Hallo zusammen,
heute stelle ich einen Fruchtkörper vor, der mich sehr fasziniert hat:
- An den Trennlinien sieht man sehr deutlich, dass hier mehrere Fruchtkörper (nicht sehr typisch für diese Art) miteinander verwachsen sind.
Und schon habe ich 2 Fragen an die Runde:
(1) Um welche Art handelt es sich?
(2) Ist da eine Missbildung?
Liebe Grüße
Gerd
Missbildung !?
Missbildung !?
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
Re: Missbildung !?
Hallo zusammen,
Überraschend, welche "völlig untypische" Form "Stereum subtomentosum (Samtiger Schichtpilz) annehmen kann. Hier ein +- typischer Fruchtkörper dieser Art:
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Jetzt geht es nur noch um die Beantwortung der 2. Frage. Doch da lasse ich euch noch etwas "zappeln" und bitte um Meinungen:
Ist das eine Missbildung (Bildungsabweichung) oder nicht?
Liebe Grüße
Gerd
Die 1. Frage wurde zwischenzeitlich HIER geklärt.Gerd hat geschrieben: Und schon habe ich 2 Fragen an die Runde:
(1) Um welche Art handelt es sich?
(2) Ist da eine Missbildung?
Überraschend, welche "völlig untypische" Form "Stereum subtomentosum (Samtiger Schichtpilz) annehmen kann. Hier ein +- typischer Fruchtkörper dieser Art:
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Jetzt geht es nur noch um die Beantwortung der 2. Frage. Doch da lasse ich euch noch etwas "zappeln" und bitte um Meinungen:
Ist das eine Missbildung (Bildungsabweichung) oder nicht?
Liebe Grüße
Gerd
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- mykologicus
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Re: Missbildung !?
Hallo Gerd, guten Morgen,
leider hatte ich über Ostern keine Gelegenheit, mich am Pilzrätsel zu beteiligen. Ich habe aber die ganze Zeit darüber gegrübelt, welche Art es denn sein könnte. Dabei hat mich besonders in die Irre geführt, dass du schriebst, dieses Zusammenwachsen der Fruchtkörper sei untypisch für die Art.
Ich habe den Samtigen Schichtpilz bisher nur ein einziges Mal gefunden, aber dort waren die Fruchtkörper genauso in einander übergegangen (Bild 1). Für die Aufnahme habe ich den Ast nicht gedreht, die Fruchtkörper wuchsen oben drauf.
In Bild 2 habe ich einen Ausschnitt gemacht mit Fruchtkörpern, die seitlich hängend bzw. unterhalb am Ast wuchsen und dort ausgeprägte Hüte bildeten.
Mir fehlen zwar eigene Vergleiche von "typischen" Fruchtkörpern, aber dieses Zusammenfließen scheint doch dort zu passieren, wo die Fruchtkörper oben auf dem Wirt wachsen. D. h. dass die Fruchtkörper hier weniger Stiel ausbilden und so eben nicht ausgeprägte Hüte bilden, sondern eher ineinander zusammenwachsen.
Ich tendiere dazu, diese Wachstumsform eher als Variante zu betrachten als als Mißbildung. Das ist zwar nicht besonders auführlich begründet, aber ich bin gespannt, welche Einschätzung du hierzu hast und vor allem, wie du die begründen wirst.
Liebe Grüße Sabine
leider hatte ich über Ostern keine Gelegenheit, mich am Pilzrätsel zu beteiligen. Ich habe aber die ganze Zeit darüber gegrübelt, welche Art es denn sein könnte. Dabei hat mich besonders in die Irre geführt, dass du schriebst, dieses Zusammenwachsen der Fruchtkörper sei untypisch für die Art.
Ich habe den Samtigen Schichtpilz bisher nur ein einziges Mal gefunden, aber dort waren die Fruchtkörper genauso in einander übergegangen (Bild 1). Für die Aufnahme habe ich den Ast nicht gedreht, die Fruchtkörper wuchsen oben drauf.
In Bild 2 habe ich einen Ausschnitt gemacht mit Fruchtkörpern, die seitlich hängend bzw. unterhalb am Ast wuchsen und dort ausgeprägte Hüte bildeten.
Mir fehlen zwar eigene Vergleiche von "typischen" Fruchtkörpern, aber dieses Zusammenfließen scheint doch dort zu passieren, wo die Fruchtkörper oben auf dem Wirt wachsen. D. h. dass die Fruchtkörper hier weniger Stiel ausbilden und so eben nicht ausgeprägte Hüte bilden, sondern eher ineinander zusammenwachsen.
