Guten Abend zusammen,
heute den Vorabend zu einer kleinen Rundfahrt genutzt.
Auf einem schon ziemlich vermorschten Pappelstumpf zeigten sich dann die ersten Südlichen Ackerlinge (Agrocybe cylindracea, syn. A. aegerita). Die Fruchtkörper finde ich ausschließlich auf Pappeltotholz (liegende Stämme oder Stümpfe). Das Myzel bildet nach meinen Beobachtungen im Regelfall mindestens zweimal im Jahr Fruchtkörper aus (Frühling und Spätsomme/Frühherbst). Die Spätsommeredition ist bei allzu feuchtwarmer Witterung oft rasch von Maden befallen. Der Pilz ist als wohlschmeckend zu bezeichnen.
Die jung ockerbraunen Fruchtkörper blassen mit dem Aufschirmen noch cremefarben aus.
Maipilze (Calocybe gambosa) suche und finde ich eigentlich nicht auf der Grünen Wiese, sondern begegne ihnen häufig unter Heckenreihen und in Waldrandlagen. An der zweiten Maipilzstelle hatte ich dann mehr Glück. Zwischen den Kieseln, wie auf einem Suchbild, kleine Fruchtkörper. Die zahlreichen noch recht kleinen Fruchtkörper dürfen noch etwas wachsen. Drei schon etwas größere mitgenommen.
Beide Funde auf gut Sonne beschienenen und damit wärmebegünstigten Standorten.
Grüße
Waldfried
Südliche Ackerlinge und Maipilze
Moderator: Harry
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Waldfried
Re: Südliche Ackerlinge und Maipilze
Hallo zusammen,
zum südlichen Ackerling habe ich noch ein paar Folgebilder von der oben genannten und zwei weiteren etwas schattigeren Fundstellen, an welchen die Fruchtköper später erschienen sind.
Man sieht die verblassenden reifen Fruchtkörper. Das bläulich blühende Kraut ist Gundermann. Schmeckt minzähnlich, passt IMHO allerdings nicht zum Pilz.
Etwas später kann man gut erkennen, dass an der Nordseite des Stumpes noch relativ junge Fruchtkörper stehen, während an der sonnenbeschienen Südseite fast nur noch reife Fruchtkörper stehen.
In der Nähe des ersten Fundortes eine Neuentdeckung für mich, der Südliche Ackerling an Holunder.
Weiterer Fundort in schattiger Lage an einer geschützten Flussuferstelle. Man sieht schon etwas ältere ausgeblasste Fruchtkörper und noch junge Exemplare im ockerbraunen Hut. Bis dahin alles madenfrei, aber nicht bestimmbare Fliegen haben den Stumpf schon rege umschwirrt.
Grüße Waldfried
zum südlichen Ackerling habe ich noch ein paar Folgebilder von der oben genannten und zwei weiteren etwas schattigeren Fundstellen, an welchen die Fruchtköper später erschienen sind.
Man sieht die verblassenden reifen Fruchtkörper. Das bläulich blühende Kraut ist Gundermann. Schmeckt minzähnlich, passt IMHO allerdings nicht zum Pilz.
Etwas später kann man gut erkennen, dass an der Nordseite des Stumpes noch relativ junge Fruchtkörper stehen, während an der sonnenbeschienen Südseite fast nur noch reife Fruchtkörper stehen.
In der Nähe des ersten Fundortes eine Neuentdeckung für mich, der Südliche Ackerling an Holunder.
Weiterer Fundort in schattiger Lage an einer geschützten Flussuferstelle. Man sieht schon etwas ältere ausgeblasste Fruchtkörper und noch junge Exemplare im ockerbraunen Hut. Bis dahin alles madenfrei, aber nicht bestimmbare Fliegen haben den Stumpf schon rege umschwirrt.
