Das Thema "Weissfäule" hatten wir früher schon besprochen. Leider steht die Eiche an einer wenn auch nur mässig befahrenen Nebenstrasse. Ich habe auch schon mehrfach gelesen, dass solch ein befallener Baum noch Jahrzehnte stehen kann, nicht muss. Nach Ansicht von Landschaftsgärtnern ist ein Baum an diesem Standort zu fällen, da das Risiko zu gross ist, dass er mal ohne Vorwarnung bricht. Es wird die Hammerprobe empfohlen. Das heisst, man kann durch Schläge mit einem schweren Hammer am Klang feststellen, wie hohl der Stamm schon ist. Wenn neue Fruchtkörper erscheinen oder der Schäden an Ästen auftreten, werde ich den Eigentümer aufklären. Es wäre schade um diesen schönen Baum.
Gruss
Kurt
Ganoderma resinaceum Harziger Lackporling
Moderator: Harry
Re: Pilz auf Stieleiche
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EXIF-Daten anzeigen / verbergenOriginalwert Bild aufgenommen am/um:2008:08:16 17:54:55Bild aufgenommen am/um:Sa 16. Aug 2008, 15:54Brennweite:4.8 mmBelichtungszeit:1/1000 SekBlendenwert:f/2.8ISO:100Weißabgleich:AutomatischBlitz:Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener BlitzmodusKamera-Hersteller:PanasonicKamera-Modell:DMC-FZ28Belichtungsmodus:BlendenvorwahlBelichtungskorrektur:0 EVBelichtungsmessung:Muster
Re: Pilz auf Stieleiche
Hallo Kurt,
---> Denn das "Dickenwachstum" des Baumes wird durch nur "Kernfäule" erzeugende Pilzarten praktisch nicht beeinträchtigt. Das eigentliche Problem ist, dass die Statik des Baumes reduziert wird und der Baum (sofern er nicht vorher gefällt wird) durch einem Sturm oder Regen-/Schneefall zerlegt wird. Ich zeige das einmal an einer durch "Echten Zunderschwamm" (Fomes fomentarus) befallenen Buche, die mitten im Sommer (ohne Sturm oder Schnee) durch heftigen Regen auseinander gebrochen ist.
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Nach Ansicht von Landschaftsgärtnern ist ein Baum an diesem Standort zu fällen, da das Risiko zu gross ist, dass er mal ohne Vorwarnung bricht. Es wird die Hammerprobe empfohlen. Das heisst, man kann durch Schläge mit einem schweren Hammer am Klang feststellen, wie hohl der Stamm schon ist.
- Na ja, jetzt kann ich deinen Landschaftsgärtnern" nicht so recht folgen:
(1) Den Baum gleich fällen oder (2) vor dem Fällen mittels "Hammerprobe" die Schädigung des Baumes festzustellen???
---> Die Wahrheit liegt nach m.E. in der Mitte: Der Baum sollte gefällt werden zwischen dem Auftreten der ersten Fruchtkörper und einer durch "Hammerprobe" (eine sehr unsichere Methode ---> da ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen!) feststellbaren Schädigung des Holzkerns.
(2) Ich stimme zu, dass aus versicherungstechnischen Gründen durch Fäule geschädigte Bäume, die den Verkehr gefährden könnten, besser etwas früher als notwendig zu fällen sind.
(3) Übrigens, vergleiche einmal die linke und die rechte, der Straße zugewanden Seite:
---> Für mich ist dies eh bereits jetzt ein an das "Straßenprofil" angepasster/verhunzter Baum, an dem ich die symmetrische , ausladende, majestätische Schönheit eines "Solitär-Baums nicht wirklich erkennen kann. Insofern würde mein Blutdruck nicht sehr arg steigen, wenn dieser Baum (auch wenn er in der Nähe meines Wohnortes stände) ein paar Jahre früher als zwingend notwendig gefällt würde.
