ich will hier mal die Gelegenheit nutzen, euch einige skurille Pilz-Funde aus meinem letzt- und diesjährigen Dänemark-Urlaub zu zeigen. Nicht alles von dem mag vielleicht spektakulär sein, hatte aber doch mein Interesse geweckt.
Da sind zunächst Funde, die ich inmitten von Nadelwäldern, bzw. an dessen Rändern gemacht habe und zwar an auffällig sandigen Stellen. Ob der Standort Einfluss auf das Wachstum und die Formgebung der Pilze hat, kann ich natürlich nicht beurteilen. Zunächst ein Beispiel für einige Boleten, die wir zum Teil regelrecht aus dem Sand ausgegraben haben, d. h., diese Pilze haben wir mehr oder weniger durch Zufall entdeckt, weil von den Pilzen nichts zu sehen war, außer auffälligen, kleinen Hügeln auf dem doch eher flachen und ebenen Sandboden. Erst als ich irgendwann mal so einen kleinen Hügel mit dem Finger berührt hatte, merkte ich, dass etwas darunter verborgen war - in diesen Fällen Fruchtkörper von - ich nehme es mal an - Boletus edulis. Einige der Pilze waren bis zu 35 cm lang und das fühlbare Ende befand sich immer noch im Sand. Das Ausgraben erwies sich als nicht so einfach ohne entsprechendes Werkzeug. Leider gelang es mir nicht festzustellen, ob das Myzel, das die Fruchtkörper hervorgebracht hat, den ganzen Sand durchdrungen hat. Irgendwann hatte man den Pilz einfach ohne Gewaltanstrengung in der Hand, als ob er so einfach lose mit dem Stiel im Sand gesteckt hätte. In einem "normalen" Habitat muss man sich ja manchmal ganz schön anstrengen, um einen Steinpilz aus seinem "Bett" herauszudrehen. Aber nun zu den Fotos, die auf den ersten Blick alles andere als typische Fichtensteinpilze zeigen, jedenfalls, was das rechte Exemplar angeht (der linke schaute bis zu der an der linken Seite zu erkennenden kleinen Beule aus dem Sand heraus - vielleicht deswegen die eher typische braune Färbung des Hutes?):

Diesen Pilz habe ich zum Beispiel komplett aus dem Sand ausgegraben:



Ein anderes Beispiel ist dieser Mehrfach-Fruchtkörper. Insgesamt wären es eigentlich sechs einzelne Pilze gewesen:

Ähnlich merkwürdiges konnte man in Gras/Moos-Flächen entdecken, wenn man die relativ starke und dichte Moosschicht entfernte. Man fand entweder Boleten ohne Hut (habe ich dummerweise nicht fotografiert), oder aber Fruchtkörper, die einfach horizontal im Kreis gewachsen sind, weil sie vermutlich (?) nicht die Kraft hatten die Moosschicht zu durchbrechen (Annahme von mir):

Zum Schluss noch ein paar Zwitter, die ich auf einem Grasweg und wieder auf sandigem Habitat gefunden habe:



sowie ein Dreifach-Exemplar von Boletus badius:

Ich hoffe, es war etwas interessantes für euch dabei.
Lieber Gruß,
Meinhard