Notizen zum "Stoffkreislauf" im Ökosystem Wald
Verfasst: Di 10. Nov 2009, 03:26
Hallo zusammen,
Angeregt durch diesen Beitrag versuche ich nachfolgend wenige m.E. “fundamentale“ Zusammenhänge des Ökosystems „Wald“ (kann man auch auf andere Ökosysteme übertragen) darzustellen.
---> Und, ich reduziere dabei meine Notizen auf 3 Gruppen von Lebewesen („Produzenten“, „Konsumenten“, „Reduzenten“), die nur im Zusammenspiel ein stabiles, geschlossenes Ökosystem garantieren, dem von außen nur noch „Sonnenenergie (Licht) zugeführt werden muss.
---> Ich stelle dabei die Pilze nicht in den Mittelpunkt der Natur und zeige dennoch (so hoffe ich), dass ohne „Pilze“, die Natur nicht überlebensfähig wäre.
(1) Produzenten „grüne Pflanzen“:
- Sie ernähren sich „C-autotroph“ (selbständig):
---> Nur sie können sich „selbständig“ ernähren. Sie benötigen „Sonnenenergie, Kohlendioxid (aus der Luft) und Wasser/wenige anorganische Elemente (aus dem Boden)“
- Doch betrachten wir einmal was „langfristig“ passieren würde, wenn es nur „grüne Pflanzen“ gäbe?
(a) Sie würden das in der Luft verfügbare „Kohlendioxyd (CO2)“ verbrauchen.
(b) Sie würden die im Boden verfügbaren Mineralien „auslaugen“.
(c) Sie würden (beachte „Laub-/Nadelwurf“ und Tod durch „Altersschwäche“) rel. schnell in ihrem eigenen „Müll“ ersticken.
Und wie sichern die „grünen Pflanzen“ ihr „langfristiges, dauerhaftes“ Überleben?
---> Ganz einfach: Sie gönnen sich Wasserträger/Sklaven, auf die ich nachfolgend eingehe.
(2) Konsumenten „Tiere“:
- Tiere (genauer Konsumenten 1.ArtOrdnung; auf die Kette der „fleischfressenden Nachfolge-Konsumenten“ sei hier nur hingewiesen) ernähren sich „C-hetreotroph“ (unselbständig) von „pflanzlichen“ Stoffen, die ihnen die „grünen Pflanzen“ zur Verfügung stellen.
---> Der entscheidende Punkt für die Pflanzen ist, dass die Konsumenten den von den Pflanzen produzierten Sauerstoff einatmen und beim Ausatmen den für die Pflanzen notwendigen Nachschub an Kohlendioxyd produzieren.
Fazit 1:
(a) Ein erster (Teil-)Erfolg für die Pflanzen:
---> Der Kreislauf „Sauerstoff-Produktion“ und „Kohlendioxyd-Verbrauch“ wird durch die „Konsumenten“ stabilisiert.
(b) Aber, da bleibt noch der „Müll“ (zwischenzeitlich neben pflanzlichen auch tierische Abfälle) übrig, an denen die Pflanzen ersticken würden!
(c) Und auch die langfristige „Verfügbarkeit“ von anorganischen Stoffen (N, P, S etc.) im Boden ist noch nicht sichergestellt!
---> Doch diese Lücke wurde durch die „Reduzenden“ geschlossen!!!
(3) Reduzenten „Pilze, Bakterien, Würmer etc.“
- Diese Reduzenten (auch Destruenten genannt) ernähren sich wie die „Konsumenten“ auch „C-heterotroph“ von „organischen, pflanzlichen oder tierischen Stoffen“.
---> Allerdings haben sie sich darauf spezialisiert, den „organischen Müll“ (totes organisches Material = Detritus) zu recyceln und daraus den für die Pflanzen-Ernährung notwendigen Nachschub an „anorganischen Stoffen“ sicher zu stellen.
- Die Hauptlast übernehmen nach meiner Kenntnis Pilze, die insbesondere sehr schwer abbaubares organisches Material bereits in der Initialphase zersetzen können. Und so nebenbei: Die Pilze sind hochmotiviert „ggg“) und „recyceln“als „Schwächeparasiten“ zusätzlich auch noch „altersschwache“ oder auf einem „ökologisch ungeeigneten“ Standort wachsende Bäume und schaffen dadurch Platz für eine Verjüngung.
