunneum (= Macrolepiota venenata) mit Schnallen.
Da das aber als Trennmerkmal nichts bringt, und "Macrolepiota venenata" eigenltich auch als eine Art mit Schnallen beschrieben wurde, basiert Chlorophyllum brunneum auf eine Originalbeschreibung dieser Art (Lepiota brunnea Farl. & Burt.) ohne Schnallen.
Aber man muss es nicht komplizierter machen, als es ist.
Für mich ist Macrolepiota venenata / Chlorophyllum venenatum / Chlorophyllum brunneum alles drei das Gleiche, ob mit oder ohne Schnallen.
LG, Pablo.
Ich halte die Existenz dieser Art für absolut unstrittig.
Und es ist genau das, was du zeigst.
Die Merkmale sind wunderbar dokumentiert und beschrieben.
Genau so kenne ich diese Art auch, nur nicht so hübsch, leider.
Ich erlaube mir mal >etwas zu verlinken<.
Durch die Merkmale (Wuchsform, Knolle berandet, bepudert, Hutschuppen, einfacher Ring) ist der eigentlich schon ausrecihend gut von anderen arten der Gattung abgegrenzt.
Über die Taxonomie kann man sich streiten, muss man aber nicht.
Ich habe mich an Chlorophyllum brunnem gewöhnt.
Das geht von dem Tintings - Artikel aus, den Gernot Friebes dazu letztes Jahr verfasst hat. Der lehnt sich in wesentlichen Punkten (auch taxonimisch) an die Forschungen und Arbeiten von Else Vellinga an.
Dem zu folge wäre übrigens "Chlorophyllum venenata" theoretisch etwas anderes, nämlich Chlorophyllum brunneum (= Macrolepiota venenata) mit Schnallen.
Da das aber als Trennmerkmal nichts bringt, und "Macrolepiota venenata" eigenltich auch als eine Art mit Schnallen beschrieben wurde, basiert Chlorophyllum brunneum auf eine Originalbeschreibung dieser Art (Lepiota brunnea Farl. & Burt.) ohne Schnallen.
Aber man muss es nicht komplizierter machen, als es ist.
Für mich ist Macrolepiota venenata / Chlorophyllum venenatum / Chlorophyllum brunneum alles drei das Gleiche, ob mit oder ohne Schnallen.
LG, Pablo.
- rickenella
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Re: Chlorophyllum venenatum - syn. Macrolepiota venenata ??
Hallo Pilzfreunde,
nachdem ich mir nun das letzte Bild angeschaut habe, stelle ich meinen Fund aus dem Randgebiet eines Auwaldes noch mal mit ein. Mit der Aussage von "willihund" kann ich mich einfach nicht so richtig anfreunden und sonst war das Feedback schwach.
Was meine Skepsis erregt, ist die riesige Knolle, so etwas kenne ich von den bisher gefundenen Safran-Schirmpilzen ( noch ) nicht.
Link: viewtopic.php?f=13&t=6069
VG
Peter
nachdem ich mir nun das letzte Bild angeschaut habe, stelle ich meinen Fund aus dem Randgebiet eines Auwaldes noch mal mit ein. Mit der Aussage von "willihund" kann ich mich einfach nicht so richtig anfreunden und sonst war das Feedback schwach.
Was meine Skepsis erregt, ist die riesige Knolle, so etwas kenne ich von den bisher gefundenen Safran-Schirmpilzen ( noch ) nicht.
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Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.
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Re: Chlorophyllum venenatum - syn. Macrolepiota venenata ??
Hallo Peter,
auch ich habe kein Problem damit deine Macrolepiota als rachodes an zu sprechen. Wie Willihund schon schrieb kommt der auch im Laubwald vor und zeigt dort eine weniger intensive Hutbeschuppung als im Nadelwald. Die Knolle ist nicht gerandet und so wie du sie abbildest auch völlig normal für einen " Laubwaldsafran ".
Gruß
Harry
auch ich habe kein Problem damit deine Macrolepiota als rachodes an zu sprechen. Wie Willihund schon schrieb kommt der auch im Laubwald vor und zeigt dort eine weniger intensive Hutbeschuppung als im Nadelwald. Die Knolle ist nicht gerandet und so wie du sie abbildest auch völlig normal für einen " Laubwaldsafran ".
Gruß
Harry
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Re: Chlorophyllum venenatum - syn. Macrolepiota venenata ??
Harry hat geschrieben:Hallo Peter,
auch ich habe kein Problem damit deine Macrolepiota als rachodes an zu sprechen. Wie Willihund schon schrieb kommt der auch im Laubwald vor und zeigt dort eine weniger intensive Hutbeschuppung als im Nadelwald. Die Knolle ist nicht gerandet und so wie du sie abbildest auch völlig normal für einen " Laubwaldsafran ".
Gruß
Harry
Harry, nun bin ich überzeugt
VG
Peter
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Re: Chlorophyllum venenatum - syn. Macrolepiota venenata ??
Hallo Peter,rickenella hat geschrieben:Hallo Pilzfreunde,
nachdem ich mir nun das letzte Bild angeschaut habe, stelle ich meinen Fund aus dem Randgebiet eines Auwaldes noch mal mit ein. Mit der Aussage von "willihund" kann ich mich einfach nicht so richtig anfreunden und sonst war das Feedback schwach.
Was meine Skepsis erregt, ist die riesige Knolle, so etwas kenne ich von den bisher gefundenen Safran-Schirmpilzen ( noch ) nicht.
Link: viewtopic.php?f=13&t=6069
VG
Peter
ich bin enttäuscht von Dir
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Re: Chlorophyllum venenatum - syn. Macrolepiota venenata ??
Willihund, nimms nicht so tragisch, als Prüfer war ich lebenslang von Beruf aus misstrauisch.willihund hat geschrieben:Hallo Peter,rickenella hat geschrieben:Hallo Pilzfreunde,
nachdem ich mir nun das letzte Bild angeschaut habe, stelle ich meinen Fund aus dem Randgebiet eines Auwaldes noch mal mit ein. Mit der Aussage von "willihund" kann ich mich einfach nicht so richtig anfreunden und sonst war das Feedback schwach.
Was meine Skepsis erregt, ist die riesige Knolle, so etwas kenne ich von den bisher gefundenen Safran-Schirmpilzen ( noch ) nicht.
Link: viewtopic.php?f=13&t=6069
VG
Peter
ich bin enttäuscht von Dir, Du Ungläubiger
.
Das kriegste nicht mehr los
VG
Peter
Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.
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