Frohe Ostern allerseits,
da heute hier in Frankfurt am Main ein Wetter herrscht bei dem man sprichwörtlich keinen Hund und damit auch keinen Waldfried für die Tür jagt, ein Zeitfenster genutzt um etwas Bewegung auf dem Drahtesel durch Wald und Flur zu erlangen.
Da es seit mehr als zwei Wochen kaum geregnet hatte, präsentierte sich der Wald pilztechnisch eher noch im Winterschlaf. Außer eingetrockneten Judasohren und ein paar Samtfußrüblingsmumien zunächst nichts Essbares zu sehen. Noch keine jungen Schuppigen Porlinge oder Schwefelporlinge zu sehen.
An der Nordseite eines schon recht weit zersetzten und von Broombeeren überwucherten Stapels Großstrohballen dann doch frische Pilzfruchtkörper mit Hut und Stiel. In den Nischen des dort seit etwa 3 Jahren lagernden Strohes hat sich schon eine komfortable Humusschicht gebildet. Das hat dem Violetten Rötelritterling gereicht.
der Fund hatte etwas den Jagdtrieb geweckt und so besuchte ich noch ein Ensemble von Rundstrohballen, daß dort seit etwa zwei Jahren seinem Schicksal in freier Natur überlassen wird.
Außer vertrockneten Pilzmumien, vermutlich von Hasenpfoten, war dort jedoch nichts für mich zu entdecken. Mit der Pilzlupe habe ich nicht weiter gesucht, dürfte aber ein Eldorado für Streuzersetzer sein.
Über solche komfortabelen Wohnquartiere freuen sich aber auch Fuchs, Marder, Kaninchen und Igel. Einen noch im Winterschlaf schnarchenden stacheligen Gesellen habe ich allerdings nicht entdeckt. Dafür aber den Eingang zur Kellerwohnung einer Familie Fuchs hinter Brombeergestrüpp. Kaninchen schließe ich aufgrund der Größe der Eingänge aus.
Viele Grüße
Waldfried
Kleine Gründonnerstagsrunde
Moderator: Harry
Re: Kleine Gründonnerstagsrunde
Hallo Waldfried,
---> Was mich überrascht ist, dass es sich hier wohl kaum um "Kümmerexemplare" (Frühjahrs-Funde, die ich bisher auch schon beobachtet habe) handelt, sondern um gut entwickelte Fruchtkörper.
Grüße
Gerd
- Herzlichen Dank für das Zeigen einer Fruktifikation einer typischen/gemeinen Herbstpilz-Art, die seltener auch im Frühjahr Fruchtkörper bildet.Waldfried hat geschrieben:
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An der Nordseite eines schon recht weit zersetzten und von Broombeeren überwucherten Stapels Großstrohballen dann doch frische Pilzfruchtkörper mit Hut und Stiel. In den Nischen des dort seit etwa 3 Jahren lagernden Strohes hat sich schon eine komfortable Humusschicht gebildet. Das hat dem Violetten Rötelritterling gereicht.
---> Was mich überrascht ist, dass es sich hier wohl kaum um "Kümmerexemplare" (Frühjahrs-Funde, die ich bisher auch schon beobachtet habe) handelt, sondern um gut entwickelte Fruchtkörper.
Grüße
Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
Re: Kleine Gründonnerstagsrunde
Guten Abend zusammen,
habe die Fundort nochmals heimgesucht. Es entwickeln sich etwa 80 cm über dem Boden am Ackerrand ganz normale Fruchtkörper der Violetten Rötelritterlinge.
Huttduchmesser ganz links rd. 5 cm. Vier Fruchtkörper, einen entnommen, Rest bleibt stehen.
Der überwucherte Strohhaufen hätte mich nicht weiter interessiert, wenn sich dort nicht in 2013 und 2014 ziemlich imposante Fruchtkörperkomplexe des Blasigen Becherlings ausgebildet hätten. Im letzten trockenen Frühjahr (2015) war davon aber rein garnichts zu sehen, dieses Jahr (2016) bisher leider auch nichts. Reichlich Substrat ist eigentlich noch vorhanden. Womöglich hat das Myzel die Trockenperiode im Vorjahr nicht überstanden?
Als Garnitur für mein Frühstückei gab es erstaunlicherweise nochmal unverhoffte frische Samtfußrüblinge im nahegelegenen Feuchtwaldgebiet.
Grüße
Waldfried
habe die Fundort nochmals heimgesucht. Es entwickeln sich etwa 80 cm über dem Boden am Ackerrand ganz normale Fruchtkörper der Violetten Rötelritterlinge.
Huttduchmesser ganz links rd. 5 cm. Vier Fruchtkörper, einen entnommen, Rest bleibt stehen.
Der überwucherte Strohhaufen hätte mich nicht weiter interessiert, wenn sich dort nicht in 2013 und 2014 ziemlich imposante Fruchtkörperkomplexe des Blasigen Becherlings ausgebildet hätten. Im letzten trockenen Frühjahr (2015) war davon aber rein garnichts zu sehen, dieses Jahr (2016) bisher leider auch nichts. Reichlich Substrat ist eigentlich noch vorhanden. Womöglich hat das Myzel die Trockenperiode im Vorjahr nicht überstanden?
Als Garnitur für mein Frühstückei gab es erstaunlicherweise nochmal unverhoffte frische Samtfußrüblinge im nahegelegenen Feuchtwaldgebiet.
Grüße
Waldfried