Fazit 2:
- „Produzenten, Konsumenten, Reduzenten“ zusammen sorgen für ein stabiles Ökosystem
- So nebenbei: „Grüne Pflanzen“ halten sich noch weitere „Wasserträger/Sklaven“ (---> Mykorrhiza, Pilze, die Mineralien und Wasser aus Bereichen, die die Wurzeln nicht mehr erreichen heranschleppen.
ALLES KLAR ???
Grüße
Gerd
Noch eine Abschlussbemerkung sei erlaubt:
- Ich zeige noch die vollständige Tafel 28 (Pilze) von 30 aus dem „Stadtökologisches Lehrpfad der Stadt Neu-Ulm“ aus dem „Silberwald“:
---> Die Idee/der Vorschlag/Entwurf für diese Tafel stammt von mir.
---> Insgesamt ein hervorragender „Lehrpfad“ in dem viele äußerst interessante „Nischen/Details“ gezeigt werden. Aber, leider kam keiner der „Verantwortlichen“ auf die Idee, eine Tafel (die hätte ich als Tafel Nr. 1 aufgestellt) zu entwerfen, die "globale" Zusammenhänge im „Ökosystem Wald“ beschreibt.
---> Na ja, immerhin kam man recht spät auf die Idee, dass eine „Pilztafel“ auch nicht schlecht wäre und hat bei mir einen Entwurf dazu angefragt.
Und was mache ich?
- Ich stelle die Pilze nicht in den Mittelpunkt der Natur und zeige dennoch (so hoffe ich), dass ohne „Pilze“, die Natur nicht überlebensfähig wäre.
---> Nur schade, dass eine derartige Tafel (hätte ich natürlich nicht den Pilzen gewidmet) nicht gleich am Anfang des „ökologischen Lehrpfads“ aufgestellt wurde.
Und, wie das Leben so spielt:
- Die Tafel enthält 2 "Tippfehler", für die ich nicht verantwortlich bin:
(a) Sporen "keinen" statt "keimen"
(b) "A. melea" statt A. mellea
Nachtrag: 10.11.2009; 23:50Uhr
- Bilder ausgetauscht
- Abschlussbemerkung gekürzt
Angeregt durch diesen Beitrag versuche ich nachfolgend wenige m.E. “fundamentale“ Zusammenhänge des Ökosystems „Wald“ (kann man auch auf andere Ökosysteme übertragen) darzustellen.
---> Und, ich reduziere dabei meine Notizen auf 3 Gruppen von Lebewesen („Produzenten“, „Konsumenten“, „Reduzenten“), die nur im Zusammenspiel ein stabiles, geschlossenes Ökosystem garantieren, dem von außen nur noch „Sonnenenergie (Licht) zugeführt werden muss.
---> Ich stelle dabei die Pilze nicht in den Mittelpunkt der Natur und zeige dennoch (so hoffe ich), dass ohne „Pilze“, die Natur nicht überlebensfähig wäre.
(1) Produzenten „grüne Pflanzen“:
- Sie ernähren sich „C-autotroph“ (selbständig):
---> Nur sie können sich „selbständig“ ernähren. Sie benötigen „Sonnenenergie, Kohlendioxid (aus der Luft) und Wasser/wenige anorganische Elemente (aus dem Boden)“
- Doch betrachten wir einmal was „langfristig“ passieren würde, wenn es nur „grüne Pflanzen“ gäbe?
(a) Sie würden das in der Luft verfügbare „Kohlendioxyd (CO2)“ verbrauchen.
(b) Sie würden die im Boden verfügbaren Mineralien „auslaugen“.
(c) Sie würden (beachte „Laub-/Nadelwurf“ und Tod durch „Altersschwäche“) rel. schnell in ihrem eigenen „Müll“ ersticken.
Und wie sichern die „grünen Pflanzen“ ihr „langfristiges, dauerhaftes“ Überleben?
---> Ganz einfach: Sie gönnen sich Wasserträger/Sklaven, auf die ich nachfolgend eingehe.