Ich tendiere dazu, diese Wachstumsform eher als Variante zu betrachten als als Mißbildung. Das ist zwar nicht besonders auführlich begründet, aber ich bin gespannt, welche Einschätzung du hierzu hast und vor allem, wie du die begründen wirst.
Liebe Grüße Sabine
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- Bild 1: Gesamtansicht
- 2008-03-15 #1348-w Samtiger Schichtpilz.jpg (115.31 KiB) 4587 mal betrachtet
EXIF-Daten anzeigen / verbergenOriginalwert Bild aufgenommen am/um:2008:03:15 15:28:04Bild aufgenommen am/um:Sa 15. Mär 2008, 14:28Brennweite:50 mmBelichtungszeit:1/100 SekBlendenwert:f/4ISO:100Blitz:Blitz nicht ausgelöst, Automatischer ModusKamera-Hersteller:SONYKamera-Modell:DSLR-A100Belichtungsmodus:AutomatikprogrammBelichtungskorrektur:0 EVBelichtungsmessung:Muster -
- Bild 2: Ausschnitt
- 2008-03-15 #1348-w2 Samtiger Schichtpilz.jpg (97.46 KiB) 4585 mal betrachtet
EXIF-Daten anzeigen / verbergenOriginalwert Bild aufgenommen am/um:2008:03:15 15:28:04Bild aufgenommen am/um:Sa 15. Mär 2008, 14:28Brennweite:50 mmBelichtungszeit:1/100 SekBlendenwert:f/4ISO:100Blitz:Blitz nicht ausgelöst, Automatischer ModusKamera-Hersteller:SONYKamera-Modell:DSLR-A100Belichtungsmodus:AutomatikprogrammBelichtungskorrektur:0 EVBelichtungsmessung:Muster
Liebe Grüße Sabine
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Der Mensch muss sich in die Natur schicken;
aber er will, dass sie sich in ihn schicken soll.
Immanuel Kant (1724 - 1804)
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Der Mensch muss sich in die Natur schicken;
aber er will, dass sie sich in ihn schicken soll.
Immanuel Kant (1724 - 1804)
Re: Missbildung !?
Hallo Sabine,
zuerst einmal herzlichen Dank für deinen Beitrag, der mir zeigt, dass du genau hinschaust, dir deine eigenen Gedanken machst, diese kritisch bewertest und Widersprüche zu deinen Beobachtungen zur Diskussion stellst.
---> Genau das ist es, was ich an deinen Beiträgen schätze: Nicht einfach unreflektiert hinnehmen was andere (evtl. bessere Pilzkenner) vorkauen.
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---> Ich muss gestehen, dass ich (dfanke, wieder was dazu gelernt!) derartige Fruchtkörper bisher auch noch nicht in der Hand hatte, aber die bereits nach Bild wegen des hellen Rands, der Zonierung, der Ausprägung der Hutkanten etc. ohne große Irritation als S. subtomentosum ansprechen würde.
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---> Ist halt so, dass insbesondere bei Pilzen an Holz (Beispiele, z.B. „Eichenwirrling“ mit gezähnter Fruchtschicht hast du ja bereits auch schon gebracht) die Fruchtkörperausprägung, abhängig davon, an welcher Stelle des Substrats die Fruchtkörper gebildet werden eine extrem starke Variabilität aufweisen können.
---> Ich nenne dir einmal ein anderes Extrem-Beispiel: Vor wenigen Jahren stolperte ich an einem liegenden, dickeren Laubholz-Stamm im “Silberwald“ über mehrere Fruchtkörper mit eindeutigem „Seitlingshabitus“, die seitlich aus dem Stamm herauswuchsen.. Doch oh Wunder, die hatte Poren und ich war total überrascht. Erstaunlich, gleich nebenan an der Oberseite des Stamms gab’s die Aufklärung. Da standen „stinknormale „Winterporlinge (Polyporus brumalis) rum.
Und jetzt zu meiner Begründung, ich fasse sinngemäß einmal verkürzt zusammen, was [1] zu „noch in der Variabilität“ liegenden Merkmalsausprägungen zu sagen hat:
(1) Normale Variationsbreite; S. 27
Manches, was der Laie für eine Missbildung oder Monstrosität hält, gehört in Wahrheit zur normalen Variationsbreite eines Pilzes:
- Jede Pilzart reagiert mit einer „spezifische Reaktionsnorm“ auf Nährstoffangebot, Form und Lage des Substrates, eventuelle Lageveränderungen des Substrats, Witterungseinflüsse und andere zufällige Faktoren.
