Hallo Harry,
Harry hat geschrieben:
von Unverträglichkeiten bzw. Magen-Darmstörungen ist mir bei der Mäandertrüffel nichts bekannt, sogar auf der offiziellen Seite der DGFM ist bei der Vorstellung der Art ( Pilz des Jahres 2001 ) nichts dergleichen erwähnt. Siehe hier
http://www.dgfm-ev.de/index.php?id=pdj_2001
Mich würde interessieren ob du jemand kennst der nach dem Genuss der Trüffel Probleme im Magen - Darmbereich hatte.
- Na ja, wenn du den DGfM-Bericht aufmerksam liest, wirst du feststellen, dass hier wenig Aussagen über die "Mäander-Trüffel" geliefert werden und sich dieser Artikel eher allgemein mit sonstigen "Trüffeln" ("echteTrüffeln", "Hirschtrüffeln etc.") beschäftigt. Und du wirst mir verm. zustimmen, dass "z.B. Hirschtrüffel, Schleimtrüffel, Wurzeltrüffel, Möhrentrüffel, alles keine "echten Trüffel, Gattung Tuber") allgemein nicht als "Speisepilze" bezeichnet werden.
---> Das die "Mäandertrüffel" hier als essbar (leider ohne zusätzliche Einschränkung) bezeichnet wird ist nur "eingeschränkt" richtig. Ich habe einmal kurz (und etwas lustlos und uinvollständig) recherchiert:
(1) Schau einmal nach, was LAUX (2002) dazu berichtet
(2) "Flammer, Horak (2003)": "Leicht giftig, bedingt essbar"
(3) "Flammer, Horak (1983)": "Pilzinigestion (nicht verursacht durch Giftpilze im engeren Sinne, aber unter bestimmten Bedingungen mit toxischer Wirkung)
(4) "Flammer (1980): Nicht erwähnt.
(5) "Bresinsky & Besl (1985)" bringen zwei Hinweise:
(a) "gut gekocht oder gebraten in der Regel ohne Schaden essbar; im rohen Zustand oder ungenügend gegart jedoch Gesundheitsschädigungen hervorrufend"
(b) meist genießbar, z.T. roh giftig.
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Über meine persönliche Erfahrung mit dieser Art kann ich noch folgendes berichten:
(1) Ich habe früher diese Art (bis zu 5-6 Fruchtkörper, teils von "Kartoffelgröße") in ein Mischpilzgericht reingeschnipselt.
- Negative Symtome bei den Teilnehmern: "Fehlanzeige"
(2) Von meinen Massenfunden (2001), die ich ohne "Fremdpilze in wenigen Exemplaren testete) war ich enttäuscht:
---> Lag evtl. auch daran, dass ich nur "junge" und noch nicht penetrant und unangenehm "nach Schweißfüßen, wochenlang nicht gewaschenen Waschlappen etc." riechende Fruchtkörper getestet/gesammelt habe.
---> Den Rest habe ich getrocknet, zu Pilzpulver gemahlen und verschenkt. Habe da leider nicht nachgefragt, ob die "Begeisterungsstürme" hervorgerufen haben.
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Und übrigens hat GROß in der Zeitschrift für Pilzkunde (1977) sich ziemlich ausgiebig mit der Mäanderetrüffel auseinandergesetzt und dort (hab's nicht im Detail nachgelesen) auch mit dem Speisewert beschäftigt.
---> Aber, soweit ich das überflogen habe, bestätigt er die von mir bereits gebrachten Standortansprüche auch bezüglich dem Vorkommen im Bliesgau (Saarland). Nicht kontrolliert habe ich, ob er diese Art bevorzugt im "Buchenwald" oder im "Fichtenwald" gefunden hat
Beste Grüße
Gerd
PS.:
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So nebenbei:
--->
Diese "unechte Trüffel-Art" taucht in den "Roten Listen" auch anderer Bundesländer auf. Für mich "zwischenzeitlich" (neben meiner "Speisewert-Einschätzung) ein Grund, diese Art in Zukunft(außer einem "Einzelexemplar für unseren monatlichen Pilz-Stammtisch" nicht mehr zu sammeln, obwohl ich sie in meinem Gebiet als noch nicht "stark gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht" bewerte.
---> Ok, die "Mäander-Trüffel"
(freu, dass sie sich so gut tarnen kann!!!) ist auch in meinem Sammelgebiet keineswegs häufig. Aber wer (wenn auf Steinpilze etc. fixiert) beachtet schon einen "kartoffelähnlichen", angefressenen Fruchtkörper, den man "knapp oberirdisch" leicht für einen "Lehmbrocken/Kalkstein" halten kann.
---> Aber, diese Art (keine Ahnung warum!?) habe ich in den letzten Jahren (auch an unserem monatlichem Pilzstammtisch) nicht mehr gesichtet.