Urnula craterium - die Teufelsurne
Moderator: Harry
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Urnula craterium - die Teufelsurne
Hallo zusammen,
es gibt Pilze von denen hat man sein ganzes Leben lang noch nichts gehört. Die Teufelsurne bzw. der Schwarze Kelchpilz gehörte für mich bis vor wenigen Tagen dazu. Ein Vereinsmitglied der Pilzfreunde Saar - Pfalz e.V. hatte am vergangenen Montag einige Exemplare zum Vereinsstammtisch mitgebracht. Die außen wie rostiges Dosenblech aussehenden und innen pechschwarzen Fruchtkörper sahen schon recht düster und ungewöhnlich aus. Dieter teilte uns mit das zur Zeit in der Nähe von Grünstadt ( Rheinland Pfalz ) ca. 100 Exemplare dieser überaus seltenen Art zu finden sind. Grünstadt hmm. Cirka 80 km sind doch keine Entfernung um so was außergewöhnliches am Standort zu sehen. Zumal es der einzige Standort in den alten Bundesländern sein soll. Natürlich wollte ich die neuen Fotomotive nicht lange warten lassen und so machte ich gleich für den nächsten Tag einen Termin mit Dieter aus. Was soll ich sagen - ich war hin und weg. Aus den ca. 100 Exemplaren sind bestimmt über 300 geworden. Der Kameraverschluß glühte ( na ja, fast ) und ich konnte bei vernünftigem Wetter doch einiges an Bildern schießen. Drei davon möchte ich euch zeigen. Zunächst eins bei der Arbeit.
Und nun die Urnen.
Urnula craterium - Schwarzer Kelchpilz, Teufelsurne ( Schweinitz,:Fries ) Fries
Dieter, dir ein herzliches Dankeschön für diesen tollen Nachmittag. Hat mir sehr viel Freude bereitet.
In meiner Ascomyceten Galerie könnt ihr euch mehr Bilder nebst Informationen anschauen.
weitere Bilder und Infos zu Urnula craterium
Viel Spaß beim Anschauen.
Gruß
Harry
es gibt Pilze von denen hat man sein ganzes Leben lang noch nichts gehört. Die Teufelsurne bzw. der Schwarze Kelchpilz gehörte für mich bis vor wenigen Tagen dazu. Ein Vereinsmitglied der Pilzfreunde Saar - Pfalz e.V. hatte am vergangenen Montag einige Exemplare zum Vereinsstammtisch mitgebracht. Die außen wie rostiges Dosenblech aussehenden und innen pechschwarzen Fruchtkörper sahen schon recht düster und ungewöhnlich aus. Dieter teilte uns mit das zur Zeit in der Nähe von Grünstadt ( Rheinland Pfalz ) ca. 100 Exemplare dieser überaus seltenen Art zu finden sind. Grünstadt hmm. Cirka 80 km sind doch keine Entfernung um so was außergewöhnliches am Standort zu sehen. Zumal es der einzige Standort in den alten Bundesländern sein soll. Natürlich wollte ich die neuen Fotomotive nicht lange warten lassen und so machte ich gleich für den nächsten Tag einen Termin mit Dieter aus. Was soll ich sagen - ich war hin und weg. Aus den ca. 100 Exemplaren sind bestimmt über 300 geworden. Der Kameraverschluß glühte ( na ja, fast ) und ich konnte bei vernünftigem Wetter doch einiges an Bildern schießen. Drei davon möchte ich euch zeigen. Zunächst eins bei der Arbeit.
Und nun die Urnen.
Urnula craterium - Schwarzer Kelchpilz, Teufelsurne ( Schweinitz,:Fries ) Fries
Dieter, dir ein herzliches Dankeschön für diesen tollen Nachmittag. Hat mir sehr viel Freude bereitet.
In meiner Ascomyceten Galerie könnt ihr euch mehr Bilder nebst Informationen anschauen.
weitere Bilder und Infos zu Urnula craterium
Viel Spaß beim Anschauen.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
Re: Urnula craterium - die Teufelsurne
Spitzenmäßig*****
habe ich auch nicht gekannt.
