Hallo zusammen,
gestern fand ich am Bärnsee (MTB 8240, Höhe 603 m) einen starken fleckigen Befall aller Blätter des Arznei-Baldrians (Valeriana officinalis agg.) mit Uromyces valerianae (Schumacher) Fuckel 1870.
Blattoberseite:
Blattunterseite:
und die Uredosporen:
Viele Grüße
Dieter
Uromyces valerianae auf Arznei-Baldrian
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Re: Uromyces valerianae auf Arznei-Baldrian
Hallo Dieter und alle Phytoparasitenfreunde,
Es gibt zwar insgesamt 3 Rostpilzarten auf der Valeriana officinalis agg., aber eine Puccinia benutzt Valeriana nur als Haplonten und bildet I-Aezien aus, die andere Puccinia verkürzt Entwicklung ohne II-Uredien, also bleibt klar die Uromyces valerianae Fuckel 1870 im II-Uredostadium gemäß Deiner hervorragenden Mikrobilder in der Bestimmung nur übrig.
Hier die Daten aus Brandenburger, Gäumann, Klenke und Zwetko zum Nachlesen und Erkennen:
II-Uredosporenlager meist klein, rund, über die Blattfläche zerstreut ( sehr gut auf den Befallsbildern zu erkennen ).
II-Uredosporen meist kugelig; Ø 21 - 28 µm; Wand gelbbraun, 2,5 - 3 µm dick, mit sehr locker stehenden Stacheln besetzt ( sehr schön auf dem Auflichtbild zu erkennen ); Keimporen 2 bis 3.
Uromyces valerianae Fuckel 1870 durchläuft seine komplette Entwicklung mit 0-Pyknien, I-Aezien, II-Uredien und III-Telien auf Valeriana officinalis agg., führt also keinen Wirtswechsel durch.
Vielen Dank für die Vorstellung eines neuen, auch mir bisher unbekannten Rostpilzes.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6
-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6
da ist Dir wieder ein schöner Fund gelungen und Deine Bestimmung des Rostpilzes Uromyces valerianae Fuckel 1870 im II-Uredostadium auf Valeriana officinalis agg., dem Arznei-Baldrian ist absolut korrekt.DieterB hat geschrieben:Hallo zusammen,
gestern fand ich am Bärnsee (MTB 8240, Höhe 603 m) einen starken fleckigen Befall aller Blätter des Arznei-Baldrians (Valeriana officinalis agg.) mit Uromyces valerianae (Schumacher) Fuckel 1870.
Viele Grüße
Dieter
Es gibt zwar insgesamt 3 Rostpilzarten auf der Valeriana officinalis agg., aber eine Puccinia benutzt Valeriana nur als Haplonten und bildet I-Aezien aus, die andere Puccinia verkürzt Entwicklung ohne II-Uredien, also bleibt klar die Uromyces valerianae Fuckel 1870 im II-Uredostadium gemäß Deiner hervorragenden Mikrobilder in der Bestimmung nur übrig.
Hier die Daten aus Brandenburger, Gäumann, Klenke und Zwetko zum Nachlesen und Erkennen:
II-Uredosporenlager meist klein, rund, über die Blattfläche zerstreut ( sehr gut auf den Befallsbildern zu erkennen ).
II-Uredosporen meist kugelig; Ø 21 - 28 µm; Wand gelbbraun, 2,5 - 3 µm dick, mit sehr locker stehenden Stacheln besetzt ( sehr schön auf dem Auflichtbild zu erkennen ); Keimporen 2 bis 3.
Uromyces valerianae Fuckel 1870 durchläuft seine komplette Entwicklung mit 0-Pyknien, I-Aezien, II-Uredien und III-Telien auf Valeriana officinalis agg., führt also keinen Wirtswechsel durch.
Vielen Dank für die Vorstellung eines neuen, auch mir bisher unbekannten Rostpilzes.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X
-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6
-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6
Detlef, der Freund der Phytoparasiten