Pilze hat es hier noch

[BaEd]

Hallo,

neben einer ordentlichen Portion ganz junger Schopftintlinge, immer noch Waldchampignons und Kiefernreizker vorm Haus, neben papageigrüner Saftling
(den hatte aber schon wieder ein Depp zertreten, bevor ich nachmittags Fotos machen konnte)
noch viel "Kleinzeug" in den Wiesen.









Größerer Pilz
Hutdurchmesser + 10 mm, südexponierter Wiesenhang, mager mit lückiger Vegetation. Bild 1.11.08




Was in Richtung Saftling?


Vielleicht gelingen mir Morgen noch bessere Bilder.

Viele Grüße
Barbara

[Ingo W]

Hallo Barbara!

Fichtenreizker (Lactarius deterrimus) und Kegeliger Saftling (Hygrocybe conica).

VG Ingo W

[BaEd]

Vielen Dank,

ich weiß nicht, wie streng Reizker an Bäume gebunden sind. Aber im weiten Umkreis stehen keine Fichten, die sind auch im Wald hier eher selten.
Aber vor unserem Haus und dahinter stehen alte Kiefern auf mageren Kalkboden. Deswegen hielt ich Kiefernreizker für wahrscheinlicher.

VG
Barbara

[Marco Gebert]

Hallo Barbara,

Die Reizker sind streng an Bäume gebunden. Wenn bei dir nur Kiefern als Symbiosepartner in Frage kommen, müssten aufgrund der starken Grünverfärbung deine Pilze Spangrüner Kiefernreizker (Lactarius semisanguifluus) heißen. Edelreizker (verfärbt sich nicht so intensiv grün) und Weinroter Kiefernreizker (hat weinrötliche Farben an Lamellen und Stiel und von anfang an weinrote Milch) kann man wohl ausschließen.

Beste Grüße,
Marco

[Gerd †]

Hallo Barbara,

[quote=BaEd,02.11.2008, 09:25]
ich weiß nicht, wie streng Reizker an Bäume gebunden sind. Aber im weiten Umkreis stehen keine Fichten, die sind auch im Wald hier eher selten.
Aber vor unserem Haus und dahinter stehen alte Kiefern auf mageren Kalkboden. Deswegen hielt ich Kiefernreizker für wahrscheinlicher.
[/quote]

- Marco hat deinen Reizker schon bestimmt. Dieser Antwort kann ich nur wenig hinzufügen:

(1) Die Reizker lassen sich recht gut makroskopisch ausschlüsseln, z.b. nach Moser, Basso, Heilmann-Clausen et al. etc. etc.

(2) Wichtig dabei ist insbesondere (neben dem Partnerbaum) die Farbe und Farbveränderung der Milch zu beobachten und zusätzlich auf Gruben am Stiel/Hut und Hutzonierungen zu beachten. Die Farben (Hut, Lamellen, Stiel) würde ich nicht überbewerten.

---> Oder, versuch es einmal mit einem "Schlüssel" aus meinem Fundus (---> schicke ich dir per Email, da ich PDF-Dateien hier nicht anhängen kann)

Grüße
Gerd

[BaEd]

... noch einmal vielen Dank!

[Gerd †]

Hallo Barbara,

- Meine Idee, bei Reizkern die Milch/Milchverfärbung (und nicht den Mykorrhiza-Partner) als "primäres" Merkmal auszuschlüsseln ist "uralt" und wird (habe meine "Artikelliste befragt") bereits hier angewendet:

ID-3489: Schmitt, J.A. (1973): Chemotaxonomische, morphologische und pflanzensoziologische Studien an mitteleuropäischen Lactarius-Arten der Sektion Dapetes Fr. (Blutreizker); Zeitschrift für Pilzkunde 39(3-4):219-244.

Grüße
Gerd

PS.:
- Da habe ich wohl das Rad nicht neu erfunden

---> Wundert mich aber, dass die meisten Schlüssel (die ich kenne), den (oft nur schwer auffindbaren) Mykorrhiza-Partner in den Vordergrund stellen.