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Cortinarius bolaris - Rotschuppiger Rauhkopf

Verfasst: Do 28. Aug 2014, 20:07
von Harry
Hallo Pilzfreunde,

jedes Jahr gibt es mindestens eine Pilzart die sehr stark vertreten ist. Letztes Jahr war ein ungewöhnlich starkes Fruktifikationsverhalten von Amanita phalloides dem Grünen Knollenblätterpilz zu beobachten. Ganze Stadtteile hätte man damit entvölkern können. Dieses Jahr zeigt Cortinarius bolaris, zumindest in unserer Kante, eine übermäßig starke Präsenz. Kein Laubmischwald ( Eiche, Rotbuche, Hainbuche ) über sauren Böden in dem die Art nicht in Massen auftritt.

Cortinarius bolaris - Rotschuppiger Rauhkopf ( Persoon: Fries ) Fries

Charakterisiert durch den rotschuppigen Hut und Stiel. Zeigt eine starke Tendenz zum Gilben. Auch das Fleisch verfärbt sich im Querschnitt gelb.
Cortinarius_bolaris.jpg
Cortinarius_bolaris.jpg (169.51 KiB) 3047 mal betrachtet
Originalwert Bild aufgenommen am/um:
2014:08:21 13:50:52
Bild aufgenommen am/um:
Do 21. Aug 2014, 11:50
Brennweite:
75 mm
Belichtungszeit:
1/8 Sek
Blendenwert:
f/29
ISO:
800
Weißabgleich:
Automatisch
Blitz:
Blitz nicht ausgelöst, Erzwungener Blitzmodus
Kamera-Hersteller:
NIKON CORPORATION
Kamera-Modell:
NIKON D7000
Belichtungsmodus:
Manuell
Belichtungskorrektur:
0 EV
Belichtungsmessung:
Muster
Koordinaten:
N 49 21.3516 0/ W 7 17.2377 0
Was besonders auffällt ist dass er dazu neigt richtige Nester zu bilden, ja sogar oft an der Stielbasis büschelig verwachsen ist. Wie sieht das bei euch aus? Ist Cortinarius bolaris auch so stark vertreten?

Gruß
Harry

Re: Cortinarius bolaris - Rotschuppiger Rauhkopf

Verfasst: Do 28. Aug 2014, 22:14
von Beorn
Hallo, Harry!

Ja, häufig ist er:
Cortinarius bolaris.JPG
Cortinarius bolaris.JPG (102.13 KiB) 3040 mal betrachtet
Büschelig ist er auch meist unterwegs. Er ist auch häufiger als in anderen Jahren, aber tritt hier nicht ganz so massig auf wie zB "Old Man Oft The Woods" (Strobilomyces strobilaceus), der hier vor einigen Wochen eine ziemlich beeindruckende Massenfruktuation hingelegt hat.

Auch sehr auffallend finde ich die Hasen:
Gyroporus castaneus.JPG
Gyroporus castaneus.JPG (103.58 KiB) 3040 mal betrachtet
Eigentlich eine seltene Pilzart, für die ich bislang hier in der Gegend zwei Fundorte kannte. In diesem Jahr kamen 5(!) weitere dazu.

Aber dafür gab's im Frühjahr quasi keine Morcheln.


LG, Pablo.

Re: Cortinarius bolaris - Rotschuppiger Rauhkopf

Verfasst: Do 28. Aug 2014, 23:36
von rickenella
Hallo Harry, Hallo Pablo,

schön, dass es noch Wälder gibt, in denen solche Pilzarten Wachstumsbedingungen finden.

