Rostpilz auf Pestwurz

Spezialforum zum Thema phytoparasitische Kleinpilze ( Rost, Brand, Mehltaupilze etc. ) und tierische Gallen an Wild.- und Nutzpflanzen. Forumsstart - 15.07.2006
DieterB
alter Hase
Beiträge: 555
Registriert: Do 23. Okt 2008, 17:40

Rostpilz auf Pestwurz

Ungelesener Beitrag von DieterB »

Hallo zusammen,

auf den ersten Blick hielt ich gestern die Pflanze für Huflattich, aber mit der tief gefurchten, also hoch geflügelten Blattstieloberseite war es dann doch die Gemeine Pestwurz. Darf ich den nur an der Blattunterseite sichtbaren Pilz trotzdem für Coleosporium tussilaginalis halten ?

Danke im voraus !

Viele Grüße
Dieter

[br][br]

[br][br]
Benutzeravatar
Julia
Forums Gott
Beiträge: 2342
Registriert: Mo 7. Aug 2006, 19:23
Kamera: Olympus FE 120 +Panasonic LX 7
Wohnort: Barkelsby, Frankfurt a. Main
Kontaktdaten:

Re: Rostpilz auf Pestwurz

Ungelesener Beitrag von Julia »

Hi!

Ich will hier mal deine Wirtsbestimmung anzweifeln. Denke nicht dass es Petasites ist sondern Adenostyles (Alpendost). Und da ich hier nur Behaarung auf den Blattadern sehe ist es Adenostyles glabra (Kahler Alpendost).

Deswegen ist deine Pilzbestimmung aber nicht unbedingt falsch, denn Coleosporium tussilaginalis kommt ebenfalls auf Adenostyles vor. Hier kann man meines Erachtens nur mikroskopisch weiter.

Hier noch ein link zu einem makroskopisch gleich ausehenden anderen Rostpilz an Adenostyles:

http://www.pilzfotopage.de/cgi-bin/sbb/ ... &start=0#2


lg Jule
DieterB
alter Hase
Beiträge: 555
Registriert: Do 23. Okt 2008, 17:40

Re: Rostpilz auf Pestwurz

Ungelesener Beitrag von DieterB »

Hallo Julia,

gestehen muss ich, dass ich an den Alpendost gar nicht gedacht habe, denn der Fundort (Rotter Forst) liegt eigentlich zu weit nördlich. Hier würde ich die Art nicht erwarten. Im Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen Bayerns sind auch keine Funde für diesen Quadranten verzeichnet. Die Behaarung zwischen den Blattnerven darf laut Hegi bei der Gewöhlichen Pestwurz später verkahlen.

Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob Du nicht doch richtig liegst, denn:
1. "später" (verkahlen) ist zwar jetzt im Jahr, aber bei der geringen Größe der Pflanze vielleicht früh im Alter des Individuums.
2. Die Pflanze stand am Rande einer Forststaße, die vor wenigen Jahren mit Kalkschotter aufgefüllt wurde, und der könnte samt Samen von den 30-40 km entfernten Steinbrüchen an nördlichem Alpenrand und Inntal stammen.

Im nächsten Jahr werde ich auf jeden Fall den Standort wieder aufsuchen und nachsehen, wie die Blütenstände aussehen.

Viele Grüße
Dieter
Antworten