Spezialforum zum Thema phytoparasitische Kleinpilze ( Rost, Brand, Mehltaupilze etc. ) und tierische Gallen an Wild.- und Nutzpflanzen. Forumsstart - 15.07.2006
Rostpilze auf Süßgräsern, wie z.B. Poa kann man nicht so einfach makroskopisch bestimmen.
Je nach Artauffassung gibt es auf Poa 5 -8 verschiedene Rostpilzarten zum Teil mit und ohne Wirtswechsel.
Lassen sich nur durch Kenntnis der Wirte und dann noch mikroskopisch sicher bestimmen.
Vom Befallsbild her könnte es sich um die häufige Uromyces dactylidis var. poae handeln, die II Uerdien und III Telien auf Poa als Dikaryophyt ( Telienwirt ) ausbildet und dann auf Ranunculus als Haplont ( Aezienwirt ) wechselt.
Solltest Du also im Sporenflugbereich 500 - 1.000m den Aezienwirt Ranunculus und speziell Ranunculus ficaria-Scharbockskraut gesehen haben, dann kannst Du unter Vorbehalt dem Rost den Arbeitstitel :
Uromyces dactylidis var. poae ( Rab. ) Cummins
geben.
Aber wie gesagt nur als Arbeitstitel für den vorliegenden Fall mit beiden Wirten und ohne mikroskopische Absicherung.
Herzliche Grüße Detlef
Literaturnachweise:
-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662