Hallo Phytofreunde,
ich habe heute Nachmittag am Rande eines kleinen Baches ein etwas größeres Feld des Wiesenknöterichs ( Polygonum bistorta ) entdeckt. Aufgefallen ist mir das einige Blätter seltsame rote, ineinander laufende Flecken aufwiesen. Hier ein Foto:
Auf pflanzengallen.de ist Polygonum amphibium mit Befall des Blattflohs Aphalara polygoni zu sehen. Das Befallsbild ähnelt sehr dem welchem ich hier vorstelle. Was ich allerdings nicht weiß ist ob dieser Blattfloh auch andere Knötericharten befällt oder ob er ausschließlich auf dem Wasser - Knöterich bleibt. Vielleicht findet sich hier ja jemand der meine Vermutung bestätigt oder berichtigt.
danke im Vorraus
Harry
Aphalara polygoni an Wiesenknöterich?
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Andricus
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Re: Aphalara polygoni an Wiesenknöterich?
Hallo Harry,
vielen Dank für das eindrucksvolle Foto. Ich fand diese Gallen am Wiesenknöterich jetzt auch gerade in Sachsen. Die nach oben und unten gewölbten Blasen enthalten eine braune Masse. Nach BUHR (1964/65) handelt es sich um die noch nicht geöffneten Sporenlager des vom Wiesenknöterich bekannten Pustelbrandes Ustilago pustulata (DC.) WINT.
Beste Grüße
Hans
vielen Dank für das eindrucksvolle Foto. Ich fand diese Gallen am Wiesenknöterich jetzt auch gerade in Sachsen. Die nach oben und unten gewölbten Blasen enthalten eine braune Masse. Nach BUHR (1964/65) handelt es sich um die noch nicht geöffneten Sporenlager des vom Wiesenknöterich bekannten Pustelbrandes Ustilago pustulata (DC.) WINT.
Beste Grüße
Hans
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Dedimyk
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Re: Aphalara polygoni an Wiesenknöterich?
Hallo Hans und alle Phytoparasitenfreunde,
danke daß sich jemand zu Harrys Beitrag geäußert hat, ich habe mich bedeckt gehalten, da meine Kenntnisse von tierischen Befallssymptomen nicht besonders sind.
Allerdings gehe ich mit Dir nicht konform, daß dieser Befall auf den Brandpilz
"Nach BUHR (1964/65) handelt es sich um die noch nicht geöffneten Sporenlager des vom Wiesenknöterich bekannten Pustelbrandes Ustilago pustulata (DC.) WINT"
zurückzuführen ist.
Der Brandpilz Microbotryum pustulatum (De Candolle 1815) R. Bauer & Oberwinkler 1997, syn. Ustilago pustulata (De Candolle 1815) G. Winter 1880, Ustilago bistortarum var. pustulata (De Candolle 1815) B. Lindeberg 1959 befällt nur Polygonum bistorta L. bzw. neu Bistorta officinalis Delarbre und steht nach Foitzik 1996 auf der "Roten Liste" aufgrund der gefährdeten Wirtsart, daß könnte also passen.
Aber das Befallsbild nach der Beschreibung in Klenke und Scholz, siehe Literaturnachweis, ist auch bei unreifer Entwicklung deutlich anders, als Harrys Bild zeigt.
Für mich ist das kein Brandpilzbefall, bin aber gerne bereit eine diesbezügliche Untersuchung zu starten, falls Harry Belegmaterial gesammelt haben sollte.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturverzeichnis:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Scholz, Hildemar & Scholz Ilse:Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales )
Band 8 der Reihe "Englera" des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem 1988, 691 Seiten
ISBN-3-921800-28-5
-Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales ), Nachtrag
Scholz, Hildemar & Scholz Ilse
Kategorie: Zeitschrift,Erscheinungsdatum: 2000, Seitenanzahl: 343 - 398
Verlag: Verh.Bot.Ver. Berlin Brandenburg Nr.133 S. 343-398, Berlin 2000
-Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales ), Nachtrag 2
Scholz, Hildemar & Scholz Ilse
Kategorie: Zeitschrift,Erscheinungsdatum: 2004, Seitenanzahl: 441 - 487
Verlag: Verh.Bot.Ver. Berlin Brandenburg Nr.137 S. 441-487, Berlin 2004
danke daß sich jemand zu Harrys Beitrag geäußert hat, ich habe mich bedeckt gehalten, da meine Kenntnisse von tierischen Befallssymptomen nicht besonders sind.
Allerdings gehe ich mit Dir nicht konform, daß dieser Befall auf den Brandpilz
"Nach BUHR (1964/65) handelt es sich um die noch nicht geöffneten Sporenlager des vom Wiesenknöterich bekannten Pustelbrandes Ustilago pustulata (DC.) WINT"
zurückzuführen ist.
Der Brandpilz Microbotryum pustulatum (De Candolle 1815) R. Bauer & Oberwinkler 1997, syn. Ustilago pustulata (De Candolle 1815) G. Winter 1880, Ustilago bistortarum var. pustulata (De Candolle 1815) B. Lindeberg 1959 befällt nur Polygonum bistorta L. bzw. neu Bistorta officinalis Delarbre und steht nach Foitzik 1996 auf der "Roten Liste" aufgrund der gefährdeten Wirtsart, daß könnte also passen.