---> So sollte man bei gewissen Gattungen z.B. Riesen-/Zwergwuchs, Aufplatzen der Hut- und Stielhaut in Trockenperioden, das Abwaschen von Velumflocken durch Starkregen, altersbedingte Veränderungen der Hut- und Stielform, der Hutfarbe, Krümmungsbewegungen nach dem Abreißen der Fruchtkörper nicht als Missbildungen deuten.
- Die Merkmale der Pilze sind (verglichen mit Tieren und Pflanzen) wegen der Organisation ihrer Hyphen außerordentlich variabel und an unterschiedliche Bedingungen anpassungsfähig.
---> Besonders plastisch reagieren die Fruchtkörper gewisser holzbewohnender "Aphyllophorales (Nichtblätterpilze), die sich in ihrer Form jeder Lage und Gestalt des Substrates anpassen können und lebende und tote Fremdkörper umwachsen, sowie mechanische Verletzungen regenerieren.
---> Hoch entwickelte Pilz-Ordnungen (z.B. „Blätterpilze, Bauchpilze u.a.) zeigen vergleichsweise deutlich konstantere Formen und Maße, deren Variabilität den Pilzbestimmer dennoch gelegentlich durchaus vor knifflige Probleme stellen kann.
- Die Variationsbreite der Fruchtkörper der einzelnen Arten ist durchaus unterschiedlich und kann nur .innerhalb bestimmter, für jede Pilzart spezifischer Parameter von Umweltbedingungen bewertet werden. Die wichtigsten Bedingungen für eine normale, artspezifische Ausformung der Fruchtkörper sind Licht, Temperatur und Frischluft.
---> Charakteristische Bildungsabweichungen, die schließlich auch zu Sterilität und zum Ausbleiben der Fruktifikation führen können, treten auf, wenn die „ökologischen Grenzen“ überschritten werden.
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(2) Verbänderungen, Verwachsungen; S. 45
- Primitiver organisierte, holzbewohnende Pilze -z.B. Piptoporus betulinus (Birkenporling), Trametesgibbosa (Buckel-Tramete), Daedaleopsis confragosa (Rötende Tramete), u.a.- zeigen bezüglich ihrer Fruchtkörper-Ausprägung eine sehr hohe „Variabilität“.
---> Dies liegt daran, dass diese Arten sich stark an die Anwuchsstelle am Substrats (seitlich an Stümpfen und aufrechten Stämmen, an gefällten Stämmen, an der Unterseite schräger Äste oder auf der Schnittfläche von Baumstümpfen etc.) anpassen und abhängig davon sehr unterschiedliche Fruchtkörper ausbilden können.
- Nach KOTLARA reagieren am plastischsten die Arten mit effuso-reflexen (flächig auf dem Substrat wachsend + Hutkanten bildeten) Fruchtkörpern.
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Literatur
[1] (ID-05008): Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S26:62
Liebe Grüße
Gerd
zuerst einmal herzlichen Dank für deinen Beitrag, der mir zeigt, dass du genau hinschaust, dir deine eigenen Gedanken machst, diese kritisch bewertest und Widersprüche zu deinen Beobachtungen zur Diskussion stellst.
---> Genau das ist es, was ich an deinen Beiträgen schätze: Nicht einfach unreflektiert hinnehmen was andere (evtl. bessere Pilzkenner) vorkauen.
- Tut mir leid (mea culpa !!!), dass ich dich da irritiert/verwirrt habe und meine Intention nicht spezifisch genug formuliert habe. Mir kam es in erster Linie darauf an, darauf hinzuweisen, dass mehrere resupinate (flächig auf dem Substrat wachsende) Fruchtkörper zusammengewachsen sind und die Hutkanten auch fast alle sehr stark (untypisch) reduziert sind. Und dies ist (auch Harry hat so etwas bei dieser Art noch nie beobachtet) sehr ungewöhnlich.mykologicus hat geschrieben: Ich habe aber die ganze Zeit darüber gegrübelt, welche Art es denn sein könnte. Dabei hat mich besonders in die Irre geführt, dass du schriebst, dieses Zusammenwachsen der Fruchtkörper sei untypisch für die Art.
