das Pilzfotopage - Forum

Auf der Suche nach Austernseitlingen bin ich gestern an einem kleinen Pilz am Buchentotholz hängen geblieben.
In dem Stück Westerwald ist der kleine drollige Pilz ist sehr häufig an nicht sehr alten und dicken Buchenästen und -stämmen zu finden.

Haptik: Die Hutoberseite fühlt sich wie Wildleder an, der Fruchtkörper trocken und gummig, nach Druck findet er seine alte Form wieder.

Geruch: Ein bisschen pilzig, ein wenig mehr chemisch, er erinner mich an Nebelkappen (mein erstes böses Erlebnis).

Größe: Die hier gezeigten Exemplare waren ca. 2,2 x 1,5 cm groß; es gab noch kleiner, jedoch keine die wesentlich größer waren.

An solchen und dünneren Ästen gibt es ihn zu Hauf


Von vorn


Der Seite
https://lh6.googleusercontent.com/_iusy ... 0Kopie.JPG

Von hinten



Dieses Bild trifft die Lamellenfarbe am besten


Hoffentlich nerve ich Euch nicht mit meinem "jeden Tag ein neuer Pilz". Wenn ich wieder Zuhause bin habe ich Bücher und kann selber nachlesen, doch nächste Woche bin ich noch in der Schule und schlepp andere Bücher.

Ein schönes Wochenende wünscht
Dieter

Hallo Dieter,

ich bin neu in diesem Forum und möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Ich bin mal ganz frech und behaupte, dass es sich bei deinem Pilz um den Gemeinen
Spaltblättling (Schizophyllum commune) handelt.
Dieser sehr häufige Pilz ist ein typischer Pilz an verschiedenen Laubhölzern in der
Initialphase der Zersetzung.
Besonders gerne an sonnenexponierten Standorten, da er lange Trockenzeiten
besser als andere Arten überstehen kann.
Auf deinem letzten Bild meine ich auch noch (etwas unscharf) junge Fruchtkörper (Perithecien)
von Hypoxylon fragiforme, der Rötlichen Kohlenbeere zu erkennen.

Da die mein erster Beitrag ist vielleicht noch kurz zu meiner Vorstellung.
Ich heise Peter, zähle zur Zeit 43 Lenze, wohne in Worms (was nicht in der Pfalz liegt),
bin PSP-Mitglied schon seit den guten alten V.d.P.P.-Zeiten.
Für diejenigen welche mich persönlich kennen sollte soweit klar sein wer sich
hinter dem "Schwammjäger" verbirgt. Für die anderen ist es sicher nicht so wichtig.

Viele Grüße aus Worms
Peter

Hallo dieser,

war zu langsam- wäre auch mein Tipp gewesen

Viele Grüße
Silvia

Hallo Peter,

Schwammjäger hat geschrieben: ... und behaupte, dass es sich bei deinem Pilz um den Gemeinen
Spaltblättling (Schizophyllum commune) handelt.
Dieser sehr häufige Pilz ist ein typischer Pilz an verschiedenen Laubhölzern in der
Initialphase der Zersetzung.
Besonders gerne an sonnenexponierten Standorten, da er lange Trockenzeiten
besser als andere Arten überstehen kann.

- Und ich behaupte das Gleiche und kann deine Hintergrundinfos auch nur bestätigen, aber noch etwas ergänzen:

(1) Der Fruchtkörper besiedelt sehr gerne auch noch lebende Bäume mit z.B. durch Sonnenbrand, Spannungs- und Dehnungsrisse, Trockenrisse etc. geschädigte Rinden und erzeugt eine "Weißfäule".
(2) Bei den auf den Bildern zu sehenden Fruchtkörpern handelt es sich um "Sammelfruchtkörper", die aus vielen "becherartigen", kleineren Einzelfruchtkörpern zusammenengesetzt sind.
---> Dies ist auch der Grund, warum die Lamellen derartig gespalten sind.

Schwammjäger hat geschrieben: Auf deinem letzten Bild meine ich auch noch (etwas unscharf) junge Fruchtkörper (Perithecien)
von Hypoxylon fragiforme, der Rötlichen Kohlenbeere zu erkennen.

- Völlig richtig. Auch ich kann hier Fruchtkörper von "Kohlenbeeren", aber definitiv keine "Perithecien", erkennen.