Gratuliere dazu!
Gruß Hans
habe ich auch nicht gekannt.
Gratuliere dazu!
Gruß Hans
Re: Urnula craterium - die Teufelsurne
Hallo Harry Danke für das Zeigen.
Von denen Hatte ich bis zu diesem Beitrag auch noch nichts gehört.
Von denen Hatte ich bis zu diesem Beitrag auch noch nichts gehört.
Re: Urnula craterium - die Teufelsurne
Ich noch einmal mit Fragen.
Ich habe mir die weiteren Bilder in der Galerie angeschaut, auch bei dem einen hier im Beitrag ist es mir aufgefallen.
Auf Bild 4 bei den Teufelsurnen (hier im Beitrag das letzte Bild) sieht man ein schwarzes Holzstückchen, kommt die Verfärbung evtl. von der Teufelsurne?
Hier im Beitrag etwas unscharf auf Bild 1 auf 5 Uhr ein Stück Holz mit schwarzen Pusteln/Kügelchen, in der Galerie auf Bild 59 besser zu erkennen. Könnten das neue "kleine FK" sein, oder etwas anderes?
Ich habe mir die weiteren Bilder in der Galerie angeschaut, auch bei dem einen hier im Beitrag ist es mir aufgefallen.
Auf Bild 4 bei den Teufelsurnen (hier im Beitrag das letzte Bild) sieht man ein schwarzes Holzstückchen, kommt die Verfärbung evtl. von der Teufelsurne?
Hier im Beitrag etwas unscharf auf Bild 1 auf 5 Uhr ein Stück Holz mit schwarzen Pusteln/Kügelchen, in der Galerie auf Bild 59 besser zu erkennen. Könnten das neue "kleine FK" sein, oder etwas anderes?
- Pfalz-Pilz
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Re: Urnula craterium - die Teufelsurne
Hallo Holger
Ich beobachte/studiere die Urnen jetzt das 3.Jahr. Der Pilz ist nach meiner Erfahrung in der Wahl des Substrats nicht wählerisch. Er stand schon an Clematis, Weisdorn, Schlehen und an Weinreben. Das Holz ist meist vergraben oder hat zumindest nahen Erdkontakt. Oft ist es äußerlich schwarz, aber die Rinde ist bei den Holzarten auch schwarz, mit Ausnahme der Clematis.
Miniurnen sind eindeutig erkennbar, auf Pusteln/Kügelchen habe ich bisher nicht geachtet.
Hierzu ein paar Fotos.
Gruß Dieter
Ich beobachte/studiere die Urnen jetzt das 3.Jahr. Der Pilz ist nach meiner Erfahrung in der Wahl des Substrats nicht wählerisch. Er stand schon an Clematis, Weisdorn, Schlehen und an Weinreben. Das Holz ist meist vergraben oder hat zumindest nahen Erdkontakt. Oft ist es äußerlich schwarz, aber die Rinde ist bei den Holzarten auch schwarz, mit Ausnahme der Clematis.
Miniurnen sind eindeutig erkennbar, auf Pusteln/Kügelchen habe ich bisher nicht geachtet.
Hierzu ein paar Fotos.
Gruß Dieter
- Harry
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Re: Urnula craterium - die Teufelsurne
Hallo Dieter,
vielen Dank für dein ergänzenden Erläuterungen und die tollen Zusatzfotos. Ich denke damit sind Holgers Fragen beantwortet. Da ich den Pilz erst seit wenigen Tagen kenne hätte ich ihm nicht weiterhelfen können.
Gruß
Harry
vielen Dank für dein ergänzenden Erläuterungen und die tollen Zusatzfotos. Ich denke damit sind Holgers Fragen beantwortet. Da ich den Pilz erst seit wenigen Tagen kenne hätte ich ihm nicht weiterhelfen können.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
Re: Urnula craterium - die Teufelsurne
Hallo Dieter, vielen Dank für die ausführlichen Infos!
@ Harry, ja meine Fragen sind beantwortet.
@ Harry, ja meine Fragen sind beantwortet.
