Welche Gierschblattkrankheit?

[Josef Buecker]

Hallo Forum,

mein erster Beitrag. Ich hoffe, ich mache alles richtig.

Meine Frage bezieht sich auf Aepodium podagraria (Blatt). Daran habe ich die abgebildete "Veränderung" beobachtet: 15. Mai 2008, Hagen (NRW), 175 m über NN, bachbegleietdner Erlenbruchwald

Ist es ein Rostpilz? Was sonst?

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße,

Josef[br][br]

[Harry]

Hallo Josef,

zunächst einmal ein herzliches Willkommen im Forum.

Da Rostpilzbefall auf der Blattoberseite anders aussehen kann als auf der Blattunterseite, ist es immer von Vorteil auch diese zu zeigen.

Bei deinem kranken Gierschblatt glaube ich allerdings nicht an einen pilzlichen Verursacher sondern eher an etwas Tierisches. Meines Erachtens könnte es sich hier um den Gierschblattfloh Trioza flavipennis handeln. Das blasige Befallsbild sieht mir ganz danach aus. Das Ausbleichen von Teilen der Blattnerven macht mich allerdings etwas stutzig. Mal sehen ob noch jemand eine Meinung dazu hat.

Gruss
Harry

[Josef Buecker]

Hallo Harry,

hier die Unterseite. Die sieht ähnlich aus, wie die Oberseite. Leider an einigen Stellen etwas unscharf geworden.

Vielleicht hilfts was.

Liebe Grüße, Josef[br][br]

[Harry]

Hallo Josef,

danke fürs Bild der Blattunterseite. Ich bleibe dabei - Befall durch den Gierschblattfloh ( Trioza flavipennis ).

Ein pilzlicher Verursacher ist für mich nicht erkennbar.

Gruss
Harry

[mguwak]

Also ich glaube es handelt sich hier um den Falschen Meltau.
Die frei beweglichen Sporen (Zoosporen) dringen über Spaltöffnungen ins Wirtsgewebe ein, wo sie zwischen den Zellen (interzellulär) das Pilzgeflecht (Myzel) ausbilden. Über Saugfortsätze (Haustorien), welche in die lebenden Zellen eingebracht werden, entnehmen die Pilze der Pflanze Nährstoffe und schädigen sie dadurch. Meist wächst das Myzel aus den Spaltöffnungen wieder aus und bildet hier verzweigte Fruchtkörper (Sporangienträger). Der Nährstoffverlust für die Pflanze lässt die befallenen Blätter vergilben und zum Abfall bringen. Falscher Mehltau verbreitet sich vor allem unter feucht warmen Bedingungen im Feld und auch in Glashauskulturen.

http://www.pflanzengallen.de/pflanzen&# ... um1opt.jpg

100% kann man es aber nur sagen, wenn man sich das mal unter dem Mikroskop ansieht.

[Julia]

Hi!

Nein, ein Falscher Mehltaupilz ist das sicher nicht. Der sieht auf dem Giersch anders aus. Die gelbe Blattfärbung kommt wahrscheinlich durch irgendeinen Nährstoffmangel zustande und die Beulen, wie Harry schon sagte, vom Gierschblattfloh.

mfg Jule

[Dedimyk]

Hallo Mike,

Julia hat Recht, ist kein Falscher Mehltaupilz.

Der sieht so aus:

[br][br]

und heißt Plasmopara aegopodii ( Casp. ) Trott.

Herzliche Grüße Detlef

[Josef Buecker]

Hallo zusammen,

mir läßt die Chlorose der Adern noch keine Ruhe.

Ist es möglich, dass der Gierschblattfloh ein Vektor für Viren (Mosaikviren) ist, die diese Veränderung hervorrufen?

Blattader-Chlorosen sind sonst wohl eher typisch bei Viruserkrankungen. Als Beispiel habe ich eine Internetseite angehängt, die ein solches Symptom bei Rosenblättern zeigt.

http://www.oznet.ksu.edu/path-ext/factS ... 0Virus.asp

Liebe Grüße, Josef

[Der Juergen]

Hallo Josef,

[quote=Josef Buecker,18.05.2008, 17:09]
Ist es möglich, dass der Gierschblattfloh ein Vektor für Viren (Mosaikviren) ist, die diese Veränderung hervorrufen?
[/quote]

Gut möglich, dass hier ein Pflanzenvirus am Werk ist, ABER ... die befallene Pflanze, die Krankheitssymptome zeigt, wird meines Wissens nach nicht als "Vektor" bezeichnet, sondern als "Wirt": Zwischenwirt oder wenn es der Hauptwirt ist, auch "Reservoir-Wirt". Vektoren sind meistens nur "Überträger".

Grüßle
Juergen

[Der Juergen]

Ups.

da hab ich glatt den "...floh" überlesen:-) . Du hast Recht; der Girschblattfloh gilt, wenn es denn so ist, als Vektor dieses Virus.

Grüßle
Juergen