Aber das Befallsbild nach der Beschreibung in Klenke und Scholz, siehe Literaturnachweis, ist auch bei unreifer Entwicklung deutlich anders, als Harrys Bild zeigt.
Für mich ist das kein Brandpilzbefall, bin aber gerne bereit eine diesbezügliche Untersuchung zu starten, falls Harry Belegmaterial gesammelt haben sollte.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturverzeichnis:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Scholz, Hildemar & Scholz Ilse:Die Brandpilze Deutschlands ( Ustilaginales )
Band 8 der Reihe "Englera" des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem 1988, 691 Seiten
ISBN-3-921800-28-5
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Scholz, Hildemar & Scholz Ilse
Kategorie: Zeitschrift,Erscheinungsdatum: 2000, Seitenanzahl: 343 - 398
Verlag: Verh.Bot.Ver. Berlin Brandenburg Nr.133 S. 343-398, Berlin 2000
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Scholz, Hildemar & Scholz Ilse
Kategorie: Zeitschrift,Erscheinungsdatum: 2004, Seitenanzahl: 441 - 487
Verlag: Verh.Bot.Ver. Berlin Brandenburg Nr.137 S. 441-487, Berlin 2004
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Harry
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Re: Aphalara polygoni an Wiesenknöterich?
Hallo Hans, hallo Detlef
vielen Dank für euer Feadback. Da ja Uneinigkeit über den Verursacher der Blattflecken herrscht, werde ich in den nächsten 2 - 3 Tagen den Standort nochmals aufsuchen, neue Fotos machen und Belegmaterial sammeln. Sollte ich tatsächlich in den rötlichen " Gallen " einen pulvrigen Inhalt feststellen, bekommt Detlef umgehend das Material zugeschickt.
Vielleicht können wir ja den Verursacher der Flecken ermitteln. Würde mich freuen.
Gruß
Harry
vielen Dank für euer Feadback. Da ja Uneinigkeit über den Verursacher der Blattflecken herrscht, werde ich in den nächsten 2 - 3 Tagen den Standort nochmals aufsuchen, neue Fotos machen und Belegmaterial sammeln. Sollte ich tatsächlich in den rötlichen " Gallen " einen pulvrigen Inhalt feststellen, bekommt Detlef umgehend das Material zugeschickt.
Vielleicht können wir ja den Verursacher der Flecken ermitteln. Würde mich freuen.
Gruß
Harry
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Dedimyk
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Re: Aphalara polygoni an Wiesenknöterich?
Hallo Harry und alle Phytoparasitenfreunde,
das ist prima, daß Du nochmals Bilder machen und Belegexemplare mitnehmen willst.
Wenn auch die bekannten Bilder von den Beschreibungen im Scholz und Klenke relativ stark abweichen, so besteht doch die Möglichkeit, daß es sich um ein sehr frühes Stadium des Brandpilzes handeln könne, den ich persönlich noch nicht gefunden und deshalb auch nicht vergleichen kann.
Solltest Du beim Öffnen der gewölbten Ausbuchtungen irgendwelche Pulver ( auch noch in fester Form wegen des Frühstadiums ) finden, dann könnte es sich tatsächlich um den sehr seltenen Brandpilz Microbotryum pustulatum (De Candolle 1815) R. Bauer & Oberwinkler 1997 handeln, den ich natürlich sofort mikroskopieren werde, wenn Du mir entsprechende Belegexemplare schickst.
Denn diesen Brandpilz möchte ich natürlich kennenlernen und mit Deiner Genehmigung dann die Bilder ( mit Dir als Autor ) neben den erzeugten Mikrobildern dann in die Datenbank pilzbestimmung.de einstellen.
Schaun wir mal, würde "Kaiser Franz" sagen.
Herzliche Grüße Detlef
das ist prima, daß Du nochmals Bilder machen und Belegexemplare mitnehmen willst.
Wenn auch die bekannten Bilder von den Beschreibungen im Scholz und Klenke relativ stark abweichen, so besteht doch die Möglichkeit, daß es sich um ein sehr frühes Stadium des Brandpilzes handeln könne, den ich persönlich noch nicht gefunden und deshalb auch nicht vergleichen kann.
Solltest Du beim Öffnen der gewölbten Ausbuchtungen irgendwelche Pulver ( auch noch in fester Form wegen des Frühstadiums ) finden, dann könnte es sich tatsächlich um den sehr seltenen Brandpilz Microbotryum pustulatum (De Candolle 1815) R. Bauer & Oberwinkler 1997 handeln, den ich natürlich sofort mikroskopieren werde, wenn Du mir entsprechende Belegexemplare schickst.
Denn diesen Brandpilz möchte ich natürlich kennenlernen und mit Deiner Genehmigung dann die Bilder ( mit Dir als Autor ) neben den erzeugten Mikrobildern dann in die Datenbank pilzbestimmung.de einstellen.
Schaun wir mal, würde "Kaiser Franz" sagen.
Herzliche Grüße Detlef