- rickenella
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Re: Urnula craterium - die Teufelsurne
Hallo Harry,
Glückwunsch zum Fund dieser seltenen Art, von deren Existenz ich bis dato auch keine Ahnung hatte. Zum Vorkommen in den Neuen Bundesländern, speziell des Freistaates Sachsen, kann ich wie folgt ergänzen.:
- extrem seltene Art mit starkem Bestandsrückgang
- Vorkommen in Laubwäldern, Auwäldern, lignicol (holzbewohnend)
- Angabe für letzte Beobachtungen in Sachsen 1991 , 1999 ; 2014
Quelle:
HARDTKE, H.-J. & OTTO, P. (1998): Kommentierte Artenliste der Pilze des Freistaates Sachsen
HARDTKE, H.-J. , DÄMMRICH, FRANK , KLENKE, FRIEDEMANN (2015): Rote Liste und Artenliste Sachsens / Pilze
Gruß
Peter
Glückwunsch zum Fund dieser seltenen Art, von deren Existenz ich bis dato auch keine Ahnung hatte. Zum Vorkommen in den Neuen Bundesländern, speziell des Freistaates Sachsen, kann ich wie folgt ergänzen.:
- extrem seltene Art mit starkem Bestandsrückgang
- Vorkommen in Laubwäldern, Auwäldern, lignicol (holzbewohnend)
- Angabe für letzte Beobachtungen in Sachsen 1991 , 1999 ; 2014
Quelle:
HARDTKE, H.-J. & OTTO, P. (1998): Kommentierte Artenliste der Pilze des Freistaates Sachsen
HARDTKE, H.-J. , DÄMMRICH, FRANK , KLENKE, FRIEDEMANN (2015): Rote Liste und Artenliste Sachsens / Pilze
Gruß
Peter
Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.
Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916)
Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916)
Re: Urnula craterium - die Teufelsurne
Hallo Harry,
Gratulation zu diesem seltenen Fund, obwohl mich der als Ascomuffel natürlich meist weder mit Adrenalin-Ausstoß noch Blutdruck-Erhöhung belohnt.
Warum du mich dennoch neugierig gemacht hast und ich hier meinen Senf dazu gebe werde ich noch erklären.
- Doch jetzt zum Klartext, nachdem ich nur ein wenig recherchiert habe:
(1) Du irrst, wenn dies als "Erstfund für die neuen Bundesländer" bezeichnest!!!
---> Diese Art wurde bereits vor vielen Jahren aus Baden-Württemberg und Bayern kartiert.
(2) Deine gezeigten Fotos enttäuschen mich, da sie nicht einmal die wichtigsten makroskopische Unterscheidungsmerkmale zu Urnula hiemalis zeigen.
(3) Mich würden übrigens noch die Sporenmaße dieses Fundes interessieren.
(4) So nebenbei: Diese Art wurde auch in Austria und der Schweiz nachgewiesen.
------------------------------------
- Ja, Urnula hiemalis (Winter-Urnenbecher) war der Grund, warum ich mich als Ascomuffel überhaupt mit dieser Gattung/deinem Fund beschäftigt habe.
- Denn wir konnten letztes Jahr diese Art im Ulmer Raum als "Erstfund" für die BRD nachweisen.
Grüße
Gerd
Harry hat geschrieben: ↑Mi 8. Mär 2017, 18:20 es gibt Pilze von denen hat man sein ganzes Leben lang noch nichts gehört. Die Teufelsurne bzw. der Schwarze Kelchpilz gehörte für mich bis vor wenigen Tagen dazu. ...
Zumal es der einzige Standort in den alten Bundesländern sein soll. Der Kameraverschluß glühte ( na ja, fast ) und ich konnte bei vernünftigem Wetter doch einiges an Bildern schießen. Drei davon möchte ich euch zeigen.
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Und nun die Urnen.
Urnula craterium - Schwarzer Kelchpilz, Teufelsurne ( Schweinitz,:Fries ) Fries
Urnula_craterinum1.JPG
Urnula_craterium2.jpg
Urnula_craterium005.jpg
Gratulation zu diesem seltenen Fund, obwohl mich der als Ascomuffel natürlich meist weder mit Adrenalin-Ausstoß noch Blutdruck-Erhöhung belohnt.
