Rucksackhäubling

Missbildungen und Mutationen an Pilzen können hier vorgestellt werden - Forumsstart 14.03.2009
Rudi
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Rucksackhäubling

Ungelesener Beitrag von Rudi »

Hallo Missbildungsfreaks,

Ich hab Gerd ja versprochen, mich für seine Vortragshilfe zu revanchieren.
Heute hab ich extra für ihn ein Doppelstockwerk von Galerina stylifera (Weißgenatterter Häubling) aufgetan:
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Gerd †
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Re: Rucksackhäubling

Ungelesener Beitrag von Gerd † »

Hallo Rudi,
Rudi hat geschrieben: Ich hab Gerd ja versprochen, mich für seine Vortragshilfe zu revanchieren.
Heute hab ich extra für ihn ein Doppelstockwerk von Galerina stylifera (Weißgenatterter Häubling) aufgetan
Herzlichen Dank für's Einstellen dieser Missbildung, die du als "Doppelstockwerk" angesprochen hast:

---> Beispiele und Abgrenzungen von "Missbildungen" an denen zwei Primordien beteiligt sind habe ich HIER diskutiert.

---> Und eine davon recht gut abtrennbare "Missbildung" (Prolifikation) wurde HIER diskutiert.
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Aber :su: :un: :su: , du zeigst (wenn ich dein Bild 1 korrekt interpretiere) eine m.E. absolute Rarität, auf die ich schon lange warte:

Bild

- Auf dem Hut des "unteren", größeren Fruchtkörpers liegt ein "kleinerer" Hut (bei dem die Lamellen nach oben zeigen) und auf dem sich ein "normal" ausgebilderter, in Hut und Stiel gegliederter (mit den Lamellen zum Erdboden zeigend) gebildet hat.

[1] zeigt ein "vergleichbares" Bild, dass er wie folgt beschreibt:

"Abb.13. Scheinbare Dreifachbildung beim Wiesen-Egerling, Agaricus camprestris: der unterste Fruchtkörper hat einen zweiten emporgehoben, mit dessen Hut er verwachsen ist; der Stiel des oberen Pilzes hat aus seiner Basis einen vollständigen Hut mit Hymenophor neu gebildet. Nach W.G. SMITH 1973."

Anders ausgedrückt:
---> An dieser "Missbidung" waren nur 2 Primordien beteiligt, obwohl man 3 Hüte in unterschiedlichen "Etagen" sehen kann!!!

Fazit:

(1) Was hier genau geschehen ist kann ich nicht eindeutig bewerten. Aber, immerhin sehe ich zwei denkbare Alternativen:
(a) Exakt das von [1] beschriebene Beispiel.
(b) Beim "mittleren" doch recht "kleinen/winzigen" Hut handelt es sich um eine "Profilikation", aus der durch "witterungsbedingte" Regeneration der oberste Fruchtkörper gebildet wurde.

(2) Ist auch nicht so wichtig, da ich schon mehrfach darauf hingewiesen habe, dass [1] nur "typische Ausprägungen" zeigt und es da nach Bild "Grauzonen/Übergänge" gibt, die sich m.E nicht eindeutig zuordnen lassen.

Frage:
- Hatte der "mittlere", verkehrt herum liegende Hut ein völlig normal ausgebildetes Hymenophor und auch einen "normal ausgebildeten apikalen" Stielansatz???
---> Dann würde das m.E. "allerdings spekulativ" für den o.g. Fall (a) sprechen.

Liebe Grüße
Gerd

Literatur:

[1] Michael - Hennig - Kreisel (1983): Bildungsabweichungen an Fruchtkörpern (Teratologie); Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S. 26-62; S. 108-124 (Tafel 1
- Ich mache nur Bestimmungsvorschläge und keine Essensfreigabe.
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