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- Eine herrliche Aufnahme von S. subtomentosum, die allerdings doch eine erheblich deutlichere Hutkantenbildung (teilweise sogar sehr ausgeprägt und eng nebeneinander stehend) zeigt als bei meinem Fruchtkörper und deshalb dein Fund mit weniger Irritation zu bestimmen ist.mykologicus hat geschrieben: Ich habe den Samtigen Schichtpilz bisher nur ein einziges Mal gefunden, aber dort waren die Fruchtkörper genauso in einander übergegangen (Bild 1). Für die Aufnahme habe ich den Ast nicht gedreht, die Fruchtkörper wuchsen oben drauf.
---> Ich muss gestehen, dass ich (dfanke, wieder was dazu gelernt!) derartige Fruchtkörper bisher auch noch nicht in der Hand hatte, aber die bereits nach Bild wegen des hellen Rands, der Zonierung, der Ausprägung der Hutkanten etc. ohne große Irritation als S. subtomentosum ansprechen würde.
- Ja, genau so ist es m.E. und genau darauf habe ich ja auch schon hingewiesen.mykologicus hat geschrieben: Mir fehlen zwar eigene Vergleiche von "typischen" Fruchtkörpern, aber dieses Zusammenfließen scheint doch dort zu passieren, wo die Fruchtkörper oben auf dem Wirt wachsen. D. h. dass die Fruchtkörper hier weniger Stiel ausbilden und so eben nicht ausgeprägte Hüte bilden, sondern eher ineinander zusammenwachsen.
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- Deine und auch meine gezeigte Wachstumsform, auch wenn sie sehr gewöhnungsbedürftig ist betrachte ich weder als „Varietät, Form oder Missbildung (Bildungsabweichung) sondern noch in der Variabilität liegend, auch wenn derartige Fruchtkörperformen kaum in der Literatur beschrieben werden. Beachte bitte auch, dass gleich nebenan, etwas tiefer am Stamm normal ausgeprägte +-pileat wachsende, m.E. dem gleichen Myzel entspringende Fruchtkörper auftauchen.mykologicus hat geschrieben: Ich tendiere dazu, diese Wachstumsform eher als Variante zu betrachten als als Mißbildung. Das ist zwar nicht besonders auführlich begründet, aber ich bin gespannt, welche Einschätzung du hierzu hast und vor allem, wie du die begründen wirst.
---> Ist halt so, dass insbesondere bei Pilzen an Holz (Beispiele, z.B. „Eichenwirrling“ mit gezähnter Fruchtschicht hast du ja bereits auch schon gebracht) die Fruchtkörperausprägung, abhängig davon, an welcher Stelle des Substrats die Fruchtkörper gebildet werden eine extrem starke Variabilität aufweisen können.
---> Ich nenne dir einmal ein anderes Extrem-Beispiel: Vor wenigen Jahren stolperte ich an einem liegenden, dickeren Laubholz-Stamm im “Silberwald“ über mehrere Fruchtkörper mit eindeutigem „Seitlingshabitus“, die seitlich aus dem Stamm herauswuchsen.. Doch oh Wunder, die hatte Poren und ich war total überrascht. Erstaunlich, gleich nebenan an der Oberseite des Stamms gab’s die Aufklärung. Da standen „stinknormale „Winterporlinge (Polyporus brumalis) rum.
Und jetzt zu meiner Begründung, ich fasse sinngemäß einmal verkürzt zusammen, was [1] zu „noch in der Variabilität“ liegenden Merkmalsausprägungen zu sagen hat:
(1) Normale Variationsbreite; S. 27
Manches, was der Laie für eine Missbildung oder Monstrosität hält, gehört in Wahrheit zur normalen Variationsbreite eines Pilzes:
- Jede Pilzart reagiert mit einer „spezifische Reaktionsnorm“ auf Nährstoffangebot, Form und Lage des Substrates, eventuelle Lageveränderungen des Substrats, Witterungseinflüsse und andere zufällige Faktoren.
---> So sollte man bei gewissen Gattungen z.B. Riesen-/Zwergwuchs, Aufplatzen der Hut- und Stielhaut in Trockenperioden, das Abwaschen von Velumflocken durch Starkregen, altersbedingte Veränderungen der Hut- und Stielform, der Hutfarbe, Krümmungsbewegungen nach dem Abreißen der Fruchtkörper nicht als Missbildungen deuten.
- Die Merkmale der Pilze sind (verglichen mit Tieren und Pflanzen) wegen der Organisation ihrer Hyphen außerordentlich variabel und an unterschiedliche Bedingungen anpassungsfähig.
