Hallo,
nachdem es nun 2 Jahre trockenheitsbedingt so gut wie kein Pilzwachstum gab, hatten wir die Hoffnung für dieses Jahr fast schon aufgegeben. Aber dann kamen die ersehnten Regengebiete und lösten einen heftigen Pilzschub, vor allem an Steinpilzen und Hexen-Röhrlingen aus.
Da findet man gelegentlich auch mal sowas... . Ich vermute, auf dem großen - liegenden - Steinpilz wurde in der Wachstumsphase permanent "herumgetrampelt" ( weil nicht gesehen ). So hatte er keine Möglichkeit sich aufzurichten. Der angewachsene "Kleine" hatte da mehr Glück.
Mal schauen was Gerd dazu meint.
Gruß
Peter
Steinpilz in bizarrer Anmutung
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Steinpilz in bizarrer Anmutung
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Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916)
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Re: Steinpilz in bizarrer Anmutung
Hallo Peter,rickenella hat geschrieben: ↑Do 3. Okt 2019, 11:00 Hallo,
nachdem es nun 2 Jahre trockenheitsbedingt so gut wie kein Pilzwachstum gab, hatten wir die Hoffnung für dieses Jahr fast schon aufgegeben. Aber dann kamen die ersehnten Regengebiete und lösten einen heftigen Pilzschub, vor allem an Steinpilzen und Hexen-Röhrlingen aus.
Da findet man gelegentlich auch mal sowas... . Ich vermute, auf dem großen - liegenden - Steinpilz wurde in der Wachstumsphase permanent "herumgetrampelt" ( weil nicht gesehen ). So hatte er keine Möglichkeit sich aufzurichten. Der angewachsene "Kleine" hatte da mehr Glück.
Mal schauen was Gerd dazu meint.
Gruß
Peter
ich stelle mir die Entwicklung dieser Bildungsabweichung etwas anders vor. Doch schön der Reihe nach:
(1) Zur Erinnerung, wie sich aus einer Primordie (Fruchtkörperanlage) in mehreren Stufen ein ausgewachsener Fruchtkörper entwickelt(vergl. [1]:
a) Die Primordie (im primordialem Zustand) ist ein +-kugelförmiges Myzel-Knäuel mit ca 100µm Durchmesser
b) Im nächsten Schritt folgt eine Differenzierungsphase in der Hut (noch steril) und Stiel (ca. 1mm breit) ausgebildet werden
c) Jetzt folgt die zusätzliche Ausbildung der fertilen Struktur (Hymenophor) und der Fruchtkörper erreicht etwa 5mm Breite.
d) Zum Abschluss folgt dann nur noch die Steckungsphase (zuerst bevorzugt der Stiel, dann der Hut bis Hin zur Sporenreife).
(2) Wichtig zu wissen, dass das Hymenophor so ausgerichtet wird, dass die Sporen frei in Richtung Erdboden fallen können.
(3) Es ist klar, dass es sich bei dieser Konfiguration um eine Fruchtkörperverwachsung (Pseudofasciation) handelt, bei der 2 Primordien beteiligt waren.
Meine Vermutung:
a) Der große Fruchtkörper hat sich normal entwickelt und den keinen in der frühen Streckungsphase den kleinen weggedrückt und flach gelegt.
b) Der ausgewachsene Fruchtkörper ist umgefallen oder wurde umgestoßen und hat sein Wachstum eingestellt, da er sonst durch Stielkrümmung versucht hätte die Porenschicht parallel zum Erdboden auszurichten.
c) Jetzt bekam der kleine Fruchtkörper die Chance sich zu strecken und weiter zu entwickeln. Dies auch dann, wenn er vollständig von seinem Myzel getrennt war. Denn durch die lockere Verwachsung mit dem großen Fruchtkörper konnte er ausreichend mit Myzel versorgt werden.
Grüße Gerd
Literatur:
[1] H. Dörfelt/ G. Jetscke (2001): Wörterbuch der Mycologie; 2. Auflage; Spektrum Akademischer Verlag
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Re: Steinpilz in bizarrer Anmutung
Hallo Gerd,
danke für Deine Erklärungen
Gruß
Peter
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