Spezialforum zum Thema phytoparasitische Kleinpilze ( Rost, Brand, Mehltaupilze etc. ) und tierische Gallen an Wild.- und Nutzpflanzen. Forumsstart - 15.07.2006
etwas off topic, da kein wirklicher Phytoparasit, aber vielleicht könnt ihr mir ja trotzdem helfen. Hab diese Art an einem stehenden, abgestorbenen, veralgten, ziemlich morschen und entrindeten Eichenstamm gefunden. Da rechnet man ja eher weniger mit solchen Pilzen! Hab nur mal ein Ascoma zerquetscht, da nicht allzu viele am Substrat sind. Wenn ich weiß, worauf es noch zu achten gilt, mikroskopiere ich aber natürlich noch einmal. Habt ihr irgendwelche Ideen bzw. Hinweise zur weiteren Untersuchung?
Es passiert relativ häufig dass Chasmothecien verweht werden. Sooo fest haften die dann ja auch nicht auf ihren Wiren. Sehr oft habe ich schon die Verwehung von Erysiphe prunastri beobachtet.
wie Gernot geschrieben hat war es wohl Eiche. Wenn man ein paar verwehte Chasmothecien an einem bemoosten Stamm entdeckt muss man verdammt gute Augen haben. Dennoch kann es ja nicht anders sein. Einen echten Mehltaupilz gibt es ja auf diesem Substrat nicht. Jedenfalls nicht meines Wissens.
liebe Grüße
Harry
Dass man immer noch lernen kann ist herrlich, und auch dass man andere dazu braucht.
danke für eure Antworten! An die Möglichkeit von verwehten Chasmothecien habe ich natürlich gar nicht gedacht. Wo würden die in dieser Jahreszeit überhaupt herkommen? Oder überdauern sie so lange? Wirklich eine spannende Sache.
Das Holz war ziemlich sicher Eiche, höchstens Castanea würde noch in Frage kommen (da beide ringporig sind und dort wachsen). Schlehen gibt es in der näheren Umgebung m. W. keine. Der Baumstamm steht zudem mitten im Wald, was eine weitere Reise im Luftraum wohl etwas unwahrscheinlicher macht.
nunja, diese Chasmothecien können schon sehr lange überdauern. Ich hab schon mehrfach an Eichenholz Chasmothecien gefunden ,die wie deine eingerollte Anhängsel hatten. Aber immer nur vereinzelt. Ich hab mit das folgendermaßen erklärt: Vögel essen gerne Schlehen, die Mikromerkmale passen sehr gut zu Erysiphe prunastri, einen auf Steinobstgewächsen häufigen Echten Mehltau. Nun kann es sein, dass im Vogelgefieder, am Fuß oder was weiß ich, ein Chasmothecium mit seinen Ärmchen (Anhängeseln) hängen bleibt, Vogel fliegt zum Aussichtspunkt, Rast- oder Schlafplatz und verliert dort dieses Chasmothecium. Dafür spricht auch, dass man die immer nur vereinzelt auf morschen Holz findet, aber niemals zahlreiche.
Das mit Eiche habe ich überlesen, sorry. Dann hätte ich ja gar nicht nachfragen brauchen.