Hallo Thomas,
Sicher hast du ihn auch auf eine rosa Stielbasis und rosa Mycelstränge untersucht, damit dir kein Fund von Suillus fluryi, dem Ringlosen Butterpilz, der dem Körnchenröhrling sonst wie ein Zwilling gleicht, durch die Lappen geht?!
- Na ja, beide Arten (immer an zweinadliger Kiefer) sind im Ulmer Raum nicht selten) würde ich nicht als Zwillinge betrachten.
Grüße
Gerd
Nachtrag:
Und hier noch eine Gegenüberstellung, bei der ich auch die Merkmale des Butterröhrlings hinzugefügt habe:
(1) Ringloser Butterröhrling,
Suillus fluryi Huijsm. = S. collinitus (Fr.) O. Kuntze
(2) Körnchenröhrling,
Suillus granulatus (L.: Fr.) O. Kuntze
(3) Butterröhrling,
Suillus luteus (L.: Fr.) S. F. Gray
Hut:
(1) Kastanienbraun
=>
mit eingewachsener, dunklerer Radialfaserung
(2) Heller (gelblich-bräunlich bis rotbräunlich),
=>
nicht radialgefasert
(3) Dunkel-/schokoladenbraun, ± ohne Rottöne,
=>
mit eingewachsener, dunklerer Radialfaserung
Röhrenmündungen:
(1) Jung schwefelgelb, alt olivgelb, auf Druck bräunend
=> jung nicht bis
wenig ?tränend?
(2) Anfangs creme bis hellgelb, im Alter olivgelblich,
=>
jung milchigweiß ?tränend? (Guttationstropfen)
(3) Anfangs hell- bis schwefelgelb, später olivgelblich
=> jung nicht bis
kaum ?tränend?
Stiel
(1) Spitze gelb mit braunen Drüsenpunkten, zur Basis hin bräunend
ohne Ring, rosa gefärbte Stielbasis (da Mycel rosa)
(2) Cremefarben bis hellgelb, Spitze jung tränend,
alt mit bräunlichen Drüsenpunkten besetzt.
ohne Ring, keine rosa gefärbte Stielbasis
(3) Weißlich, mit bräunlichen - dunkelbraunen Drüsenpunkten,
häutiger Ring, keine rosa gefärbte Stielbasis
Ökologie:
(1) Mykorrhiza mit 2-nadeliger Kiefer,
fordert Kalk;
bevorzugt lichte, meist südexponierte Wälder, Wacholderheiden, etc.
(2) Mykorrhiza mit 2-nadeliger Kiefer, bodenvag;
bevorzugt
relativ trockene, kalkhaltige Böden in lichten Wäldern, Parkanlagen etc.
(3) Mykorrhiza mit 2-nadelige Kiefer, bodenvag;
bevorzugt
trockene, basenarme (saure) , ± flach-gründige Sandböden.
Noch wenige Zusatzanmerkungen zum ?Ringlosen Butterpilz?:
(a) Die ?rosa gefärbte Stielbasis? kann nach meiner Erfahrung alle Zwischenstufen von ?deutlich und auffällig? bis hin zu ?kaum sichtbar? annehmen. Im Extremfall hilft es die Stielbasis am unteren Ende anzukratzen,
um das ?Rosa? besser beurteilen zu können.
(b) Die ?vorhandene? bzw. ?nicht vorhandene?
Radialfaserung im Hut ist nach meiner Beobachtung bereits ein ?konstantes Merkmal, mit dem sich S. granulatus von S. fluryi trennen lässt.
(c) Die angegebenen ?ökologischen Ansprüche sind der Literatur entnommen, und decken sich gut mit den Fundbeobachtungen im Ulmer Raum.