Grüße Waldfried
- Harry
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Re: Südliche Ackerlinge und Maipilze
Hallo Waldfried,
ich habe den Südlichen Ackerling einmal in Spanien gesehen. Hier in Deutschland ist diese Wärme liebende Art wohl eher seltener anzutreffen. Er gilt ja als essbar und soll ganz passabel schmecken. Du hast ihn ja auch als wohlschmeckend bezeichnet. Hast du ihn schon selbst probiert?
Gruß
Harry
ich habe den Südlichen Ackerling einmal in Spanien gesehen. Hier in Deutschland ist diese Wärme liebende Art wohl eher seltener anzutreffen. Er gilt ja als essbar und soll ganz passabel schmecken. Du hast ihn ja auch als wohlschmeckend bezeichnet. Hast du ihn schon selbst probiert?
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
-
Waldfried
Re: Südliche Ackerlinge und Maipilze
Hallo Harry,
seitdem ich mir einen Fund im September 2013 von den schon mal genannten sehr erfahrenen Pilzsachverständigen haben verifizieren lassen, verspeise ich Südliche Ackerlinge mit Vorliebe im Frühstücksomelett mit Rührei oder auch mit geriebenen Käse in einer Pilz-Nudelpfanne. Getrocknet habe ich bisher noch keine Fruchtkörper, bin beim kulinarischen Ergebnis auch eher skeptisch. Noch testen will ich das Blanchieren und süß-saure Einlegen in Honig-Essig-Öl mit Kräutern der Provence.
Insbesondere die jungen Fruchtkörper haben eine knackige Konsistenz und schmecken champignonähnlichmit leicht nussiger Note. Es wird alles verwertet, Stiele und Hüte.
Dürfte bisher gut ein Dutzend Mahlzeiten dieses Pilzes überlebt haben..
An der Fundstelle oben habe ich dreimal eine ordentliche Portion eingesammelt. Aufgrund der Üppigkeit der Fruchtkörper des Fundortes, fällt das kaum auf. Das mehrmalige Pilzschneiden war dort aber auch nur aufgrund der relativ niedrigen Temperaturen im April möglich.
An dem unteren Fundort habe ich letzte Woche eine Reihe der braunen jungen Fruchtköper entnommen. Zwischenzeitlich ist dort aber nichts genießbares mehr abzuschneiden. Bei hohen Temperaturen werden die Pilze ratzfatz in wenigen Tagen überständig.
Grüße Waldfried
seitdem ich mir einen Fund im September 2013 von den schon mal genannten sehr erfahrenen Pilzsachverständigen haben verifizieren lassen, verspeise ich Südliche Ackerlinge mit Vorliebe im Frühstücksomelett mit Rührei oder auch mit geriebenen Käse in einer Pilz-Nudelpfanne. Getrocknet habe ich bisher noch keine Fruchtkörper, bin beim kulinarischen Ergebnis auch eher skeptisch. Noch testen will ich das Blanchieren und süß-saure Einlegen in Honig-Essig-Öl mit Kräutern der Provence.
Insbesondere die jungen Fruchtkörper haben eine knackige Konsistenz und schmecken champignonähnlichmit leicht nussiger Note. Es wird alles verwertet, Stiele und Hüte.
Dürfte bisher gut ein Dutzend Mahlzeiten dieses Pilzes überlebt haben..
An der Fundstelle oben habe ich dreimal eine ordentliche Portion eingesammelt. Aufgrund der Üppigkeit der Fruchtkörper des Fundortes, fällt das kaum auf. Das mehrmalige Pilzschneiden war dort aber auch nur aufgrund der relativ niedrigen Temperaturen im April möglich.
An dem unteren Fundort habe ich letzte Woche eine Reihe der braunen jungen Fruchtköper entnommen. Zwischenzeitlich ist dort aber nichts genießbares mehr abzuschneiden. Bei hohen Temperaturen werden die Pilze ratzfatz in wenigen Tagen überständig.
Grüße Waldfried