Lactarius turpis__Olivbrauner Milchling

hier kann alles gepostet werden was mit Pilzen zu tun hat. Forumsstart - 22.12.2004

Moderator: Harry

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rickenella
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Lactarius turpis__Olivbrauner Milchling

Ungelesener Beitrag von rickenella »

Hallo,

gefunden am 13.09.14 ; MTB-5240, 42 ; Zwickau-Nord ; Hauptfriedhof der Stadt Zwickau ; Höhe 260 m NN ; viele geschützte Grünfächen mit sehr altem Baumbestand an Eichen, Linde, Birken, Rhododendren etc und verschiedenen Nadelgehölzen wie Fichte, Kiefer, Tuja sp. etc.
Den Olivbraunen Milchling Lactarius turpis (WEINM.) FR. hätte ich hier nicht vermutet, die 4 Frk. standen in der Nähe von Birke im Gras. Ich kenne die Art nur aus den Gebirgsnadelwäldern aber selbst dort finde ich sie seit Jahren nicht mehr. Die Milch ist brennend scharf.
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Da es bereits den 2. Tag ohne Unterbrechung regnet, habe ich von Foto´s am Standort abgesehen.

VG
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Harry
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Re: Lactarius turpis__Olivbrauner Milchling

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Peter,
rickenella hat geschrieben:Hallo,

gefunden am 13.09.14 ; MTB-5240, 42 ; Zwickau-Nord ; Hauptfriedhof der Stadt Zwickau ; Höhe 260 m NN

Den Olivbraunen Milchling Lactarius turpis (WEINM.) FR. hätte ich hier nicht vermutet, die 4 Frk. standen in der Nähe von Birke im Gras. Ich kenne die Art nur aus den Gebirgsnadelwäldern aber selbst dort finde ich sie seit Jahren nicht mehr. Die Milch ist brennend scharf.
260m NN ist hier ganz normal für diesen Milchling. Auch in diese Jahr ist er hier im Bexbacher Raum ( 290 -518 m NN ) wieder Massenpilz. Wir hätten an unserer Ausstellung Dutzende Exemplare auslegen können. Hast du ene Ahnung warum er bei euch so selten geworden ist?

Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
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rickenella
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Re: Lactarius turpis__Olivbrauner Milchling

Ungelesener Beitrag von rickenella »

Hallo Harry,

Am nachfolgenden Beispiel möchte ich das ansatzweise mal aus meiner persönlichen Sicht versuchen darzustellen.

„ 31.12.1978 -
01.01.1979
Am Silvestertag zieht ein kleines, aber äußerst wetterintensives Sturmtief
entlang einer Luftmassengrenze über die Mittelgebirge hinweg nach Osten. In
der Sylvesternacht vor allem im Norden und Westen Deutschlands heftiger
Temperatursturz. …. Schneeverwehungen bis 6 m …Gesamtschaden: 146 Mio. DM. „
- WWW. / Auszugsweise –


In einem „ unserer Hauswälder “ war nach dem o.g. Schneebruch wegen entwurzelter und abgebrochener Bäume ein Begehen nur noch sehr eingeschränkt möglich. Die Aufräumarbeiten durch den damals staatlichen Forst gestalteten sich langwierig, da aus Angst vor dem Borkenkäfer jegliches Altholz aus dem Wald entfernt wurde.

Bis 1989 haben wir ( und natürlich auch viele Andere ) unter erschwerten Bedingungen, auf am Boden liegenden, nicht verwertbarem Restholz, Geäst etc. stolpernd, hier weiterhin große und vor allem sehr artenreiche Pilzaufkommen erlebt.
Das ging mit dem Wulstling-Aspekt los, dann kamen die Täublinge, ( u.a. mit dem Apfel-Täubling, Orangeroten-Graustieltäubling als Massenpilze ), gefolgt von den Röhrlingen. Da waren der Düstere Röhrling oder der Strubbelkopf keinesfalls Seltenheiten. Im Herbst gesellte sich der Milchlings-Aspekt dazu, sehr zahlreich vertreten waren der Olivbraune Milchling, der Mohrenkopf, nicht mehr ganz so oft zu finden aber im Gebiet immer noch heimisch, der Brätling.
Den Ausklang bildeten „Heerscharen“ verschiedenster Cortinarien. Häufig und am auffallendsten waren u.a. der „ Sozialdemokrat „ – Geschmückter Gürtelfuß / Cortinarius armillatus, Blutblättriger Hautkopf / Cortinarius semisanguineus, Lila Dickfuß / Cortinarius traganus …

Nach einer „Pause“ von 20 Jahren haben wir 2011 dieses Gebiet wieder begangen. Aus den kleinen Setzlingen sind Schonungen geworden und die Schonungen von damals inzwischen hohe Bäume.
Die vormals üppigen Heidelbeer- und Preiselbeersträucher sind der massiven Berieselung mit Magnesiumkalk zum Opfer gefallen und gänzlich verschwunden.
Die Artenvielfalt ist unübersehbar zurückgegangen und beschränkt sich im Wesentlichen auf Steinpilz, Hexen, Gelbfüße, Suillus sp., Maronen.
Apfel-, Orangeroter Graustiel-Täubling, Mohrenkopf, Brätling, füllen keinen Korb mehr und sind sehr rar geworden. Alle anderen w.o. erwähnten Arten sind bis jetzt gar nicht mehr zu finden.

Ausnahme: Cantharellus cibarius, der ist seit 2012 stark in Zunahme.
Grund: ( persönl. Vermutung )
Seit 2000 ( das Vogtland wurde mehrfach in den Jahren von Schneebruch heimgesucht ) verblieb alles nicht verwertbare Altholz sowie Geäst im Wald auf dem Boden zurück, verwitterte, zersetzte sich und wurde von dicken Moospolstern überwachsen. In diesem Sustrat, das große Flächen des Waldbodens bedeckt, finden wir heute „Teppiche“ an großen Pfifferlingen.

Was aber die Ursache für den allgemein, nicht zu übersehenden Artenrückgang ist, vermag ich auch nicht zu sagen.

VG
Peter
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Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916)
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