(4) Ist das nicht toll, dass in der BRD fast jedes denkbare Problem geregelt ist
---> Einfach mit Stichwort "Baumkontrollrichtinie" Googeln, und schon wird man gebührend zugemüllt!!!
Grüße
Gerd
- Richtig, "dass solch ein befallener Baum noch Jahrzehnte stehen kann, nicht muss"kurtjegle hat geschrieben: Leider steht die Eiche an einer wenn auch nur mässig befahrenen Nebenstrasse. Ich habe auch schon mehrfach gelesen, dass solch ein befallener Baum noch Jahrzehnte stehen kann, nicht muss. Nach Ansicht von Landschaftsgärtnern ist ein Baum an diesem Standort zu fällen, da das Risiko zu gross ist, dass er mal ohne Vorwarnung bricht. Es wird die Hammerprobe empfohlen. Das heisst, man kann durch Schläge mit einem schweren Hammer am Klang feststellen, wie hohl der Stamm schon ist. Wenn neue Fruchtkörper erscheinen oder der Schäden an Ästen auftreten, werde ich den Eigentümer aufklären. Es wäre schade um diesen schönen Baum.
---> Denn das "Dickenwachstum" des Baumes wird durch nur "Kernfäule" erzeugende Pilzarten praktisch nicht beeinträchtigt. Das eigentliche Problem ist, dass die Statik des Baumes reduziert wird und der Baum (sofern er nicht vorher gefällt wird) durch einem Sturm oder Regen-/Schneefall zerlegt wird. Ich zeige das einmal an einer durch "Echten Zunderschwamm" (Fomes fomentarus) befallenen Buche, die mitten im Sommer (ohne Sturm oder Schnee) durch heftigen Regen auseinander gebrochen ist.
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Nach Ansicht von Landschaftsgärtnern ist ein Baum an diesem Standort zu fällen, da das Risiko zu gross ist, dass er mal ohne Vorwarnung bricht. Es wird die Hammerprobe empfohlen. Das heisst, man kann durch Schläge mit einem schweren Hammer am Klang feststellen, wie hohl der Stamm schon ist.
- Na ja, jetzt kann ich deinen Landschaftsgärtnern" nicht so recht folgen:
(1) Den Baum gleich fällen oder (2) vor dem Fällen mittels "Hammerprobe" die Schädigung des Baumes festzustellen???
---> Die Wahrheit liegt nach m.E. in der Mitte: Der Baum sollte gefällt werden zwischen dem Auftreten der ersten Fruchtkörper und einer durch "Hammerprobe" (eine sehr unsichere Methode ---> da ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen!) feststellbaren Schädigung des Holzkerns.
(2) Ich stimme zu, dass aus versicherungstechnischen Gründen durch Fäule geschädigte Bäume, die den Verkehr gefährden könnten, besser etwas früher als notwendig zu fällen sind.
(3) Übrigens, vergleiche einmal die linke und die rechte, der Straße zugewanden Seite:
---> Für mich ist dies eh bereits jetzt ein an das "Straßenprofil" angepasster/verhunzter Baum, an dem ich die symmetrische , ausladende, majestätische Schönheit eines "Solitär-Baums nicht wirklich erkennen kann. Insofern würde mein Blutdruck nicht sehr arg steigen, wenn dieser Baum (auch wenn er in der Nähe meines Wohnortes stände) ein paar Jahre früher als zwingend notwendig gefällt würde.
(4) Ist das nicht toll, dass in der BRD fast jedes denkbare Problem geregelt ist
---> Einfach mit Stichwort "Baumkontrollrichtinie" Googeln, und schon wird man gebührend zugemüllt!!!
Grüße
Gerd
Re: Pilz auf Stieleiche
Hallo Harry,
---> Und der zeigt mir, dass bei den hier untersuchten Funden "Welten" zwischen "G. lucidum" und "G. resinaceum" liegen können.
