Lepiota sp.

nicht eindeutig geklärte bzw. unbekannte Funde können hier gezeigt und besprochen werden. Forumsstart - 05.11.2007

Moderator: Harry

rovebeetle
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Lepiota sp.

Ungelesener Beitrag von rovebeetle »

Könnte das Lepiota cristata sein? Waren dort nicht selten (Spital/Semmering, Fichtenwald, Kristallin).

Das Licht war leider mehr als besch ...eiden und ich hatte meine Makroblitze nicht mit (im Originalbild sieht man nur den weissen Hut - danke Nikon Capture :-) ).



Habe für die Detailaufnahme einen mitgenommen und bin erst am nächsten Tag zum fotografieren gekommen, daher der fortgeschrittene Mycetophilidenfrass und die Braunfärbung.



Ich hoffe man kann trotzdem eine Aussage treffen.

lg
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Harry
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Re: Lepiota sp.

Ungelesener Beitrag von Harry »

Hallo Harry,

ne, eher nicht. Der Ring scheint mir verschiebbar zu sein und eher zu einer Macrolepiota passen. Aufgrund deiner Standortangabe könnte es sich um Macrolepiota nympharum den Jungfern - Riesenschirmpilz handeln. Hutbeschuppung und der im Alter oder bei Berührung ( Fingerabdruck ist auf dem Stiel zu sehen ) bräunende Stiel sprechen ebenfalls dafür.

Kannst du was über die Bodenverhältnisse am Standort sagen? Die Art gilt als Basenzeiger und kommt fast ausschließlich auf Braunerden und lehmigen Rendzinen vor. Rendzinen sind kalkhaltige, geringmächtige Böden mit humosem Oberboden.

Gruß
Harry
rovebeetle
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Re: Lepiota sp.

Ungelesener Beitrag von rovebeetle »

Hallo Harry!

Vorerst mal danke.

Bodenverhältnisse: Lehmige Rendzinen sind eher auszuschliessen.
Die Geologie ist fast ausschliesslich kristallin. Das Semmeringgebiet ist zwar ein geologischer Fleckerlteppich östl. Kalkalpen und kristallin ziemlich unübersichtlich zusammentreffen, aber Kalk herrscht eher auf der nordöstlichen Seite vor, während der Stuhleck (Südseite) rein kristallin ist (hpts. Gneise mit umfangreichen Quarzeinsprengungen). Der Wald setzt sich vorwiegend aus Fichten, Lärchen und Birken zusammen, wobei an einigen Quellhorizonten und entlang des Kaltenbaches auch Erlen und die typischen Petasites-Hochstaudenfluren auftreten.

Die Pilzgesellschaft (zum Zeitpunkt des Fundes) wird bestimmt durch ein Massenauftreten von Russula foetens und Cortinarius traganus (abgesehen von den allgegenwärtigen Pfifferlingen, Rotkappen, Steinpilzen, Goldröhrlingen, div. Amanita und Samtfusskremplingen - Fotos dazu folgen).

Dass ich auf dem Stiel meinen Fingerabdruck hinterlassen habe wäre wohl ein gefundenes Fressen für CSI :-)

Ich glaube, ich habe vergessen die Grösse zu erwähnen - Basis bis Hutspitze: 10-12 cm, Hutdurchmesser 5-7 cm.

Ich habe die Art übrigens gegoogelt und die Bilder die ich fand passen schon sehr gut.

lg
Andreas
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Re: Lepiota sp.

Ungelesener Beitrag von Andreas »

Hallo,

eindeutig der Jungfern-Riesenschirmling (oder -Egerlingsschirmling), Leucoagaricus nympharum bzw. Macrolepiota nympharum, früher puellaris.

beste Grüße,
Andreas
rovebeetle
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Re: Lepiota sp.

Ungelesener Beitrag von rovebeetle »

Andreas, danke für die Bestätigung. Welche Gattungszuordnung ist eigentlich die aktuelle?

lg
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zuehli
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Re: Re: Lepiota sp.

Ungelesener Beitrag von zuehli »

[quote=rovebeetle,17.08.2008, 18:30]
Andreas, danke für die Bestätigung. Welche Gattungszuordnung ist eigentlich die aktuelle?

lg
[/quote]

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Gruß Harald
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