Spezialforum zum Thema phytoparasitische Kleinpilze ( Rost, Brand, Mehltaupilze etc. ) und tierische Gallen an Wild.- und Nutzpflanzen. Forumsstart - 15.07.2006
die abgebildete Art wurde auf Flaum-Eiche (Istrien) gefunden. Beim Bildervergleich fällt die Ähnlichkeit mit Neuroterus lanuginosus bei BELLMANN und Bladmineerders auf. Allerdings sind die Gallen deutlich größer, der Befall ist sehr massiv.
Womöglich gibt es eine südeuropäische Art?
mmm, gute Frage. Sieht so ein wenig nach Andricus crystallinus aus, allerdings sind die oft mehr rötlich. Hast du zufällig Junggallen gesehen, die sehen nämlich anders aus bevor sie haarig werden. Schau dir mal Bilder im Internet an, vielleicht kannst du das dann besser nachvollziehen.
Leider kann ich mich nicht erinnern, Junggallen gesehen zu haben. Andricus crystallinus scheint mir insofern auch ohne Rottöne eine Option zu sein, wenn man einen hohen Reifegrad unterstellt.
Handelt es sich um eine ursprünglich amerikanische Art, die den Sprung nach Europa geschafft hat?
Nun ist mir aufgefallen, dass Südeuropa eine enorme Gallenvielfalt an Quercus zu bieten hat. Daher sollte es sinnvoll sein, Rat bei den dortigen Experten zu erbitten.
Kannst Du ein Forum empfehlen?
ich kenne ein italienisches Forum. Dort unter "Insetti" bzw. Unterkategorie "Hymenoptera" kann man eine Anfrage stellen. Vorher halt anmelden, wie immer in Foren.
Gruß Volker
Zusatz: Schau mal bitte auch nach Dryomyia circinans, die Art könnte es auch sein.
Nein, das Themengebiet ist alles andere als simpel. Meistens geht nichts ohne Mikroskop und entsprechender Literatur bzw. Erfahrung. Ich schicke sehr oft Larven nach Prag oder nach England, auch Niederlande, zum Bestimmen, da dort Experten sitzen. Habe dieses und letztes Jahr Larven in Blütenköpfen vom Maiglöckchen gefunden und zur Bestimmung nach Prag geschickt. Nun kam heraus, das es eine Gallmückenart der Gattung Daineura sein muss und diese wurde noch nie mit dieser Pflanze in Verbindung gebracht. Dazu benötigt man nun adulte Tiere um die Art herauszubekommen und wenn ich Glück habe, ist es auch noch eine unbeschriebene Art. Nun dauert es wieder mit viel Glück zwei Jahre, um adulte Tiere zu bekommen. Du siehst, seeeehr schwierig, aber total interessant und ich bin regelrecht dem Thema verfallen.
Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker am Mo 31. Jul 2017, 15:04, insgesamt 1-mal geändert.