Ich begehe nun 35 Jahre sehr oft die gleichen Waldgebiete und habe dort viele Pilzarten kennengelernt, die heute gänzlich verschwunden sind. Auffällige Arten, die dort einmal Massenpilze waren so u.a. Russula paludosa, Lactarius turpis, Lactarius linyotus , Cortinarius armillatus , Cortinarius collinitus usw. usw. .
Oder eine einfache Amanita porphyria
Amanita porphyria_1.0.jpg
Amanita porphyria_1.0.jpg (379.81 KiB) 3036 mal betrachtet
Originalwert Bild aufgenommen am/um:
2014:08:27 11:11:05
Bild aufgenommen am/um:
Mi 27. Aug 2014, 09:11
Brennweite:
60 mm
Belichtungszeit:
1/125 Sek
Blendenwert:
f/8
ISO:
100
Weißabgleich:
Automatisch
Blitz:
Blitz ausgelöst, Automatischer Modus, Messlicht-Rückgabe erkannt
Kamera-Hersteller:
NIKON CORPORATION
Kamera-Modell:
NIKON D3300
Belichtungsmodus:
Nicht definert
Belichtungskorrektur:
0 EV
Belichtungsmessung:
Muster
Amanita porphyria_1.1.jpg
Amanita porphyria_1.1.jpg (367.96 KiB) 3036 mal betrachtet
Originalwert Bild aufgenommen am/um:
2014:08:27 11:11:59
Bild aufgenommen am/um:
Mi 27. Aug 2014, 09:11
Brennweite:
60 mm
Belichtungszeit:
1/125 Sek
Blendenwert:
f/4
ISO:
800
Weißabgleich:
Automatisch
Blitz:
Blitz nicht ausgelöst, Automatischer Modus
Kamera-Hersteller:
NIKON CORPORATION
Kamera-Modell:
NIKON D3300
Belichtungsmodus:
Nicht definert
Belichtungskorrektur:
0 EV
Belichtungsmessung:
Muster
Amanita porphyria_1.3.jpg
Amanita porphyria_1.3.jpg (509.88 KiB) 3036 mal betrachtet
Originalwert Bild aufgenommen am/um:
2014:08:27 12:52:14
Bild aufgenommen am/um:
Mi 27. Aug 2014, 10:52
Brennweite:
60 mm
Belichtungszeit:
1/125 Sek
Blendenwert:
f/8
ISO:
100
Weißabgleich:
Automatisch
Blitz:
Blitz ausgelöst, Automatischer Modus, Messlicht-Rückgabe erkannt
Kamera-Hersteller:
NIKON CORPORATION
Kamera-Modell:
NIKON D3300
Belichtungsmodus:
Nicht definert
Belichtungskorrektur:
0 EV
Belichtungsmessung:
Muster
Amanita porphyria_1.4.jpg
Amanita porphyria_1.4.jpg (353.31 KiB) 3036 mal betrachtet
Originalwert Bild aufgenommen am/um:
2014:08:27 12:53:35
Bild aufgenommen am/um:
Mi 27. Aug 2014, 10:53
Brennweite:
60 mm
Belichtungszeit:
1/125 Sek
Blendenwert:
f/8
ISO:
100
Weißabgleich:
Automatisch
Blitz:
Blitz ausgelöst, Automatischer Modus, Messlicht-Rückgabe erkannt
Kamera-Hersteller:
NIKON CORPORATION
Kamera-Modell:
NIKON D3300
Belichtungsmodus:
Nicht definert
Belichtungskorrektur:
0 EV
Belichtungsmessung:
Muster
Allerdings, von Wald- und Forstwirtschaft kann man bei dem Raubbau an Holz eigentlich gar nicht mehr sprechen und Wiederaufforstung scheint auch kein Thema zu sein.
Schwerste Technik zerrammelt und zerfurcht den Waldboden und hinterlässt bis zu 80 cm tiefe Radspuren, von der nebenbei stattfindenden Verdichtung der Böden gar nicht zu sprechen. Totholz ist wichtig für einen gesunden Wald, aber alles liegenzulassen, das ein Begehen fast nicht mehr möglich ist auch ?
Naturschutz war in den letzten Jahren der DDR in der Praxis leider sehr tief angesiedelt, augenblicklich fühle ich mich aber wieder in diese Zeit zurückversetzt. Da sich warscheinlich kaum mehr jemand für Natur begeistern kann ( Nachwuchs an Pilzberatern ) , merkt wohl auch keiner den Niedergang (?) .
Und wenn ich mir den Beitrag noch 10x durchlese, ich kann nicht empfinden, übertrieben zu haben - im Gegenteil.

VG
Peter

Re: Cortinarius bolaris - Rotschuppiger Rauhkopf

Verfasst: Fr 29. Aug 2014, 10:48
von Holger
Hallo Peter,
rickenella hat geschrieben:
Allerdings, von Wald- und Forstwirtschaft kann man bei dem Raubbau an Holz eigentlich gar nicht mehr sprechen und Wiederaufforstung scheint auch kein Thema zu sein.
Schwerste Technik zerrammelt und zerfurcht den Waldboden und hinterlässt bis zu 80 cm tiefe Radspuren, von der nebenbei stattfindenden Verdichtung der Böden gar nicht zu sprechen. Totholz ist wichtig für einen gesunden Wald, aber alles liegenzulassen, das ein Begehen fast nicht mehr möglich ist auch ?
Naturschutz war in den letzten Jahren der DDR in der Praxis leider sehr tief angesiedelt, augenblicklich fühle ich mich aber wieder in diese Zeit zurückversetzt. Da sich warscheinlich kaum mehr jemand für Natur begeistern kann ( Nachwuchs an Pilzberatern ) , merkt wohl auch keiner den Niedergang (?) .
Und wenn ich mir den Beitrag noch 10x durchlese, ich kann nicht empfinden, übertrieben zu haben - im Gegenteil.

VG
Peter
:tup: ich kann Dir nur zustimmen, aber leider sehr traurig