---> Besonders plastisch reagieren die Fruchtkörper gewisser holzbewohnender "Aphyllophorales (Nichtblätterpilze), die sich in ihrer Form jeder Lage und Gestalt des Substrates anpassen können und lebende und tote Fremdkörper umwachsen, sowie mechanische Verletzungen regenerieren.
---> Hoch entwickelte Pilz-Ordnungen (z.B. „Blätterpilze, Bauchpilze u.a.) zeigen vergleichsweise deutlich konstantere Formen und Maße, deren Variabilität den Pilzbestimmer dennoch gelegentlich durchaus vor knifflige Probleme stellen kann.
- Die Variationsbreite der Fruchtkörper der einzelnen Arten ist durchaus unterschiedlich und kann nur .innerhalb bestimmter, für jede Pilzart spezifischer Parameter von Umweltbedingungen bewertet werden. Die wichtigsten Bedingungen für eine normale, artspezifische Ausformung der Fruchtkörper sind Licht, Temperatur und Frischluft.
---> Charakteristische Bildungsabweichungen, die schließlich auch zu Sterilität und zum Ausbleiben der Fruktifikation führen können, treten auf, wenn die „ökologischen Grenzen“ überschritten werden.
--------------------------------
(2) Verbänderungen, Verwachsungen; S. 45
- Primitiver organisierte, holzbewohnende Pilze -z.B. Piptoporus betulinus (Birkenporling), Trametesgibbosa (Buckel-Tramete), Daedaleopsis confragosa (Rötende Tramete), u.a.- zeigen bezüglich ihrer Fruchtkörper-Ausprägung eine sehr hohe „Variabilität“.
---> Dies liegt daran, dass diese Arten sich stark an die Anwuchsstelle am Substrats (seitlich an Stümpfen und aufrechten Stämmen, an gefällten Stämmen, an der Unterseite schräger Äste oder auf der Schnittfläche von Baumstümpfen etc.) anpassen und abhängig davon sehr unterschiedliche Fruchtkörper ausbilden können.
- Nach KOTLARA reagieren am plastischsten die Arten mit effuso-reflexen (flächig auf dem Substrat wachsend + Hutkanten bildeten) Fruchtkörpern.
-------------------
Literatur
[1] (ID-05008): Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S26:62
Liebe Grüße
Gerd
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- Harry
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Re: Missbildung !?
Hallo Sabine, hallo Gerd
toller Thread. Die Ergänzung von Sabine zum Eingangsbeitrag und Gerd Kommentare darauf sind wirklich allererste Sahne. Hier trifft jetzt meine Signatur wieder einmal voll zu - das ist dazulernen vom Feinsten.
Gruß
Harry
toller Thread. Die Ergänzung von Sabine zum Eingangsbeitrag und Gerd Kommentare darauf sind wirklich allererste Sahne. Hier trifft jetzt meine Signatur wieder einmal voll zu - das ist dazulernen vom Feinsten.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
Re: Missbildung !?
Hallo Harry,
---> Ich mag zwar etwas mehr "Pilzarten" als Sabine kennen. Aber mir gefällt insbesondere (auch wenn ich mich wiederhole) an Sabine (Mykologicus), dass sie sich nicht "autoritätsgläubig" eine eigene Meinung bildet. Und genau das würde ich mir auch von allen "Pilzfreunden" wünschen.
Beste Grüße
Gerd
PS.:
- Danke Sabine, dass du mir deine Aufnahmen (mit Funddaten!!!) zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellst hast.
- Herzlichen Dank für deine Einschätzung: Und ich gebe diesen Dank gerne an Sabine weiter.Harry hat geschrieben: toller Thread. Die Ergänzung von Sabine zum Eingangsbeitrag und Gerd Kommentare darauf sind wirklich allererste Sahne. Hier trifft jetzt meine Signatur wieder einmal voll zu - das ist dazulernen vom Feinsten.
---> Ich mag zwar etwas mehr "Pilzarten" als Sabine kennen. Aber mir gefällt insbesondere (auch wenn ich mich wiederhole) an Sabine (Mykologicus), dass sie sich nicht "autoritätsgläubig" eine eigene Meinung bildet. Und genau das würde ich mir auch von allen "Pilzfreunden" wünschen.
Beste Grüße
Gerd
PS.:
- Danke Sabine, dass du mir deine Aufnahmen (mit Funddaten!!!) zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellst hast.
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