Rostpilz am Sumpf-Storchschnabel

[Julia]

Hi!

Diesen Rostpilz habe ich gestern an den Blättern des Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre) gefunden.

Leider ist die Auswahl im Brandenburger so groß, dass ich anderen die Bestimmung überlasse:D

Sporen im Durchschnitt 35,2 x 24,8

[br][br]

[br][br]

[br][br]

[br][br]

[br][br]

[br][br]

[br][br]

[br][br]


mfg Jule

[Dedimyk]

Hallo Julia und alle Phytoparasitenfreunde,

[quote=Julia,03.07.2008, 16:35]
Hi!
Diesen Rostpilz habe ich gestern an den Blättern des Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre) gefunden.

Leider ist die Auswahl im Brandenburger so groß, dass ich anderen die Bestimmung überlasse

Sporen im Durchschnitt 35,2 x 24,8
mfg Jule
[/quote]

da hast Du absolut recht, auf den ersten Blick sind es tatsächlich bis zu 12 verschiede Rostpilzarten lt. Brandenburger, Deiner Informationsquelle, die in Frage kommen könnten.

Das scheint auf den ersten Blick eine schwierige bis unlösbare Aufgabe bei der Bestimmung zu werden.

Nachfolgend gebe ich deshalb mal das Bestimmungsprocedure bekannt:

Die Bilder zeigen wunderschöne III-Teleutosporenlager, damit fallen schon 4 wirtswechselnde Rostpilzarten weg, die Geranium als Haplonten ( Aezienwirt ) nutzen.

Auf den Mikrobilder sind sehr schöne einzellige III-Teleutosporen der Gattung Uromyces, womit die ganzen Arten der Gattung Puccinia entfallen.

Beim verbleibenden Rest trennt sich die Spreu vom Weizen gemäß des Durchschlüsselns nach Klenke, bzw. des Abgleiches nach Gäumann und unter Berücksichtigung der Sporenmaße bleibt

Uromyces geranii ( De Candolle 1815) Fries 1849 s. str.

übrig, der verbreitet auf vielen Geranium-Arten, darunter auch Geranium palustre, wie im vorliegenden Fall, gefunden werden kann.

Hier die Daten aus Klenke und Gäumann zum Nachlesen und Erkennen:

III- Teleutosporenlager gruppenweise auf gelben oder roten Flecken, über die Blattunterseite zerstreut, bis 0,5 mm groß, selten größer, pulverig ( sehr schön zu sehen auf Bild 4 ).

III- Teleutosporen 15 - 40 µm, meist 30 µm lang, 15 - 33 µm, meist 22 - 23 µm breit, ellipsoidisch bis fast kugelig. Wand dunkelbraun, glatt 2 - 3 µm dick, über dem scheitelständigen Keimporus eine farblose, fast halbkugelige, etwa 11 µm breite, 5 µm hohe Papille.
Der Stiel ist kurz und farblos, Sporen abfallend.

Ich habe mal in Julias Mikrobild die relevanten Merkmale eingezeichnet:





Uromyces geranii ( De Candolle 1815) Fries 1849 s. str. durchläuft seine gesamte Entwicklung mit 0-Pyknien, I-Aezien, II-Uredien und III-Telien auf Geranium, führt also keinen Wirtswechsel durch.

Vielen Dank für die Vortsellung dieses interessanten Rostpilzes.

Herzliche Grüße Detlef

Literaturnachweise:
-Klenke, Friedemann: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsicher Botaniker. Sammel- und Bestimmungshilfen für phytoparasitische Kleinpilze Sachsens
Verlag: Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Neue Folge Band 16 - Sonderheft Institut für Botanik der Tech. Universität Dresden
ISSN: 1434-1662

-Gäumann, Ernst: Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz
Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Band XII mit 90 Tabellen und 1075 Abbildungen, 1407 Seiten
herausgegeben von einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft, Kommissionsverlag Büchler & Co. Bern 1959

-Brandenburger, Wolfgang: Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa
Verlag: Gustav Fischer Verlag-Stuttgart-New York Erscheinungsdatum: 1985, 1248 Seiten
ISBN: 3-437-30433-X

-Poelt, Josef und Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 12
2. revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil Heft1 Uredinales, 365 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997
Bandherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2650-6

-Zwetko, Peter: Die Rostpilze Österreichs
Biosystematics and Ecology Series No. 16
Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae,III. Teil Heft 1 Uredinales, 67 Seiten
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000
Bandherausgeber: Friedrich Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universtät Wien, A-1030 Wien
Serienherausgeber: Wilfried Morawetz & Hans Winkler Institut für Spezielle Botanik, Universtät Wien
ISBN:3-7001-2910-6