Hallo zusammen,
heute zeige ich (Dank an Wilhelm für die Bereitstellung) eine bereits mehrfach besprochene Missbildung. Ich vermute aufgrund der gescheckten Lamellen einen „Düngerling“ (Panaeolus spec.):
- Man sieht rechts einen „Doppelfruchtkörper“, bei dem die Hüte miteinander verwachseln sind. Nicht erkennbar ist, ob auch die Stielbasen miteinander verwachsen sind.
---> Ich bewerte diese Missbildung als Verwachsung (Pseudofasciation
- In der typischen Form ist der „untere“ Teil der Stiele verwachsen, der durch anschließende seitliche Neigung zwei normal ausgebildete, nicht miteinander verwachsene, zwei +- gleich große Hüte ausbildet.
- Aber Beispiele dafür, dass neben einer Stielverwachsung auch noch die Hüte miteinander verwachsen sind wurden auch schon gezeigt.
- Die Ursache sollte nach den bisher gezeigten/diskutierten Missbildungen klar sein: Hier haben sich zwei nahe nebeneinander stehende „Fruchtkörperanlagen“ (Primordien) +- synchron (---> viewtopic.php?p=14076#p14076) entwickelt.
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Interessant ist auch der Blick auf die Lamellen beim Einzelfruchtkörper links im Bild.
- Die Lamellen sind teilweise miteinander verklebt oder gar verwachsen!?.
---> Die Ursache dieser „Bildungsabweichung“ ist mir allerdings nicht bekannt.
Eine noch untypischere Lamellenenabweichung, die ich bisher auch noch nicht beobachtet habe, wird HIER gezeigt.
Grüße
Gerd
Missgebildete Düngerlinge (Panaeolus spec.)
Missgebildete Düngerlinge (Panaeolus spec.)
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
Re: Missgebildete Düngerlinge (Panaeolus spec.)
Hallo Gerd,
danke für die gezeigten Bilder und den Beitrag. So eine "Lamellenveränderung" habe ich noch nie beobachtet und wenn sogar Du hierfür keine Schublade hast!?! Auf jeden Fall schön das es in diesem Unterforum immer wieder etwas neues gibt. In Georg Müllers Forum war vor 3 Wochen ein Beitrag mit einem Steinpilz der nur einen Hut aber ca. 20 dünne Stiele hatte. Leider habe ich den Verfasser nicht überreden können das Bild hier zur Verfügung zu stellen.
danke für die gezeigten Bilder und den Beitrag. So eine "Lamellenveränderung" habe ich noch nie beobachtet und wenn sogar Du hierfür keine Schublade hast!?! Auf jeden Fall schön das es in diesem Unterforum immer wieder etwas neues gibt. In Georg Müllers Forum war vor 3 Wochen ein Beitrag mit einem Steinpilz der nur einen Hut aber ca. 20 dünne Stiele hatte. Leider habe ich den Verfasser nicht überreden können das Bild hier zur Verfügung zu stellen.
- Harry
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Re: Missgebildete Düngerlinge (Panaeolus spec.)
Hallo Gerd,
sagenhaft, mir geht es wie Holger. Solche Missbildung an den Lamellen sind mir bis dato auch noch nicht untergekommen. Der Erfindungskraft der Natur ist in punkto Missbildungen scheinbar keine Grenzen gesetzt.
Danke fürs zeigen und Danke auch an Wilhelm für die Bereitstellung.
Gruß
Harry
sagenhaft, mir geht es wie Holger. Solche Missbildung an den Lamellen sind mir bis dato auch noch nicht untergekommen. Der Erfindungskraft der Natur ist in punkto Missbildungen scheinbar keine Grenzen gesetzt.
Danke fürs zeigen und Danke auch an Wilhelm für die Bereitstellung.
Gruß
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
Re: Missgebildete Düngerlinge (Panaeolus spec.)
Hallo Holger,
---> Über die Ursache wird spekuliert: Witterungseinfluss (halte ich hier für vermutlich korrekt) oder Mutation?
---------
Natürlich gibt es noch weitere "Hymenophor-Missbildungen", auf die ich teilweise bereits eingegangen bin:
(1) Unterdrückung des Hymenophors durch parasitische Pilze
---> Vergleiche Steinreizker und Täubling
(2) Prolifikation (exzessive Bildung von Hymenophoren), bei der neben dem Hymenophor zusätzlich auch der Hut missgebildet ist. Im Extremfall wird diese Missbildung "morchelloid" genannt.
Grüße
Gerd
Literatur:
[1] (ID-05008(1)) Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S. 26-62; S. 108-124 (Tafel 1-16)
- Schau einmal, was ich geschrieben habeHolger hat geschrieben: So eine "Lamellenveränderung" habe ich noch nie beobachtet und wenn sogar Du hierfür keine Schublade hast!?!
- Aber natürlich kann ich dir auch eine Schublade anbieten: [1] behandelt derartige Missbildungen der Lamellen im Kapiltel Abweichende Hymenophore.Gerd hat geschrieben: Interessant ist auch der Blick auf die Lamellen beim Einzelfruchtkörper links im Bild.
- Die Lamellen sind teilweise miteinander verklebt oder gar verwachsen!?.
---> Die Ursache dieser „Bildungsabweichung“ ist mir allerdings nicht bekannt.
---> Über die Ursache wird spekuliert: Witterungseinfluss (halte ich hier für vermutlich korrekt) oder Mutation?
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Natürlich gibt es noch weitere "Hymenophor-Missbildungen", auf die ich teilweise bereits eingegangen bin:
(1) Unterdrückung des Hymenophors durch parasitische Pilze
---> Vergleiche Steinreizker und Täubling
(2) Prolifikation (exzessive Bildung von Hymenophoren), bei der neben dem Hymenophor zusätzlich auch der Hut missgebildet ist. Im Extremfall wird diese Missbildung "morchelloid" genannt.
Grüße
Gerd
Literatur:
[1] (ID-05008(1)) Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S. 26-62; S. 108-124 (Tafel 1-16)
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
Re: Missgebildete Düngerlinge (Panaeolus spec.)
Guten Morgen Gerd,
danke für Deine Antwort, Deine Verlinkung in dem Beitrag! So muss man beim nächsten Mal nicht suchen, sondern kommt über diesen Beitrag zu den entsprechenden anderen Themen.
danke für Deine Antwort, Deine Verlinkung in dem Beitrag! So muss man beim nächsten Mal nicht suchen, sondern kommt über diesen Beitrag zu den entsprechenden anderen Themen.