(2) Konsumenten „Tiere“:
- Tiere (genauer Konsumenten 1.
---> Der entscheidende Punkt für die Pflanzen ist, dass die Konsumenten den von den Pflanzen produzierten Sauerstoff einatmen und beim Ausatmen den für die Pflanzen notwendigen Nachschub an Kohlendioxyd produzieren.
Fazit 1:
(a) Ein erster (Teil-)Erfolg für die Pflanzen:
---> Der Kreislauf „Sauerstoff-Produktion“ und „Kohlendioxyd-Verbrauch“ wird durch die „Konsumenten“ stabilisiert.
(b) Aber, da bleibt noch der „Müll“ (zwischenzeitlich neben pflanzlichen auch tierische Abfälle) übrig, an denen die Pflanzen ersticken würden!
(c) Und auch die langfristige „Verfügbarkeit“ von anorganischen Stoffen (N, P, S etc.) im Boden ist noch nicht sichergestellt!
---> Doch diese Lücke wurde durch die „Reduzenden“ geschlossen!!!
(3) Reduzenten „Pilze, Bakterien, Würmer etc.“
- Diese Reduzenten (auch Destruenten genannt) ernähren sich wie die „Konsumenten“ auch „C-heterotroph“ von „organischen, pflanzlichen oder tierischen Stoffen“.
---> Allerdings haben sie sich darauf spezialisiert, den „organischen Müll“ (totes organisches Material = Detritus) zu recyceln und daraus den für die Pflanzen-Ernährung notwendigen Nachschub an „anorganischen Stoffen“ sicher zu stellen.
- Die Hauptlast übernehmen nach meiner Kenntnis Pilze, die insbesondere sehr schwer abbaubares organisches Material bereits in der Initialphase zersetzen können. Und so nebenbei: Die Pilze sind hochmotiviert „ggg“) und „recyceln“als „Schwächeparasiten“ zusätzlich auch noch „altersschwache“ oder auf einem „ökologisch ungeeigneten“ Standort wachsende Bäume und schaffen dadurch Platz für eine Verjüngung.
Fazit 2:
- „Produzenten, Konsumenten, Reduzenten“ zusammen sorgen für ein stabiles Ökosystem
- So nebenbei: „Grüne Pflanzen“ halten sich noch weitere „Wasserträger/Sklaven“ (---> Mykorrhiza, Pilze, die Mineralien und Wasser aus Bereichen, die die Wurzeln nicht mehr erreichen heranschleppen.
ALLES KLAR ???
Grüße
Gerd
Noch eine Abschlussbemerkung sei erlaubt:
- Ich zeige noch die vollständige Tafel 28 (Pilze) von 30 aus dem „Stadtökologisches Lehrpfad der Stadt Neu-Ulm“ aus dem „Silberwald“:
---> Die Idee/der Vorschlag/Entwurf für diese Tafel stammt von mir.
---> Insgesamt ein hervorragender „Lehrpfad“ in dem viele äußerst interessante „Nischen/Details“ gezeigt werden. Aber, leider kam keiner der „Verantwortlichen“ auf die Idee, eine Tafel (die hätte ich als Tafel Nr. 1 aufgestellt) zu entwerfen, die "globale" Zusammenhänge im „Ökosystem Wald“ beschreibt.
---> Na ja, immerhin kam man recht spät auf die Idee, dass eine „Pilztafel“ auch nicht schlecht wäre und hat bei mir einen Entwurf dazu angefragt.
Und was mache ich?
- Ich stelle die Pilze nicht in den Mittelpunkt der Natur und zeige dennoch (so hoffe ich), dass ohne „Pilze“, die Natur nicht überlebensfähig wäre.
---> Nur schade, dass eine derartige Tafel (hätte ich natürlich nicht den Pilzen gewidmet) nicht gleich am Anfang des „ökologischen Lehrpfads“ aufgestellt wurde.
Und, wie das Leben so spielt:
- Die Tafel enthält 2 "Tippfehler", für die ich nicht verantwortlich bin:
(a) Sporen "keinen" statt "keimen"
(b) "A. melea" statt A. mellea
Nachtrag: 10.11.2009; 23:50Uhr
- Bilder ausgetauscht
- Abschlussbemerkung gekürzt