Gundermann - der starke Helfer bei Bronchialerkrankungen

das Forum für den Pflanzenfreund ( Wildgemüse, Wildblumen, Heilpflanzen, Bäume etc. ) Forumsstart: 28.03.05

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Harry
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Gundermann - der starke Helfer bei Bronchialerkrankungen

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Heilpflanzenfreunde,

bei kräuterunkundigen Gartenbesitzern teilt sich der allgegenwärtige Lippenblütler mit dem schönen wissenschaftlichen Namen Glechoma hederacea mit vielen anderen Wildkräutern die selben wüsten Beschimpfungen - Sch..... Unkraut !!! Zu Unrecht, der Gundermann ist in der Naturheilkunde bei Katarrhen der Atemwege eine der wirksamsten Heilpflanzen die ich kenne.

Glechoma hederacea - Gundermann,Gundelrebe



erst aus der Nähe betrachtet offenbaren die Blüten ihre ganze Schönheit



Als Hauptwirkstoffe sind in erster Linie Bitterstoffe und ätherische Öle zu nennen. Gerbstoffe , Saponine und Kalisalze sind in dem Lippenblütler ebenfalls vorhanden.

bei welchen Erkrankungen kann man Gundermann einsetzen?

es klang schon an - bei Bronchialerkrankungen die mit starker Verschleimung einhergehen zeigt er seine ganze Stärke. Bereits am 2. Tag einer Gundermann - Tee Therapie beginnt sich zäher, festsitzender Schleim zu lösen und kann abgehustet werden. Die schleimlösende Wirkung der Pflanze ist recht stark und bereits nach wenigen Tagen kann man wieder richtig durchatmen.

Aber auch bei der Behandlung von Darmkatarrhen und bei Durchfallerkrankungen hat sich der Gundermann schon als sehr hilfreich erwiesen. Ferner wirkt er Appetit.- und Stoffwechselanregend.

wie bereite ich Gundermanntee zu?

die frische Pflanze steht mit Ausnahme der Wintermonate fast ganzjährig zur Verfügung. Was liegt da näher als die Pflanze auch frisch zu verwenden.

2 Esslöffel der kleingeschnittenen Pflanze wird mit einer Tasse kaltem Wasser aufgesetzt und zum Kochen gebracht. 5 Minuten ziehen lassen, abseihen und mit Honig süssen. 2-3 Tassen Tee pro Tag sollten es schon sein.

Selbstverständlich kann man sich auch für den Winter einen Vorrat an getrocknetem Gundermann anlegen. Für einen Tee wird ein Teelöffel der Droge mit siedendem Wasser übergossen und 10 Minuten ziehen gelassen.

und sonst

ist Gundermann auch hervorragend als Würzkraut zu verwenden. Insbesondere Fischspezialitäten die gargezogen werden, wie z.B. Forelle blau, harmonisieren hervorragend mit dem Kraut.

Doch Vorsicht - Gundermann schmeckt sehr intensiv und ist nicht jedermanns Sache.

Gruß
Harry
bleem

Re: Gundermann - der starke Helfer bei Bronchialerkrankungen

Ungelesener Beitrag von bleem »

Hi Harry

Wie immer ein interessanter Beitrag und eines ist damit klar, du hast deinen Beruf verfehlt. Hättest irgendeinen Heilberuf oder Apotheker lernen sollen.
An deiner Paste habe ich es gemerkt, du hast es drauf!!!!

Ciao bleem
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Harry
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Re: Gundermann - der starke Helfer bei Bronchialerkrankungen

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Volker,

ob du es glaubst oder nicht, in jüngeren Jahren hatte ich mal vor in Richtung Heilpraktiker was zu machen. Die hohen Ausbildungskosten, die Anschaffungskosten der Geräte und die Ungewissheit ob man sich auch in dem " Beruf " durchsetzen kann haben mich letztendlich dazu bewogen das " Projekt" aufzugeben und in der Metallindustrie zu bleiben.

