sieht man seinen Stiel, kann aber noch nicht unter den Hut sehen, ist man zunächst überrascht. Ein weißer Birkenpilz auf einem Häckselhaufen? Gibt es doch gar nicht! Dreht man ihn um und sieht ihn von unten ist die Überraschung noch größer. Hääh Lamellen!! So ergeht es wahrscheinlich jedem der zuvor noch nie was von einem Raustiel - Weichritterling gehört hat. Es wundert kaum, gilt er doch als selten und taucht in der volkstümlichen Pilzliteratur so gut wie gar nicht auf. Am Standort, den mir unser Forenmitglied ThomasB. verraten hat, waren nur noch drei wenig fotogene von Schnecken zerfressene Exemplare vorhanden. Einen konnte ich aber noch von hinten ablichten. Gut, die Frage wo bei einem Pilz hinten und vorne ist lassen wir jetzt mal außer acht und nennen es einfach " seine Schokoladenseite ".
Funddaten
Fundort: Bexbach/Saarland
MTB: 6609/2 - Blattname: Neunkirchen
Funddatum: 13.05.2019
Standort: Häckselhaufen - toter Krieger/nähe Sportanlage VFR Frankenholz ( neben den Exif - Daten sind auch GPS - Daten unter den Fotos vorhanden )
zwei Fotos
Melanoleuca verrucipes - Raustiel Weichritterling (Fr.) Singer 1939
Er gilt zwar als selten soll aber in Ausbreitung begriffen sein. Es kann also lohnenswert sein mögliche Standorte aufzusuchen. Man findet ihn von April bis Oktober in gemulchten Beeten, an Holzlagerplätze und auf Rindenmulch. Nicht zu alte Häckselhaufen mit hohem Nadelholzanteilen werden von dem einzeln bis gesellig fruktifizierenden, praktisch unverwechselbaren Pilz bevorzugt besiedelt.
Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Nachsuche.
Nochmals vielen Dank Thomas für den Tipp.
Gruß
Harry