Grüße
Gerd
- Wie es der Zufall will, bin ich über folgenden Artikel gestolpertGerd hat geschrieben:Danke für diesen zusätzlichen, folgerichtigen Satz.Harry hat geschrieben:Hier hast du jetzt aber einen meiner Meinung nach sehr wichtigen Satz ausgelassen.Gerd hat geschrieben: (4) Europäische Isolate haben sich als vollständig kompatibel mit nordamerikanischen Isolaten von G. lucidum (Glänzender Lackporling) erwiesen.
Demzufolge wäre Ganoderma resinaceum lediglich eine Standortrasse der äußerst plastischen Ganoderma lucidum.
Ist meiner Meinung nach einleuchtend. Wenn die europäischen Isolate von G. resinaceum vollständig kompatibel zu nordamerikanischen Isolaten von G. lucidum sind, hat doch eigentlich die vermeintliche G. resinaceum keine Artberechtigung mehr. Oder?
---> Genau zu diesem Schluss kommt KRIEGLSTEINER im BW-Atlas.
---> Und der zeigt mir, dass bei den hier untersuchten Funden "Welten" zwischen "G. lucidum" und "G. resinaceum" liegen können.
Grüße
Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
- rickenella
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Re: Ganoderma resinaceum Harziger Lackporling
Hallo,
also ich würde mich doch eher auf die Seite von Zarko schlagen und ebenfalls für G. pfeifferie plädieren. Ganoderma lucidum (so wie ich ihn wenige Male gesehen habe) müßte einen "erkennbaren" Stielansatz aufweisen. Bei der Anzahl an Fruchtkörpern die uns Kurt hier vorstellt, sollte doch wenigstens einer, wenn es denn G. lucidum ist, dieses Merkmal besitzen (?).
VG Peter
also ich würde mich doch eher auf die Seite von Zarko schlagen und ebenfalls für G. pfeifferie plädieren. Ganoderma lucidum (so wie ich ihn wenige Male gesehen habe) müßte einen "erkennbaren" Stielansatz aufweisen. Bei der Anzahl an Fruchtkörpern die uns Kurt hier vorstellt, sollte doch wenigstens einer, wenn es denn G. lucidum ist, dieses Merkmal besitzen (?).
VG Peter
Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.
Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916)
Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916)
Re: Ganoderma resinaceum Harziger Lackporling
Hallo Peter,
(1) Der Fund wurde von mir makroskopisch und mikroskopisch überprüft und eindeutig als
"Ganoderma resinaceum" (Harziger Lackporling) bestimmt.
(2) "Ganoderma pfeifferi" ()Kupferroter Lackporling) kann man bereits makroskopisch wegen der viel zu hellen Trama-Farbe ausschließen.
(3) Hier habe ich nur noch einmal die Frage aufgeworfen, ob "G. resinaceum" nur eine Standortrasse von "G. lucidum" (Glänzender Lackporling) ist und darauf hingewiesen, dass eine andere Studie dies verneint
Grüße
Gerd
- Da hast da etwas missverstanden:rickenella hat geschrieben: also ich würde mich doch eher auf die Seite von Zarko schlagen und ebenfalls für G. pfeifferie plädieren. Ganoderma lucidum (so wie ich ihn wenige Male gesehen habe) müßte einen "erkennbaren" Stielansatz aufweisen. Bei der Anzahl an Fruchtkörpern die uns Kurt hier vorstellt, sollte doch wenigstens einer, wenn es denn G. lucidum ist, dieses Merkmal besitzen (?).
(1) Der Fund wurde von mir makroskopisch und mikroskopisch überprüft und eindeutig als
"Ganoderma resinaceum" (Harziger Lackporling) bestimmt.
(2) "Ganoderma pfeifferi" ()Kupferroter Lackporling) kann man bereits makroskopisch wegen der viel zu hellen Trama-Farbe ausschließen.
(3) Hier habe ich nur noch einmal die Frage aufgeworfen, ob "G. resinaceum" nur eine Standortrasse von "G. lucidum" (Glänzender Lackporling) ist und darauf hingewiesen, dass eine andere Studie dies verneint
Grüße
Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.