Na ja, Eisen braucht der menschliche Organismus ja auch. :giggle: :giggle:

Gruß
Harry

PS: es tut auch ohne Heilpraktikerzulassung gut im Bekanntenkreis mit einigen Kräuter - Tipps zu helfen.
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Dedimyk
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Re: Gundermann - der starke Helfer bei Bronchialerkrankungen

Ungelesener Beitrag von Dedimyk »

Hallo Harry,

ich gebe Volker vollkommen Recht, an Dir ist absolut ein Heilpraktiker verloren gegangen.
Was Du so alles an Kräutern und deren Wirkung so alles ausgräbst ist einfach phänomenal.
Da werde ich demnächst mein Augenmerk mal verstärkt in diese Richtung
schicken, wenn ich die Pflanzen nach Phytoparasiten erkunde.

Da Du den Gundermann Glechoma hederacea so schön ins Gespräch gebracht hast und sich bestimmt viele Blicke auf ihn richten werden, möchte ich die Gelegenheit benutzen mal kurz die Phytoparasiten vorzustellen, die den Gundermann heimsuchen:

Es geht zuerst mit dem Echten Mehltaupilz Neoerysiphe galeopsidis los, der schon jetzt gefunden werden kann:



Im Sommer kommt dann der Rostpilz Puccinia glechomatis der bräunlichgelbe, später schwarzbraune Teliosporenlager bildet und ohne Wirtswechsel auf dem Gundermann verbleibt:



Den Abschluß bildet dann sehr selten der "Falsche Mehltaupilz" Peronospora glechomatis, der oberseitig blasse Flecken bildet und unterseitig einen grauvioletten Sporenrasen:



Also bei der Jagd auf den Kräuterlieferant Gundermann auch ein Auge auf die Phytoparasiten richten.

Herzliche Grüße Detlef
noodle

Re: Gundermann - der starke Helfer bei Bronchialerkrankungen

Ungelesener Beitrag von noodle »

Gugux Harry,

vielen Dank für den ebenfalls sehr interessanten Beitrag. Als Anregung wollte ich mir ein wenig in meine Kräuterküche guxen lassen *lach*:

ich sammle Spitzwegerich, Huflattich, Weidenrinde (wie Aspirin), Haselkätzchen (Würmer ;-), Echtes Lungenkraut, Salbei aus dem Garten und ggfs. auch Echte Kamille. Meistens mache ich dann einen Cocktail für einen heissen Aufguss (je ein TL getrocknete Droge) und dann 20 min ziehen lassen (am besten mit Geschirrtuch aufm Kopf drüberbeugen). Danach möglichst eine ganze Kanne trinken, warm einpacken und 3-4 h raus in die Natur. Meistens kommt es dann zu einer Spontanheilung der Bronchitis/Erkältung innerhalb von 24-48 h *hihi*... Eine PTA meinte mal, daß das alles genau dosiert sein müsse. Das sehe ich nicht so. Der Körper nimmt sich genau die Stoffe, die er "brauchen" kann und "überflüssige" werden eben wieder ausgeschieden. Ansonsten bin ich natürlich kein Doktor und "Selbstversuche" mit Heilpflanzen sollten generell vorher mit dem Hausarzt, behandelndem Arzt etc. abgesprochen werden.

LG noodle
Tenemit
Neuling
Beiträge: 14
Registriert: So 13. Jan 2008, 14:56

Re: Gundermann - der starke Helfer bei Bronchialerkrankungen

Ungelesener Beitrag von Tenemit »

Hallo Harry,

kann mich Andreas78 nur anschließen - super Beitrag. Ich habe die Pflanze im Frühjahr des vergangenen Jahres erst kennengelernt und mir einen Tee daraus bereitet. Schmeckt scheußlich :ugh: aber vielleicht gewöhne ich mich ja noch an diese offenbar hervorragende Heilpflanze.

Gruß
Steffi
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