Hallo Pilzfreunde,
gestern stellte Markus Wilhelm den Pilz im Forum der DGFM vor. Da schon eine Meldung aus Deutschland vorlag solle man doch mal auf die Art achten, oft kämen seltene Pilze an mehreren Orten vor. Er hatte Recht.
Ich war heute erstmals für dieses Jahr im Erbuschwald bei Zweibrücken/Pfalz unterwegs um mich nach Cortinarien umzuschauen. An einem liegenden stark vermorschten Laubholzstamm entdeckte ich eine " Koralle " die ich sofort als Becherkoralle ( Artromyces pyxidatus ) indentifizierte. Hätte ich gestern nicht die Fotos von Markus gesehen, warscheinlich hätte ich ihr als vermeintliche Ramaria stricta keine weitere Beachtung geschenkt. Doch zunächst die Bilder.
Artromyces pyxidatus - Becherkoralle
Auf den ersten Blick kann sie wirklich für eine Ramaria gehalten werden. Sie ist aber mit den Korallen nicht verwandt. Verzweigungstyp und Astspitzen sind anders als bei Ramaria. Die fast senkrecht aufsteigenden Äste erweitern sich oben zu einer becherförmig eingetieften Spitze. Hier ist dies gut zu sehen.
Von dessen Rand erheben sich quirlförmig etwa 4 - 6 dünnere Äste, die an ihren Enden auch wieder becherförmig ausgebildet sind. Dies kann sich mehrfach wiederholen. Dieser Verzweigungstyp wird als pyxidate bezeichnet und ist auch bei einigen Becherflechten zu finden.
Toller Fund - ich hätte nicht einmal im Traum daran gedacht das Dingens nur einen Tag nach dem Beitrag von Markus zu finden. Achtet wirklich mal auf liegende stark vermorschte Stämme oder Baumstrünke und nehmt vermeintliche Steife Korallen genauer unter die Lupe.
Gruß
Harry
Literaturhinweis: Infos zum Pilz stammen aus dem
Herman Jahn - Pilze die an Holz wachsen. Seite 76
Artromyces pyxidatus - ein überaus seltener Fund !!
Moderator: Harry