Warum du mich dennoch neugierig gemacht hast und ich hier meinen Senf dazu gebe werde ich noch erklären.
- Doch jetzt zum Klartext, nachdem ich nur ein wenig recherchiert habe:
(1) Du irrst, wenn dies als "Erstfund für die neuen Bundesländer" bezeichnest!!!
---> Diese Art wurde bereits vor vielen Jahren aus Baden-Württemberg und Bayern kartiert.
(2) Deine gezeigten Fotos enttäuschen mich, da sie nicht einmal die wichtigsten makroskopische Unterscheidungsmerkmale zu Urnula hiemalis zeigen.
(3) Mich würden übrigens noch die Sporenmaße dieses Fundes interessieren.
(4) So nebenbei: Diese Art wurde auch in Austria und der Schweiz nachgewiesen.
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- Ja, Urnula hiemalis (Winter-Urnenbecher) war der Grund, warum ich mich als Ascomuffel überhaupt mit dieser Gattung/deinem Fund beschäftigt habe.
- Denn wir konnten letztes Jahr diese Art im Ulmer Raum als "Erstfund" für die BRD nachweisen.
Grüße
Gerd
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
- Harry
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Nikon Z5
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- Wohnort: Bexbach - Saarland
- Kontaktdaten:
Re: Urnula craterium - die Teufelsurne
Hallo Gerd,
Grüße auf die Alb
Harry
Das ist dein Problem. Ich bin jetzt auch nicht der große Ascofreund und dennoch hab ich mich sehr gefreut dass Dieter mir den Standort des Pilzes gezeigt hat und ich ihn fotografieren konnte.
Der zweite Fundpunkt in den alten Ländern der in Pilze Deutschlands zu sehen ist stammt aus dem Jahre 1965. Der Standort ist somit als erloschen zu bezeichnen. In Baden - Württemberg ist weder ein Fund eingetragen noch liegt Bildmaterial vor. Und außerdem, wo hab ich meine fotografierten Pilze als Erstfund für die alten Bundesländer bezeichnet? Da er dort schon seit ein paar Jahren bekannt ist, kann das ja wohl kein Erstfund sein. Ich hab geschrieben das es der einzige Fundort in den alten Ländern " sein soll ". Ein kleiner aber feiner Unterschied. Und so lange der eine Fundpunkt in Bayern als erloschen gilt und keine weiteren in den alten BL verzeichnet sind, bleibt das für mich auch so.Gerd hat geschrieben: ↑Sa 22. Apr 2017, 22:25
Warum du mich dennoch neugierig gemacht hast und ich hier meinen Senf dazu gebe werde ich noch erklären.
- Doch jetzt zum Klartext, nachdem ich nur ein wenig recherchiert habe:
(1) Du irrst, wenn dies als "Erstfund für die neuen Bundesländer" bezeichnest!!!
---> Diese Art wurde bereits vor vielen Jahren aus Baden-Württemberg und Bayern kartiert.
Gerd , es ist mir so was von egal ob dich die Bilder enttäuschen oder nicht. Wenn du auf die gestielten Fruchtkörper anspielst , schau dir Dieters Bilder an. Die stammen vom selben Standort. An diesem Standort waren sowohl gestielte als auch ungestielte Fruchtkörper vorhanden.
Bei beiden Arten, wenn es den zwei Arten sind, gibt es bei den Sproenmaßen deutliche Überlappungen. Sie können meines Erachtens nicht zu einer sicheren Artabgrenzung herangezogen werden.
Der Fund ist nicht in Pilze Deutschland eingetragen. Nicht in BW und auch nicht in der restlichen BRD. Übrigens bleibt noch abzuwarten ob nicht in naher bis mittelfristiger Zukunft beide Arten zu einer einzigen Art zusammengefasst wird. Ich hab gehört da wäre schon was am Laufen.
Grüße auf die Alb
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.