"Schlaumeiermode ein":
- Denn die "Perithecien" (Sing. Perithecium) befinden sich direkt unter der Oberfläche im Innern der Fruchtkörper und von außen kann man nur "Ostiolen" (Sing. Ostiolium) erkennen, aus denen dann die in den "Perithecien" gebildeten, "ausgereifte" Sporen entlassen werden.
"Schlaumeiermode aus"

Schwammjäger hat geschrieben: Für diejenigen welche mich persönlich kennen sollte soweit klar sein wer sich
hinter dem "Schwammjäger" verbirgt.

- Hmm, du machst mich neugierig:
---> Kann es sein, dass wir uns kennen???


Grüße
Gerd,

der seit einigen Jahren, soweit möglich, an den von den "Saarländern" organisierten Wochenenden teilnimmt.

Hallo Silvia,

sammlerherz hat geschrieben: war zu langsam- wäre auch mein Tipp gewesen

- Da kommt bei mir größte Freude auf:
---> Schon erstaunlich, wie schnell du infiziert wurdest, doch auch einmal über den Tellerrand hinauszuschauen.

Grüße
Gerd

Übrigens:
, dass du diese Art erkannt hast.

Hallo Dieter

dieser hat geschrieben:
Hoffentlich nerve ich Euch nicht mit meinem "jeden Tag ein neuer Pilz". Wenn ich wieder Zuhause bin habe ich Bücher und kann selber nachlesen, doch nächste Woche bin ich noch in der Schule und schlepp andere Bücher.

Dieter

Wo denkst du den hin? Es ist keineswegs nervig wenn jemand jeden Tag eine neue Bestimmungsanfrage startet. Dafür sind Pilzforen ja eingerichtet worden und es sind immer Mitglieder da die dir bereitwillig weiterhelfen werden. Nicht immer wird es zu deiner vollsten Zufriedenheit möglich sein, aber im vorliegendem Fall ist die Sache eigentlich eindeutig und ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Gerd hat ja die Besonderheit des Spaltblättings kurz angerissen, mehr Infos findest du in meiner Galerie unter:

http://www.pilzfotopage.de/Aphyllos/sli ... mmune.html

@ Schwammjäger

Hallo Peter,

herzlich Willkommen im Forum

dein erster Beitrag freut mich sehr und ich hoffe dass wir hier von deinem enormem Fachwissen noch oft profitieren dürfen. Ich find dein Einstieg



Gruß
Harry

Was ihr alles seht.

Gerd hat geschrieben: - Völlig richtig. Auch ich kann hier Fruchtkörper von "Kohlenbeeren", aber definitiv keine "Perithecien", erkennen.

Wie auf dem Bilder in Harrys Galerie auch zusehen ist tummeln sich um die großen Fruchtkörper des
Spaltblättling (Schizophyllum commune) viele kleine; die rötlich braunen Kügelchen auf meinem Bild hielt ich für eingetrocknet Spaltblättlinge.



Wieder eine Menge gelernt grüßt
Dieter

Irgendwann werde ich solche Dinge auch sehen und scharf stellen.

@Schwammjäger

Hallo Peter,

freut mich sehr daß, du dich jetzt auch hier tummelst

Gruß Thomas

Hallo Harry,
hallo Thomas,

vielen Dank für eure freundlichen Worte.
Eigentlich wollte ich schon seit einiger Zeit mich hier beteiligen. Ich stehe auf dem Standpunkt dass wenn ich es mache, es einigermaßen vernünftig und regelmäßig machen sollte. Und das kostet dann eben doch etwas Zeit. Mein erster Beitrag entstand zwischen Abendessen und Kindergebrüll aus einer Rotweinlaune heraus. Bei einem Spaltblättling kannst du dich schließlich nicht großartig verhaspeln.

Hallo Gerd,
wir sind uns in den 1980er und 1990er Jahren gelegentlich auf Tagungen begegnet. Nennenswerte Gespräche oder Kontakte gab es soweit ich mich erinnern allerdings nie. Insgesamt beschäftige ich mich seit ca. 35 Jahren mit Pilzen und wurde 1986 von GJK für die Kartierung rekrutiert und mit dem Pilzökologie-Virus infiziert. Von 1991 bis 2000 war ich im Vorstand der DGfM aktiv.
Deine Anmerkungen im Schlaumeiermodus sowie deine Ergänzungen sind mir bekannt. Trotzdem natürlich herzlichen Dank für deine Antwort. Ursprünglich hatte ich eine umfangreichere Antwort geschrieben, dann aber wieder verworfen, da dies die ursprüngliche Fragestellung deutlich überschritten hätte. Das "(Perithecium)" stand vorher in einem anderem Context und ich habe vergessen es auch zu löschen, bzw. den Beitrag zu früh abgeschickt.

Viele Grüße
Peter